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Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 4: Von der Erde zum Mond - / Band VE 7: Die Reise um den Mond

VERFILMUNGEN

Film & Bildmaterial © Manfred Durniok Produktion

FILM 6







Unten: Ab Juni 2009 als Kauf-DVD - © ICESTORM Distribution Berlin GmbH 


ASIN (ISBN): B0028Z3H2I

Von der Erde zum Mond / Die Reise um den Mond: Verfilmung Deutschland / China 1999; Filmtitel: Die Reise zum Mond (Animationsfilm)

Produktion 1999: Manfred Durniok Produktion für Film & Fernsehen, Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), Oriental Communications und dem Shanghai Zeichentrickfilmstudio; Regie: Manfred Durniok und Hu Zhao Hong; Drehbuch: Günter Rätz, Manfred Durniok und Hu Zhao Hong; Animation: Zhu Bing, Shang Ning Hua u.a.; Kamera: Hu Zhao Hong und Lin Jide; Länge 80 Minuten

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit der oben genannten Filmschaffenden im Projekt  Kerabans phantastische Reise folgte 1998 die Produktion  Reise um die Erde in 80 Tagen und 1999 Die Reise zum Mond. Allen Filmen eigen war die aufwändige Gestaltung der Kulissen, die Vielzahl der agierenden Puppen und die wohltuende und professionelle Filmmusik, umgesetzt durch das Shanghaier Filmmusikorchester. Aber noch etwas anderes ist erwähnenswert: Die Werksnähe der Drehbücher. Letztgenanntes gilt im dieser Verfilmung aber nur, wenn man die Vorlage von Verne in der Gesamtheit der Bücher Von der Erde zum Mond und Um den Mond betrachtet. Denn der Film, wie auch in der 1958 Verfilmung von Byron Haskin, endet nicht mit der beginnenden Mondreise oder deren Vorbereitung.

Auf dem MondDer Kanonenklub von Baltimore berät über weitere Projekte. Es ist Friedenszeit und es gibt keine Herausforderungen mehr. Da macht Präsident Barbicane den denkwürdigen Vorschlag ein Mondprojektil zum Abschuss zu bringen. Während in den eigenen Reihen Begeisterung ausbricht, ist Barbicans Gegenspieler, der Metallurg Hptm. Nicholls von der Idee nicht begeistert. Er ist der Erfinder einer Speziallegierung und er hatte schon mehrere Auseinandersetzungen mit Barbicae. Er sieht alle Projekte seines Widersachers als Rotes Tuch an.

Nach anfänglichen Problemen mit der Geldbeschaffung beginnen die konkreten Arbeiten in Stoneshill auf Florida. Dort hat der Klub auf einem Hügel Land erworben, um in den Berg hinein die Riesenkanone zum Abschuss des Projektils zu gießen. Die Bauarbeiten sind von dramatischen Unfällen überschattet und die technischen Umsetzungen sind auch noch nicht völlig ausgereift. Dazu kommt, dass Nicholls die ansässigen Bewohner von Stoneshill gegen das Projekt aufhetzt. In dem er Katastrophenstimmung verbreitet, scheint ihm das auch zu gelingen. Währenddessen schafft es der Kanonenklub und seine Helfer, in einem eindrucksvollem Gießvorgang die Kanone fertig zu stellen. Als die Situation mit den wütenden Bürgern eskaliert, erkennt Barbicane den Verursacher des Mobs. Die Auseinandersetzung gipfelt in einem geplanten Duell der Streithähne. Dabei erkennt Nicholls als er auf die Auseinandersetzung wartet, dass Barbicane bis zuletzt an den Berechnungen seines Projektes arbeitet. So wurde er überzeugt, dass Barbicane doch ein echter Wissenschaftler ist, er bietet die Versöhnung an. Darauf eingehend kann Barbicane mit Hilfe Nicholls das erforderliche Hohlgeschoss, die Columbiade, bauen. Parallel dazu gibt es noch Zuwachs im Team: Der Abenteurer Ardan aus Paris bietet sich zum Mitflug an. Und so formt sich die Besatzung: Barbicane, Nicholls, Ardan und ein Hund. Der angereiste Ardan sorgt gleich für Stimmung vor Ort: Nicht nur das er gleich dem Stoneshiller Fräulein Laura den Kopf verdreht, er sorgt auch dafür, dass mehrere Fässer Cognac anstelle von einigen Wasserfässern an Bord kommen. Aber auch schon auf der Erde sieht man ihn ständig mit einer „roten Nase“. Vielleicht etwas zu viel der Klischees?

Endlich ist der Tag des Startes gekommen. Aber noch während der Schuss bricht stellt man schon fest, dass es Rechenfehler durch das Nichtbeachten des Luftwiderstandes gab! Entweder wird das Geschoss die Erdanziehung nicht verlassen können oder es wird für ewig um den Mond kreisen. Fräulein Laura ist entsetzt! Ihr „Verlobter“ droht ein Erdtrabant zu werden! Aber die Berechnungen korrigieren sich selbst, da austretendes Wasser beim Verdampfen für zusätzlichem Schub sorgte. Auf dem Weg zum Mond streift das Geschoss wie im Roman einen geheimnisvollen Flugkörper und die Columbiade wird leicht beschädigt. Trotzdem können die Mondreisenden auf dem Mond landen. Begeistert macht man einen Ausstieg, genießt das Panorama, den Blick zur Erde und die geringere Schwerkraft (Szenenbild links - © Manfred Durniok Produktion). Da entdeckt man, dass ein paar der Pulver-Feststoffraketen bei der Kollision mit dem Himmelskörper beschädigt wurden. Das Pulver ging verloren! Wie soll man jetzt wieder den Mond verlassen? Ausgeschlossen von der technischen Diskussion an Bord, widmet sich Ardan den Cognacvorräten und er scheint dem Suff erlegen (was mögen in dieser Szene die zuschauenden Kinder gedacht haben?). Aber Ardans Alkohol bringt die beiden Wissenschaftler auf die Idee, eine Vorrichtung zu bauen, die den erhitzen Schnaps als Antriebsquelle nutzen lässt. Gesagt – getan, die Columbiade tritt den Rückweg an. Noch während auf der Erde die zurückgebliebenen Startmannschaften, die Klubmitglieder und die Bewohner von Stonehill sich uneins sind, was mit den Mondreisenden geworden ist, tauchen diese plötzlich in der Menge auf. Man ist erfolgreich zurückgekehrt! Wobei das Drehbuch geschickt die technische Realisierung der Landung offen lässt. Die erfolgreiche „Mission“ bringt den jetzt offensichtlich pazifistisch orientierten Barbicane dazu, seinen jetzigen Freund Nicholls den Vorschlag zu machen, ein Reisebüro für Raumfahrt zu eröffnen ...

Bemerkungen: Die Filmschöpfer bieten dem Betrachter einen abendfüllenden Animationsfilm an, der durch seine Qualität und der aufwändigen Umsetzung herkömmliche Vorstellungen zum Puppentrickfilm sprengt. Der Film bietet Unterhaltung für die ganze Familie! Das dem so ist, zeigt sich auch im subtilen Humor des Drehbuches. Was Kindern vielleicht nicht gleich so auffällt: Fast alle kriegswilligen Mitglieder des Kanonenklubs sind invalidisiert! Durch Rollstuhl, über Armprothese und Augenklappe sind einige vom „Geschäft“ gezeichnet. So hat jede Altersgruppe etwas zu entdecken. Was bei diesem Film den Kindern nicht so gefallen wird: Aus meiner Sicht werden für diese Zielgruppe zu viele technische Erläuterungen und Hintergrundinformationen gegeben. Aber das zeigt auch, dass man sich im Gegensatz zu anderen Verfilmungen mehr Mühe gegeben hat, physikalische Grundlagen nicht ganz auszuhebeln. So schweben den Mondreisenden romangerecht und physikalisch richtig zeitweilig in Schwerelosigkeit durch ihr Projektil und der Kanonenschuss als solcher ist noch Grundlage der „Antriebsidee“. Ergänzt hat man diese jedoch noch durch kleine Lenkraketen (angetrieben durch Pulverladungen) um die Mondmanöver plausibler zu machen. Während beim Mondausstieg die Reisenden technisch exakt die geringere Schwerkraft mit großen Sprüngen genießen, kamen die Abenteurer aber nur in Atemmasken zum Ausstieg. Aber irgendwo sind eben die Grenzen eines Puppen- und Kinderfilmes.

Buch

Von der Erde zum Mond - Buch und Übersicht der Verfilmungen


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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann – 09/07, letzte Aktualisierung 23. Januar 2016

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