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Collection FehrmannJules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 6: 20.000 Meilen unter den Meeren - VERFILMUNGEN Filmproduktion und Bildmaterial: © Williamson Submarine FIlm Corporation / Universal Film Manufacturing Company |
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FILM 6
(Die Filme sind nicht chronologisch numeriert) OBEN: US-DVD © 1991 Kino International Corp.; © MCMXCVIII Image Entertainment Inc. Ergänzende Angaben zur Aufbereitung: Restauration: David Shepard, Dean Duncan, © 1991 Film Preservation Associates; Music © 1991 Alexander Rannie & Brian Benison UNTEN BEISPIEL-DVD: Ab 2010 war der Film auch im deutschsprachigem Raum auf DVD verfügbar. Hier beispielhaft die von der © MIG Film GmbH:
JULES VERNE BOX 3
- Box mit 2 DVD
und folgenden FIlmen: DVD 1:
/1/ Autorenkollektiv: Information Bulletin;
Vol. 55 No. 15 vom 16. Sept. 1996; Library of Congress, Washington DC,
USA, ISSN 0041-7904; Darstellung der Seite 316; Gesamtumfang des
Beitrages: S. 314 bis 318; CF /7237/ |
20.000 Meilen unter dem Meer:
Verfilmung
USA 1916
Originaltitel: 20,000 Leagues Under The Sea; Länge: 101 Minuten; Produzent und Regie: Stuart Paton; Fotograf: Eugene Gaudio; Künstlerischer Direktor: Frank D. Ormston; Special Effects: Williamson Inventions Darsteller: Kapitän Nemo und Prinz von Daaker: Allen Holubar; Prof. Arronax: Dan Hanlon; Cyrus Harding: Howard Crampton; Pencroft (der filmische „Bösewicht“): Wallace Clark; Das „Kind der Natur“ und Prinzessin Daaker: Jane Gail; Ned Land: Leveticus Jones; Arronax Tochter: Edna Pendleton; Cameron: Joseph W. Girard. Bild rechts: Ein historisches US-Filmplakat.
Für den Zuschauer kommt jetzt ein Überraschungseffekt: Szenenwechsel unter der Überschrift „Dropped From The Clouds“. Was kommt jetzt? Ist das nicht ....? Richtig, dass ist einer der englischen Titelversionen der >Geheimnisvollen Insel<. Und so sehen wir auch, wie Militärangehörige einen Ballon entern um dann durch einen Sturm erst über Land und dann über See zu einer Insel zu gelangen auf der sie stranden. Auch hier geht Cyrus Smith (der entsprechend einer alten US-Übersetzung wie auch in anderen englischen oder US-Büchern und Verfilmungen Cyrus Harding heißt) wieder verloren, aber die Gruppe findet sich und macht sich die Insel zu eigen. Noch während die Kamera die Aktivitäten der Gestrandeten beobachtet, räkelt sich im „wilden Dschungel“ lasziv eine Schöne. Aha, denkt der Betrachter, jetzt kommt der dem damaligen Zeitgeschmack angepasste erotische Teil. Unbekümmert hüpft das langhaarige, in einem kurzen Leopardenfell bekleidete Naturkind, durch die üppige Pflanzenwelt. Nemo der mit seinem Boot vor der Insel kreuzt lässt jetzt den Gestrandeten eine Kiste, mit dem aus dem Buch gut bekannten „geheimnisvollen Strandgut“, zukommen. Begeistert nimmt das Insel-Team die Waffen und Ausrüstungen im Empfang. Jetzt passiert, was passieren muss: Beim Streifzug durch das Grün findet ein Kolonist (wie ich der Klarheit willen die Gestrandeten nennen möchte) die schöne Wilde. In vielleicht missionarischer Absicht lässt er ihr Matrosenbekleidung zukommen und er stellt sie dem Rest des Teams vor. Im Gegenzug dazu zeigt sie ihrem „Retter“ ihre Behausung auf der Insel. Während sich der Kolonist wieder von ihr entfernt, nimmt ein anderer der Gruppe ihre Verfolgung auf. Dies ist der Seeman Pencroft, der hier im Film den „Bösewicht“ spielen muss. Scheinbar von niedrigen Beweggründen „getrieben“ stürzt er sich auf die Wilde, sie dabei sichtbar bedrängend. Aber der „Gute“ ist noch in der Nähe, so kann er sie den Fängen des Strolches entreißen. Als Outlaw geächtet, zieht sich Pencorft in den Busch zurück.
Das Pärchen und die restlichen Kolonisten werden an Bord der Nautilus aufgenommen und Nemo berichtet aus seinem Leben. Die Einleitung dieser Episode lautet übrigens treffend: Kapitän Nemo's Lebensgeheimnis, welches so von Jules Verne nie beschrieben wurde. D die freie Übersetzung hört sich in Kurzfassung so an: Nemo, damals Prinz von Dakkar (im Film Daaker), lebte mit Frau und Kind mit aller orientalischer Pracht inmitten seiner Landsleute, deren Leben mit allen Mitteln damaliger Ausstattungsfilme beschrieben wird. Am Hofe wurde der Abenteurer Cameron eingeführt, der offensichtlich Begehrlichkeiten zum Reichtum, aber auch zur Frau des Prinzen hegte. Es gelingt ihm, den regionalen Fürsten als Verschwörer darzustellen, so dass die Truppen der Kolonialstreitkräfte in die Stadt einziehen und den Prinzen zu inhaftieren. Er selbst nimmt sich der Frau des Prinzen an, die sich im Handgemenge durch seine Bedrängnis erdolcht. Es bleibt ihm nur noch das Kind, welches er daraufhin mitnimmt. Den Rest der Geschichte kennen wir ja schon – wie war das doch mit den Traumszenen? - Im Ergebnis des Komplotts gibt es jetzt einen Aufstand, in dessen Chaos der Prinz aus seinem Gefängnis entweichen kann. Im Palast zurück gekehrt, findet er seine tote Frau, aber keine Spur von seinem Kind. Verzweifelt trägt er seine Frau zu Grabe. Aus dem Prinzen wird Kapitän Nemo. - Die Inselschöne ist also die ausgesetzte Tochter Nemos! Pathetisch legt er die Hand seiner wiedergefundenen Tochter in die des Retters. Er selbst ist gesundheitlich so angegriffen, dass er kurz darauf stirbt. Von seinen Schiffskameraden wird er unter Wasser beerdigt, dann verlassen die Gäste die Nautilus und das Schiff wird unbemannt versenkt....
Der leider viel zu früh verstorbene
Brian Taves, amerikanischer Vernian und Filmhistoriker, Professor an
der University of Southern California und Filmarchivar an der Library
of Congress, publizierte in einer "hauseigenen" Zeitschrift über die
Restaurierung seltener Unterwasserfilme. Akribisch suchte er u.a. alle
Puzzlesteine zur Arbeit der Macher dieses Filmes, beschrieb die
Dreharbeiten und die wirklich wegweisenden Techniken die erstmals in
diesem Film zur Anwendung kamen. Siehe beispielhaft die rechts
abgebildete Seite /1/, die eines der verwendeten Prinzipien der
Unterwasseraufnahmen erläutert. |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. |
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Copyright © Andreas Fehrmann – 05/2004, letzte Aktualisierung 29. Dezember 2020