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Jules
Verne - rätselhaft (5) |
NAUTILUS Nr. 31 - Oktober 2017; CF /6997/ Bildquelle im Text: Aus meiner Postkartensammlung; CF /21122/
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Eine
Reise mit Hindernissen Schon
seit einiger Zeit hatten sich im Kopfe Jules Vernes
die Fakten zu einer neuen Buchidee verdichtet. Die Grundfabel stand:
Eine
Umrundung der Erde in einer möglichst knappen Zeit, ausgelegt als
Wettlauf und
mit einem Knalleffekt am Ende des Romans. Schon seit einigen Wochen war
er
dabei die „Zutaten“ zu sammeln. Möglichst exotische Schauplätze sollten
es
sein, denn er wollte seine Leser verzaubern und zum Träumen von fernen
Ländern anregen. Er griff auf seinem Schreibtisch nach der Skizzenmappe. Aus seinem Zettelarchiv hatte er schon einige Hinweise entnommen und sie in dieser Mappe gesammelt. Meist Informationen aus aktuellen Zeitschriften, kleinformatig mit seiner krakeligen Schrift auf Papier gebannt. Aus dem kleinen Zettelstapel entnahm er einzelne Blätter: Den Anfang bildeten Hinweise und Ideen aus Europa, dann kam eine Notiz über die Neueröffnung des Suezkanals, Reiseskizzen aus Japan und China, Begräbnisrituale in Indien, ein ausgeschnittener Zeitungsartikel über Wahlvorbereitungen in den USA Er arrangierte die Zettel in eine geografische Linie der geplanten Weltumrundung. Auf einem noch nicht zugeordnetem Blatt prangte nochmals das Wort: „Indien“, versehen mit einem Ausrufungszeichen. Die eigentlich im Französischen nicht sehr gebräuchliche Interpunktion machte ihn stutzig. Wieso diese Hervorhebung? Er ärgerte sich über sich selbst, dass er bei der Niederschrift der Notiz damals nicht mehrere Worte notiert hatte. Was war der Gedanke hinter dem Wort? Noch während er sich wieder dem Zettelarchiv zum Thema Indien widmete, fiel es im ein: Dort wollte er einen Seitenhieb auf Zeitungsredakteure platzieren, die es mit der Realität nicht so ernst nahmen. Er nahm seine Feder und ergänzte: „... unterbrochene Eisenbahnlinie trotz Zeitungsmeldung über die Fertigstellung ...“. Der Gedanke gefiel ihm – hier könnte er die Einbindung seiner weiblichen Hauptfigur vornehmen. Er schob die Zettel beiseite und nahm sich ein leeres Blatt Papier, tauchte die Feder in die Tinte und begann … Diese wie immer fiktive Schilderung soll als Hintergrund der Rätselfrage dienen: Zwischen welchen Orten der Eisenbahnlinie war die Strecke im Roman unterbrochen? Viel Spaß beim Nachlesen und vielleicht regt Euch das Rätsel an, nochmals den gesamten Roman zu Lesen. Noch ein Hinweis: Einer der Orte (siehe auch das Bild – von dem der eigentliche Ortsname entfernt wurde) findet sich auch in einem zweiten Roman Vernes als Reiseetappe wieder. |
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Copyright © Andreas Fehrmann – 1/2019, letzte Aktualisierung 28. Januar 2019