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Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 1: Fünf Wochen im Ballon - VERFILMUNGEN © Bildmaterial: Avant Films S.A. & Corporación Nacional Cinematográfica Mexico |
FILM 2 Beispiel-DVD:
Oben: DVD-Cover Mexiko 2006 © DistriMax Inc.; unten deutschsprachige DVD 1912 © MIG Film GmbH
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Fünf Wochen im Ballon als Verfilmung aus Mexiko 1975 Originaltitel: Viaje fantástico en globo, auch unter Fantastic Balloon Voyage als DVD in Amerika vertrieben. Mexiko 1975; Regie: René Cardona Jr.; Buch: Antonio Orellana; originalsprache: Spanisch; Laufzeit des Filmes original in Mexico 109 Minuten und als VHS/DVD in den USA mit 86 Minuten; Produktionsfirma: Avant Films S.A. mit Corporación Nacional Cinematográfica (CONACINE) Mexiko; Darsteller: Hugo Stiglitz als Professor Fergusson, Jeff Cooper als Kennedy, Jorge Zamora als Joe; Carmen Vicarte als Victoria, weiterhin Carlos Camacho, René Cardona, Carlos Houman, Silvestre Méndez, Antonio Orellana, Marcos Russek u.v.a.m. Gedreht wurde in Kenia und in Mexiko (Tuxtepec und Valsequillo) Doktor Samuel Fergusson stellt sich der Königlich Britischen Geographischen Gesellschaft mit einem mutigen Projekt: Er möchte Afrika von Ost nach West durchqueren. Als dies von den Mitgliedern als nicht realisierbar bezeichnet wird, zeigt er seinen Lösungsansatz: Ein befreundeter Wissenschaftler (also nicht wie im Buch seine eigene Erfindung) stellt ihm einen höhenregulierbaren Spezialballon zur Verfügung. Das begeistert die Mitglieder – das Vorhaben findet Zustimmung. Fergussons schottischer Freund Richard Kennedy hat vom Vorhaben in der Zeitung gelesen. Als erfahrener Großwildjäger will er seinen Freund umstimmen, da er die Gefahren im Busch kennt. Erst als ihm Fergusson vom Ballon erzählt, ist er begeistert. Der Dritte im Bunde soll Fergussons Diener Joe Wilson sein, der in der Filmversion als Schwarzer auftritt. Dafür hat man den in Lateinamerika bekannten Jorge Zamora als Schauspieler gebunden, dort und damals bekannt für lustige Rollen. Buchgerecht wird in Sansibar gestartet, allerdings in einem allseits bekanntem Heißluftballon, also nichts mit großer Geheimnistuerei um die Regulierung des Ballonmechanismus'. Damit es nicht ganz so profan aussieht, man man noch eine Art Regulierungsanlage in das Ballonkorbinnere eingebaut, aber die offenen Flammen der Auftriebseinrichtung wollen nicht so richtig zur Grundidee Vernes Spezialballons passen. Als die Reisenden mit ihrem Ballon VICTORIA auf ihre fiktive Reise durch das Afrika des Jahres 1862 gehen, sind einige Teile der Region noch unbekannt. So versuchen die Ballonfahrer den Spuren der englischen Forscher Speke und Grant zu folgen, die den Oberlauf des Nils erforschen wollten, andere Teile der Karte sind noch ganz leer. Nach anfangs reizvollen Landschaftsaufnahmen und der Vorstellung der einheimischen Tierwelt ist der Film recht schnell in eine tote Phase geraten.
Nachbemerkung:
Um den in Mexiko gedrehten Film authentischer erscheinen zu lassen, wurde viele neutrale in Afrika handelnde Sequenzen, vor allem Tieraufnahmen, eingefügt. Gezeigt wird ein Film für die ganze Familie im Stil der 70er Jahre, doch für die Umsetzung eines klassischen Abenteuerfilmes der vor allem durch das Ambiente besticht, war die Zeit eigentlich schon damals vorbei. Hätte man die umfangreichen Tiersequenzen gekürzt oder gestrichen, dann hätte der Film fast dreißig Prozent weniger Länge gehabt. Aktion und Handlung wurden auf weiten Strecken so durch bunte Bilder ersetzt. Ein strafferes Drehbuch hätte dem Film gut getan. Das ist die nüchterne Sicht von heute. Wer aber nicht unbedingt prickelnde Handlung braucht, wer seine 8 bis 12 jährigen Kinder unbeschwert am Film teilhaben lassen will (trotz FSK12), oder wer einfach ein Fan von Jules Verne ist, der wird seinen Spaß am Film haben. |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann – 01/09, letzte Aktualisierung 20. Januar 2016 |
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