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Collection FehrmannJules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 6: 20.000 Meilen unter den Meeren - VERFILMUNGEN Bildmaterial: © The Frederick S. Pierce Company & Village Roadshow PTY. LTD. |
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FILM 3
Beispiel-DVD:
Ab 11/2006 auch als deutschsprachige DVD Version verfügbar: Die Doppel-DVD von © CONCORDE Home Entertainment München
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20000 Meilen unter dem Meer: Verfilmung USA 1996/97 (TV, 2 Teile) Originaltitel: 20,000 Leagues Under the Sea; Länge: zwei mal 90 Minuten; Produziert von Dean W. Barnes; Darsteller: Patrick Dempsey (als junger Arronax), Michael Caine (Nemo), Bryan Brown (Ned Land), Mia Sara, Adewale Akimioye Agbaye u.v.a.; Buch von Drake Silliman; © 1997 The Frederick S. Pierce Company & Village Roadshow PTY. LTD. (Bemerkung: Das Entstehungsjahr wird in den Quellen mit verschiedentlich mit 1996 und 1997 angegeben). Ich stimme mit der Aussage der Produktionsfirma überein, die von ihrem Film sagt, dass es eine Jules Verne Verfilmung ist. Und das mache ich, obwohl es abweichend zum Original, diverse künstlerische Zugeständnisse gibt. Der noch recht junge Professor Arronax hält an einer amerikanischen Universität einen Vortrag über Meeresungeheuer, ein Thema über das er bereits publizierte. Als er auf die kürzlich sich häufenden Unglücksfälle auf hoher See angesprochen wird, vermutet er, dass es sich bei der Ursache um einen riesigen Narwal handeln könnte. Während des gesamten Vortrages wir er von einem älteren Herren attackiert - seinem Vater Thierry Arronax. Dieser ist in der Verfilmung im ständigen Dissens mit seinem Sohn. Um die Sache noch etwas pikanter zu machen, hat sich das Drehbuch noch eine Partnerin für Arronax dem Älteren einfallen lassen, die auch auf den jungen Arronax reflektiert, bzw. diesen in Verwirrung seiner Gefühle bringt.
![]() ![]() Aber sie
wurde nicht
irgendwo gebaut, es ist eine Überbauung des versunkenen Atlantis. Der
Besuch des Stützpunktes am Boden des Meeres, der von der Nautilus aus
mit kleinen U-Booten durchgeführt wird, steht aber unter keinem guten
Stern. Unterwassermonster in Form riesiger Kalmare greifen die
Ausflügler an und der rebellische Ned Land bemächtigt sich der Nautilus
und bringt sie, geschwächt durch die Abwesenheit einiger der
Stammbesatzung, zum Auftauchen. Doch wie der Zufall so spielt, kreuzt
dort oben das Kriegsschiff Admirals Mc Cutcheons die Wege der Nautilus.
Das Kriegsschiff nimmt sofort den Beschuss auf. Selbst die sich bereits
schon ergebende Mannschaft der Nautilus wird niedergemäht. In einem
furiosen Finale wird eine der Taucherglocken mit Nemos Tochter an Bord
nach dem Auftauchen vom Kriegsschiff geentert. Nemo, der inzwischen
ebenfalls zur Nautilus nach oben gekommen ist, beschießt nun das
Kriegsschiff mit Torpedos, nicht ahnend, dass seine eigene Tochter an
Bord ist. Kurz davor wird das allgemeine Chaos von Arronax Senior dazu
genutzt, mit einem separaten Boot in Richtung Nautilus aufzubrechen. An
Bord trifft er nur noch seinen Sohn und Kapitän Nemo an. Er schießt
sich den Weg frei um die Nautilus als Beute zu nehmen, aber der
sterbende Nemo sprengt mit Hilfe von Arronax Junior die Nautilus in die
Luft. Später wird der Professor dann im Wasser treibend von seinem
Gehilfen gerettet.
Wie schon oben angesprochen, wird die Grundfabel des Romans von einigen neuen Ideen des Drehbuchs überlagert. Dadurch wurde der im Roman etwas dünne Handlungsfaden im Bereich Abenteuer aufgewertet. Und die Gestaltung, die Ausstrahlung bzw. das Ambiente des Films? Die externe Kulisse im Allgemeinen bringt gut das historische Umfeld der Geschichte herüber. Aus meiner Sicht ist die etwas futuristische Nautilus ein Stilbruch. Sie ist in diesem Barnes-Film eine Trilobit-ähnliche, supermoderne Schöpfung („Vergessen sie Alles was sie von der Nautilus gelesen haben...“) . Überhaupt ist die Nautilus und ihre Crew etwas anders als in den anderen Verfilmungen, denn der Designer scheint der eigentlich darzustellen Zeit etwas voraus zu sein. Das ist aber nicht direkt störend. Dafür zeigt uns der agierende Michael Caine in seiner Umsetzung wieder einen charismatischen Nemo – ein guter Griff der Produktion! Was ist noch zu bemerken? Bestimmte Erwartungshaltungen der Zuschauer werden prompt bedient: Nemo ist wieder an seiner Orgel zu sehen und wir werden mit guten Unterwasser – Trick - Aufnahmen, gepaart mit der passenden Filmmusik, angesprochen. Damit kann man als Jules Verne Freund gut leben. Für nicht Verne-vorbelastete Zuschauer ist der Film noch passender. Die Schöpfer haben es verstanden, eine dem Zeitgeist entsprechende entstaubte Version zu produzieren. |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann - 7/00, letzte Aktualisierung 13. Februar 2017 |
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