|
Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires*"Jules Verne - Short Apocrypha (* Dieser Band ist nicht offizieller Bestandteil der VE) |
Beispielbücher:
Im deutschsprachigen Raum erschien die Kurzgeschichte unter anderem in diesen Büchern:
/1/ Hier et Demain, mit den Kurzgeschichten: La Famille Raton. M. Ré-Dièze et Mlle Mi-Bémol. La Destinée de Jean Morénas. Le Humbug. Au XXXIXe siècle: La Journée d’un journaliste américain en 2889. L’Éternel Adam; Collection Hetzel, Paris im Dezember 1910 Illustrationen von: Léon Benett, Félicien de Myrbach und Georges Roux; 248 Seiten - Doppelausgabe mit Le Secret de Wilhelm Storitz (+220 Seiten) – CF /K0101/ und /8903/ /2/ Aus CF /K0401/ Der ewige Adam: zitiert von Seite 198 /3/ ebenda, Seite 203 /4/ ebenda, Seite 234 /5/ Illustration aus /1/ von Léon Benett, Seite 201 /6/ Illustration aus /1/ Seite 233 |
Der ewige Adam (1910)
In
einem Fiktiven Land
„Hars-Iten-Schu“, ringsum von vier Meeren umgeben lebt ein Volk,
welches im Laufe seine Geschichte durch blutige Kriege
zusammengeschmiedet wurde. Die Wurzeln des Landes liegen im Dunkeln.
Der Gelehrte Dr. Zartog Sofr-Aï-Sr, dritter männlicher Vertreter der
hundertsten Generation des Geschlechtes der Sofr, versucht der Frage
des Ursprungs wissenschaftlich zu beantworten. Die Geschichte des
Lebens ließ sich über einen Zeitraum von zwanzigtausend Jahren
nachweisen. Aber erst die letzten achttausend Jahre waren
zivilisatorisch geprägt, Wissen häufte sich an und die Technik
entwickelte sich. Während die Historiker die Geschichte dieser
Ahnenfolge der Völker, besonders auch die Auseinandersetzungen der
Völkergruppen untereinander darlegten, wollte Sofr aber mehr. Ihn
interessierte der eigentliche Ursprung. So arbeitete an einer Theorie
zur Abstammung der Tiere aus einer ursprünglichen Lebensform, die aus
dem Meere stammte.
Bei Ausgrabungen unter mehreren Sedimentschichten, die mindestens Zwanzigtausend Jahre dokumentieren, wurde ein seltsames Artefakt gefunden: Eine metallene Kiste die nach Öffnung alte Schriftstücke enthielt. Schriftrollen aus einer Zeit, die eigentlich ohne Intelligenz und ohne zivilisatorische Geschichte sein sollte? Sofr geht dem Rätsel nach. Nach mehreren Jahren offenbart sich das Geheimnis, er kan ndie Schrift deuten. Es ist das Tagebuch eines in Mittelamerika lebenden Franzosen (was ist ein Franzose?) aus dem Jahre 2xxx. Es offenbart eine Katastrophe riesigen Ausmaßes: Eine Sintflut nie da gewesener Dimension überschwemmt die Erde, mit wenigen Personen kann der Autor der Schriftstücke mit einem PKW in das Bergland flüchten, doch bald werden sie auch dort von den Fluten, die in Eilzugtempo kommen, eingeholt. Rettung gelingt in letzter Not durch ein gerade vorbeikommendes Schiff. Jetzt beginnt eine ziellose Kreuzfahrt durch die Weltmeere. Doch die Kontinente sind verschwunden. Die Weltzivilisation ist ausgelöscht! Die Nahrungsmittel gehen zu ende. Gibt es nirgendwo mehr Land? Jetzt wird ein kleines Eiland gefunden. Fast unbewohnbar, karg und trostlos. Man beschließt an Land zu gehen, da etwas Trinkwasser vorhanden ist. Wo sollte man auch sonst hin? Aber jetzt geht das Drama in eine neue Richtung: Der Überlebenskampf fordert alle Kräfte, die geistigen Fähigkeiten degenerieren. - Jahre vergehen (siehe dazu Bild links /6/). Da auch Frauen bei der „Kolonisation“ dabei waren, nimmt die Bevölkerung langsam zu. Aber von der Zivilisation abgenabelt, fristet man auf der Stufe der „Wilden“ sein Leben. Mit letzter Kraft verschließt der Autor seine Aluminiumkiste und vergräbt sie. Sofr
grübelt nach der Lektüre: Ist das Leben als solches ein Zyklus? Der
Fund stimmte ihn pessimistisch. Gleichzeitig hatte er auch etwas über
die Ausdeutung des Wortes „Hedom“ gefunden. „Hedom
war nichts anderes als die Verbiegung von Edem – und Edem wiederum die
Verbiegung von Adam – und dieser Adam war vermutlich wiederum die
Verbiegung eines anderen Ausdrucks, der noch älter war. Hedom, Edem,
Adam – was sind sie anderes als das ewige Symbol des ersten Menschen,
dessen Ankunft auf Erden damit ebenfalls geklärt ist ...“
/4/ Die Geschichte endet mit der pessimistischen Erkenntnis für den
Gelehrten, dass offensichtlich immer wieder alles von neuem begonnen
werden muss.
|
|
Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher. Dargestellte Bücher sind Beispiele daraus. |
|
© Fehrmann 03/04, letzte Aktualisierung 11. November 2020