Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 37: Das Karpatenschloss -

VERFILMUNGEN

Film & Bildmaterial: © Studio Casa de Filme Patru, Vertrieb: Româniafilm

FILM 2



Beispiel DVD

Beispiel-DVD aus Rumänien © cinemagix




   

Das Karpatenschloss: Verfilmung Rumänien 1981

Ein rumänisches Plakat 1981Originaltitel: Castelul din Carpati; Regie: Stere Gulea; Buch: Nicolae Dragos und Mihai Stoian; Produktion: Studio Casa de Filme Patru 1981, Premiere am 23. März 1981 in Rumänien. Laufzeit des Films: 88 Minuten.

Darsteller: Maria Banica als Stilla, Avram Besoiu als Besoiu, Ion Caramitru als Alexandru Policretti, Cornel Ciupercescu als    Frâncu, Kurt Conrant, Flavius Constantinescu als Tomut, Octavian Cotescu als Impresario, András Csiky als Vizegouverneur, Marcel Iures als Orfanic, Paul Lavric als Ionas, Adrian Mazarache als Friecke,  Ovidiu Iuliu Moldovan als Hociota, Dan Nasta als Marchitanul,  Irina Petrescu als Contessa Dora D'Istria, Elena Sereda als Stillas ältere Freundin u.v.a.m.

Bild rechts: Ein rumänisches Plakat von 1981.

Für Kenner der Romanvorlage beginnt der Film schon ungewohnt: Um die Wirren der Jahre 1848/49 wird der siebenbürgische Revolutionär Fréncu Slatineanu, der für die Bürgerrechte der Bewohner Siebenbürgens kämpft, gezwungen sich den kaiserlichen Behörden der K&K-Monarchie zu entziehen. Er flieht mit einem Schiff nach Italien. Auf diesem lernt er die berühmte Sopranistin Stilla (siehe Szenenbild unten links - © Studio Casa de Filme Patru) und ihren Impresario kennen. Dabei entgeht ihm, dass er vom kaiserlichen Geheimagenten Friecke beschattet wird.

StillaParallel darzu sorgt sich die Sängerin, ihre unvergleichliche Stimme zu verlieren. Sie nimmt ein Angebot des etwas undurchschaubaren Erfinders Orfanik an, der ihre Stimme und ihr Bild für die Nachwelt aufzeichnen will. Hinter Orfanik steht als Finanzier der siebenbürgischen Adlige Radu Gorj. Dieser lebt zwar aufgrund seines Vermögens zur Zeit in Italien, er besitzt aber eine Burg in Siebenbürgen. Im Opernhaus von Neapel verdichten sich die Handlungsstränge. Als dort Stilla auftritt, treffen sich der Revolutionär Fréncu Slatineanu, der Adlige Radu Gorj und der Erfinder Orfanik. Zwar bewundern sie Stilla, diskutieren aber über die Politik in Siebenbürgen. Genau solche Szenen lassen keine richtige Spannung und Unterhaltung aufkommen. Als die Gruppe sich später bei einer Soiree der Comtessa Dora D'Istrien wiedertrifft, verliebt sich der junge Fréncu  in Stilla. Was beide nicht ahnen: Radu Gorj hat es schon länger auf die attraktive Stilla abgesehen. Er bedrängt Stilla die Aufnahmen im Labor des Erfinders Orfanik aufzuzeichnen. Nachdem sie am Folgetag einwilligte, war sie danach verschwunden. Beunruhigt beginnt Fréncu Slatineanu seine frisch Verliebte fieberhaft zu suchen. Nachdem die Suche in Italien erfolglos blieb, vermutet er, dass Stilla in die Burg nach Siebenbürgen entführt wurde.

Die KonservierungTrotz der Gefahr der Verfolgung kehrt er zurück in sein Heimatland um Stilla wieder aufzufinden. Er versucht in dort in die Burg von Radu Gorj einzudringen. Dort vertreibt sich der seltsame Graf die Langeweile, in der er den Aufzeichnungen von Stilla lauscht (siehe Szenenbild rechts - © Studio Casa de Filme Patru). Stilla scheint wie vom Erdboden verschluckt, inmitten der Suchaktion wird durch eine Explosion die Burg zerstört. Um es kurz zu machen: was dann folgt, ist ein ziemlich trauriger Schluss ...

Der Film ist nach Motiven der Romanvorlage gedreht, hat aber insgesamt kein hohes Drehbuchniveau. Die Liebesgeschichte ist unausgegoren, der erfundene historische Kontext ist zu vordergründig und die Drehbuchautoren Nicolae Dragoa und Mihai Stoian legten mehr Wert auf Effekte und Abenteuer als auf eine geschickt angelegte Handlungsstruktur. Dazu gehört dann auch eine öftersunglaubwürdige Handlung oder eine groteske Überspitzung. Da der Film aber nicht als Komödie angelegt ist, erscheinen solche Ideen unpassend. Es gibt eine deutschsprachige Version dieses Filmes. Er wurde u.a. in den 90er Jahren im MDR ausgestrahlt.

Hintergrundinformationen:

Die Rolle der Opernsängerin Stilla spielte in dieser Verfilmung die damals in Rumänien eigentlich als Ballerina bekannte Maria Banica. Die eingeblendeten Musikstücke, also die Arien aus Giuseppe Verdis Oper La Traviata, denen nach meiner Meinung zuviel Zeit eingeräumt wurde, wurden tatsächlich von der Sopranistin Eugenia Moldoveanu gesungen. Dabei handelte es sich um keine von einem Filmorchester eingespielte Musik, sondern stilgerecht kam diese vom Cluj-Napoca Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Emil Simion. Und noch ein besonderer Leckerbissen: Die alten Tonaufnahmegeräte wurden für diese Dreharbeiten extra vom Technischen Museum Prof. Ing. Dimitrie Leonida aus Bukarest ausgeliehen.

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Zur Filmothek (To The Movie Collection) Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen.  Copyright © Andreas Fehrmann - 11/2004, letzte Aktualisierung 28. Dezember 2020

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