Zu Hause bei Jules Vernes in Paris (1848 bis 1869)
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Quellenangaben, und vielleicht der Reiz etwas mehr darüber zu lesen? (Die Systematisierung bezieht sich nur auf die Nutzung für diesen Beitrag) /1/ Volker Dehs: Jules Verne Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1986; Seite
23 (Detailangaben siehe /2/ Leonardo Benevolo: Die Geschichte der Stadt; Campus Verlag Frankfurt / New York 1993; ISBN 3-593-34906-x; Seite 835 /3/ Zeichnung von Auguste Lepere von 1890: Rue Faubourg-Montmartre /4/ Die
meisten Fakten
und Anschriften fand ich auf diversen Seiten von Volker Dehs: Jules Verne – eine kritsche
Biographie; Pathmos 2005; (Detailangaben siehe /5/ Bildmotiv aus Collection Siege / Paris by Northwestern University Library. Foto wahrscheinlich von Eugéne Fabius (von mir aufbereitet und optimiert) Die nicht als Quelle genannten anderen Postkartenmotive wurden auf Sammlerbörsen und Auktionen gefunden. Durch mich wurden sie mehrfach bearbeitet und teilweise beschnitten.
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Nachdem Jules sein Studium der Rechtswissenschaft
1846 in Nantes begann, setzte er sein Studium im Jahr der
Revolutionswirren 1848 in Paris fort. „Am 10. November hat Jules Verne
Nantes endgültig verlassen und mit seinem Freund Édouard Bonamy
zusammen ein Zimmer in der Rue de l'Ancienne-Comédie 24, im Quartier
Latin, bezogen.“ /1/ Die beiden wohnten dort im dritten Stockwerk. Noch
im gleichen Jahr machte Jules sein zweites Examen, um dann zu Beginn
des Jahres 1851 endlich sein Jurastudium zu beenden. Am 9. April 1851
zog Verne in die Rue Notre-Dame-de-Lorette. Die politischen
Hintergründe dieser Zeit und die Situation in Paris habe ich im Beitrag
Aber
nicht ruhend zog es ihn schon im Jahre 1852
weiter zum Boulevard Bonne-Nouvelle Nr. 11. Dort hatte auch auf dem
gleichen Flur sein Freund Aristide Hignard ein Zimmer. Dies war auch
die Zeit (1852 bis 1855) in der er als Sekretär am Die nächste Wohnung nahm er 1855 nur ein Stück weiter: Im Boulevard Bonne-Nouvelle Nr. 18.
BILDER rechts: La Bourse à Paris; unten links: Boulevard Poissonnière (allerdings erst 1905) und rechts die Rue Saint-Martin, darunter als Zeichnung: Die Rue Faubourg-Montmartre /3/
![]() Am 18. Januar 1857 heiratet er Honorine und in Folge begann ein umfangreicher Wohnungswechsel. Noch im gleichen Jahr ziehen sie vom zwischenzeitlichen Boulevard Poissonnière Nr. 18 in die Rue Saint-Martin. 1858 geht es weiter zur Rue Faubourg-Montmartre Nr. 54, von dort im Jahre 1861 zum Boulevard Magenta Nr. 45, wo am 3. August 1861 ihr Sohn Michel zur Welt kommt. Aber bereits 1963 zieht die Familie zur Passage Saulnier 18 weiter. Diese Umzüge sind heutzutage im Stadtbild von Paris nicht sichtbar nachzuvollziehen. Da Paris eine historisch umfangreiche und vielschichttige Vergangheit hat, macht man sich nicht die Mühe die historischen Gebäude mit Inschriften oder Tafeln über ihre berühmten Mieter oder zeitweiligen Besitzer zu dekorieren. Dies passierte nur in Ausnahmen. In der Provinz ist man da sorgfältiger - ja man schmückt sich mit solchen Hinweisen.
BILDER: Boulevard Magenta (oben und links) in unterschiedlichen Ansichten Die innerstädtischen Wohnungen lagen meist in der Nähe der Nationalbibliothek, die er regelmäßig aufsuchte, und der Börse in der er arbeitete. Noch im Jahr 1861 wurde schon wieder umgezogen, diesmal in einen der Vororte von Paris, um etwas ruhiger und abgeschiedener zu wohnen. Die dortige Wohnung lag in Auteuil in die Rue de la Fontaine 39. /4/ Trotz dessen er anfangs noch an der Börse arbeitete, nahm das Schreiben in den 60er Jahren immer mehr zu, bis er ab Mitte des Jahrzehnts ganz zum Schreiben überging. Dies war auch die Zeit seiner ersten Besuche in Le Crotoy, ehe man 1869 ganz dorthin zog. BILDER links und oben: Bibliotheque national In
Folge besuchte Verne Paris meist aus geschäftlichen Gründen, die dann
nach seinem Umzug nach Amiens und im fortgeschrittenen Alter immer
seltener wurden. Laut Dehs soll sein letzter Besuch in Paris im Winter
1896 / 97 gewesen sein, obwohl er eigentlich aufgrund seines schlechten
Gesundheitszustandes keine Reisen mehr anzutreten wollte. Aber im
Zusammenhang mit dem Verleumdungsprozess der vom Chemiker Eugène Turpin
(1848-1927) angestrebt wurde, musste er sich fügen. Details dazu
siehe
![]() Hier noch einige seiner Romane in denen Paris in Beschreibungen oder Bezugnahmen vorkommt: Paris im 20. Jahrhundert, Reise mit Hindernissen nach England und Schottland, Fünf Wochen im Ballon, Die 500 Millionen der Begum, Robur der Sieger, Kein Durcheinander, Cäsar Cascabel, Claudius Bombarnac, Wilhelm Storitz’ Geheimnis, Der Herr der Welt Wobei besonders viele Personen der Romane aus Paris kommen: Von der Erde zum Mond (Michel Ardan), Die Kinder des Kapitän Grant (Paganel, Sekretär der geographischen Gesellschaft zu Paris), 20.000 Meilen unter den Meeren (Pierre Arronax, Professor am Museum zu Paris), Reise um die Erde in 80 Tagen (Jean Passepartout), Reise durch die Sonnenwelt (Ben-Zouf), Der Kurier des Zaren (Alcide Jolivet), Die 500 Millionen der Begum (Isidore und Octave Sarrasin), Der Südstern (Cyprien Mérè, Ingenieur aus Paris), Der Archipel in Flammen (Henry d'Albaret), Claudius Bombarnac (Reporter der Pariser Zeitung „Das 20. Jahrhundert“), Clovis Dardentor (Marcel Lornans und Jean Taconnat), Wilhelm Storitz’ Geheimnis (Die Gebrüder Vidal), In der Version von Michel Verne: Die Jagd nach dem Meteor (Zephyrin Xirdal). Dazu kommen dann noch die Romane, in denen vom Pariser Nullmeridian des französischen System der Gradteilung die Rede ist (besonders natürlich bei Meister Antifers wunderbare Abenteuer). |
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Copyright © Andreas Fehrmann – 10/05, letzte Aktualisierung 31. August 2015