Jules Vernes Voyages extraordinairesErgänzungsseite zu den Romanen Clovis Dardentor, Mathias Sandorf, Die Schiffbrüchigen der Jonathan und Das Karpathenschloß |
Bild Gruppe rechts oben im Text: Die Söhne von Leopold II, dem Großherzog (Ghz.) von Toskana von links nach rechts: Johann Salvator (auch Johann Orth; 1852 – 1890); Ludwig Salvator (1847 – 1915), darunter von links: Ferdinand IV; Ghz. Von Toskana (1835 – 1908) und Karl Salvator (1839 – 1892) /2/ + /7/
Für die Recherche von weiteren Personen im Umfeld von Jules Verne
empfehle ich das
Quellen: Zitate aus den Werken Vernes sind in BLAU dargestellt. /1/ Clovis Dardentor bei A. Hartleben's Verlag Wien, Pest, Leipzig – Bekannte und unbekannte Welten, Band 70; 240 Seiten – CF /4302/; Zitat von Seite 79 /2/ Alle Genealogiedaten zu den Habsburgern sind aus einer Ahnentafel: Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896 aus Anlage in Band 17; Tafel II /3/ Zitiert aus einem Brief von Georg Hamann (Historiker aus Wien) an A. Fehrmann v. 24. Juni 2009 /4/ aus /1/ ebenda, Seite 79 /5/ aus /1/ ebenda, Seite 102 /6/ Volker Dehs: Jules Verne – eine kritsche Biographie; © 02/2005 Pathmos Verlag GmbH & Co. KG Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf und Zürich, ISBN 3-538-07208-6 (CF /5513/); Seite 298 /7/ Bildmaterial: Collection Fehrmann - Alle auf dieser Seite befindlichen Bilder sind aus unterschiedlichsten Quellen der mir vorliegenden Sekundärliteratur von 1890 bis 1908 entnommen worden. Ein Besitzer der Urheberrechte konnte nur selten zweifelsfrei festgestellt werden. Aus diesen und rein ästhetischen Gründen habe ich alle Bilder nachbearbeitet und verfremdet. Damit sind im Sinne des UrhG neue Bilder entstanden. /8/ aus /6/ ebenda, Seite 385
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Ludwig & Johann Salvator – oder die Faszination schillernder Persönlichkeiten Spurensuche auf Mallorca – Clovis Dardentor
Salvator hatte 1867 auf Mallorca begonnen Material und Informationen über die Balearen zusammenzutragen, nachdem er vorher schon Ibiza bereiste. Im Ergebnis seiner Sammeltätigkeit und seiner Studien entstand das siebenbändige Monumentalwerk Die Balearen. Es wird vermutet, dass Verne u.a. auch diese Quelle nutzte, um ergänzend zu seinen eigenen Eindrücken der Mittelmeerreise von 1878, Fakten und Hintergründe detaillierter zu beschreiben. Der Verdacht liegt nahe, schreibt er doch selbst im Zusammenhang mit dem Besuch dieser Region in Dartentor: „Man braucht nur eine Bibliothek aufzusuchen, vorausgesetzt, daß diese Bibliothek das Werk seiner Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Ludwig Salvator1 von Oesterreich über die Balearen besitzt. Es genügt, dessen eingehenden und verläßlichen Text zu durchlesen, die farbigen Stiche, Ansichten, Skizzen, Pläne und Karten desselben anzusehen, die diese Veröffentlichung zu einem Werke ohne Gleichen machen.“ /4/ Salvator hatte im Laufe der Jahre einen ganzen Küstenstrich, ungefähr 16 Kilometer lang und fast 10 Kilometer tief, zwischen den Orten Valldemossa und Deià erworben. Dort befand sich sein Hauptwohnsitz Son Marroig und die nicht unbedeutenden Güter Son Marques und Son Miramar. Auch dies fand seinen literarischen Niederschlag in Dardentor: „Und was soll man von Miramar sagen, von dem unvergleichlichen Besitzthum des Erzherzogs Ludwig Salvator, von den tausendjährigen Wäldern, deren alten Bestand der gelehrte und kunstliebende Fürst sorgsam erhalten läßt; von seinem Schlosse auf einer überhöhten Terrasse in reizender Lage an der Küste und von der »Hospederia«, dem auf Kosten Sr. kaiserl. Hoheit verwalteten Gasthause, das Allen, die dort vorsprechen, zwei Tage lang Unterkunft und Verpflegung unentgeltlich gewährt und wo selbst die, die es wünschten, es vergeblich versuchen, sich durch ein Geschenk an die Leute des Erzherzogs für die gastliche Aufnahme dankbar zu erweisen." /5/ Dieser Fakt ist übrigens verbürgt. Denn für die damaligen Touristen hatte Salvator die Hospedieria Ca Madó Pilla geschaffen, die den Gästen für drei Tage kostenlos Logis gab, nur einen Mundvorrat mussten sie selbst mitbringen. Noch heute ist diese Region bei Touristen sehr beliebt und sie können den Spuren des Erzherzogs folgen. Österreich-Ungarische Wurzeln – Mathias Sandorf ![]() Durch
viele Details genährt,
verdichtet sich die Annahme, dass die Grundidee zur Figur des Grafen
Sandorf im Roman Auch eine direkte Verbindung zwischen Verne und Salvator ist nachgewiesen. Schon Vernes erste Biographin Marguerite Allotte de la Fuÿe schilderte ein Treffen zwischen Verne und Salvator in Venedig im Jahre 1883, wobei Verne seinen Gesprächspartner nicht erkannte. Zum Zeitpunkt des Treffens wusste er nicht, wer der Besucher war, da ihm erst im Nachgang bewusst gemacht wurde, wer sich hinter der Person verbarg. Ein Briefkontakt bis zum Tode Vernes schließt sich an. Aus diesem soll u.a. auch heraus zu lesen sein, dass die Sandorf-Figur eine Reverenz an Salvator war. … weiter in Südamerika und in Osteuropa – Die Schiffbrüchigen der Jonathan & Das Karpathenschloß
Und
noch eine
Bezugnahme zur Familie Salvator gibt es. Das Pseudonym Johann (auch
Giovanni) Orth findet auch noch eine Parallele im Roman |
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Andreas Fehrmann 11/2009, Letzte Aktualisierung 29. April 2021