Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires*"(* Dieser Band ist nicht offizieller Bestandteil der VE) Postum veröffentlicht |
Beispielbücher:
/1/ (Buch oben) La chasse au Météore als Ausgabe im „Type à un éléphant (1905 – 1919)“; Collection Hetzel Paris; 236 Seiten + 236 Seiten mit Donaupilot; Illustrationen von George Roux mit Chromotypographien; siehe dazu auch /4/; CF /8607/ 1914 wurde der Verlag Hetzel an Hachette verkauft. Eine Gestaltungsvariante des Romans sah dann so wie unten aus. /2/ (Buch unten) La chasse au Météore der Librairie Hachette Paris 1925 mit dem Vermerk: „Published April 30th 1908. Privilege of copyright in the United States reserved, under the act approved March 3rd 1905 by J. Hetzel“; 236 Seiten, Illustr. von George Roux – CF /8605/ - doch leider nicht mit den bei Hetzel noch herausgegebenen Chromotyppgraphien, siehe /1/
/3/ Vortitelei im Frontispiz aus /2/ /4/ Chromotypographie aus /1/; Bildzitat von Seite 65 /5/ Bildzitat aus /2/ von Seite 89 /6/ Verne: Die Jagd nach dem Meteor; Verlag Bärmeier & Nikel, Frankfurt am Main 1967, Band JV 17, 380-ISBN-3-596-10017-8; CF /8603/ /7/ Verne: Die Jagd auf den Meteor; Verlag Neues Leben Berlin 1974, (1. Auflage, L-Nr.: 303/305/75/74; CF /8602/ /8/ Verne: Die Jagd auf den Meteor; © Société Jules Verne 1986; © L'Archipel 2002; © Piper Verlag GmbH, München 2005, ISBN 3-492-70105-1; mit einem Vorwort von Andreas Eschbach; CF /8604/
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Die
Jagd nach dem Meteor (1901/1908); auch Die Jagd auf
den Meteor
Das Manuskript von Jules Verne wurde mit 17 Kapiteln 1901 geschrieben (in einigen Quellen 21 Kapitel), doch es sollte nicht mehr zu Lebzeiten Vernes erscheinen. Sein Verleger Hetzel soll Michel Verne, dem Nachlassverwalter nahegelegt haben, den Roman postum optimistischer und flüssiger „umzuschreiben“. Der Vorabdruck erschien 1908 unter dem Titel La chasse au Météore im Le Journal (Ausgabe 5635 vom 5. März bis Ausgabe 5671 vom 10. April 1908), Paris. Die erste „in-18 Buchausgabe“ erschien am 30. April 1908 bei Hetzel ebenfalls unter dem Titel La chasse au Météore. Zeitgleich erschienen die Ausgaben im Format „in-8°“ und im 44er Doppelvolumen zusammen mit dem Donaulotsen. Siehe dazu /1/. Dieses Werk ist in der Complete Jules Verne Bibliography unter X.,Apocrypha Nr. 6 erfasst. Weitere Hinweise zum Werk und seiner Geschichte siehe weiter unten. Bild links: Ein französisches Frontispiz von 1925 /3/, damals noch trotz Kauf durch Hachette und mit der werbewirksamen Überschrift Collection Hetzel: Les Voyages Extraordinaires. Unabhängig vom Verlag/Eigentümer wird der Roman durch die Verfremdung durch Michel Verne heutzutage von der Fachwelt nicht mehr zum Zyklus der Voyages Extraordinaires (VE) dazu gerechnet. Mr. Dean Forsyth, Amateurastronom in einer amerikanischen Kleinstadt, hat eine tolle Entdeckung gemacht: Ein Meteor umkreist die Erde, und der Entdecker wird in die Annalen der Astronomie eingehen. Schlimm ist nur, dass Dr. Hudelson den Meteor auch entdeckt hat, und der ist sein Konkurrent! Und Hudelsons Tochter will ausgerechnet den Neffen des Mr. Forsyth heiraten - was dem Vater entschieden zu weit geht. Aber es gibt noch einen anderen Konkurrenten: Der Superwissenschaftler Zephyrin Xirdal will mit einem nicht näher beschriebenen Apparat die Flugbahn des Meteors zu seinen Gunsten beeinflussen. Warum diese Hektik? Es ist nicht nur ein allgemein gefährliches Naturereignis – vom Flugobjekt geht noch eine ganz andere Gefahr aus: Der Meteor soll aus purem Gold bestehen! Geldgier bestimmt das Handeln, das Finanzgefüge der Welt scheint zusammenzubrechen (weiter links unten Illustration /4/). Zu den erhältlichen Buchversionen und -ausgaben: In
dieser „bearbeiteten“ Version von Michel Verne gab es viele nationale
und internationale Ausgaben, war doch durch die Aufnahme in den Zyklus
der VE sozusagen eine Legitimation des Romanes gegeben. Dazu Beispiele
aus dem deutschsprachigen Raum im Taschenbuchformat: Die weiter unten
gezeigten populären Ausgaben von Fischer / Bärmeier & Nikel von
1967 /6/ und von NL 1974 aus der Reihe KOMPASS /7/ sind solche
deutschsprachige Übersetzungen der
Version von Michel Verne. Also kritisch mit diesen Varianten umgehen.
Das
Buch unten vom Fischer Taschenbuchverlag GmbH, Frankfurt am Main
/6/ hat ein doppeltes Handicap. Es wurde
die Michel-Variante übersetzt und dann wurde noch von S. Reisner
gekürzt. Eigentlich nur zum Sammeln, aber nicht zum Lesen unter der
Rubrik „Verne“ geeignet. Das die Geschichte aber ganz anders gedacht war, können wir deutschsprachig erst ab der 2005er Ausgabe in der Originalfassung nachlesen (die ganz unten rechts gezeigte Ausgabe von Piper 2005 ist die erste deutschsprachige Originalfassung von Jules Verne. Angaben zu dieser Ausgabe: /8/, zum geänderten Inhalt: In dieser gibt es zum Beispiel keinen genialen
Xirdal als Wissenschaftler – er ist eine pure Erfindung Michel Vernes.
Verschwunden ist auch die schon in den „alten“ Versionen mit
Kopfschütteln gelesene Maschinerie des „Erfinders“. Jetzt erkennen wir
auch in den schon oben angesprochenen 17 (21) Kapitel wieder unseren
„echten“ Jules Vernes wieder: Voller Detailbeschreibungen und tief
gehenden Betrachtungen, besonders zur Geldgier der Menschen. Und siehe
da: Aus dem Taschenbuch / Heftchen ist wieder ein lesenswerter Roman
geworden. Es lohnt sich beide Versionen zu lesen, nur so kann man
erkennen, was durch (vielleicht sogar gut gedachte) „Überarbeitungen“
einem Autor angetan werden kann. Allerdings hat der jetzt vorliegende
Roman den gleichen Makel wie das wieder aufgetauchte Manuskript von
Onkel Robinson: Er ist nicht fertig geschrieben, es
ist ein Fragment. Einem richtigen Verne-Leser ist dies aber egal, er
hat dafür das Original wiederentdeckt!
. Links eine Illustration aus der Hachette-Ausgabe /5/ ; rechts der Roman bei Piper |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Dargestellte Bücher sind Beispiele daraus. |
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Andreas Fehrmann 07/00, letzte Aktualisierung 11. November 2020