Boys Own Paper Wöchentliche Unterhaltung in
Großbritannien u.a. mit Jules Verne
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Bild oben: Ein typisches Lieferungheft, hier 16. April 1881 (Preis: 1 Penny); CF /6790/ Bild oben: Volume 12 Jahrgang 1890 - Bis kurz nach der Jahrhundertwende erschienen die Jahrbücher mit stets gleichem Motiv, nur mit unterschiedlicher Farbe des Kopusses. Kurz darauf ging man zu jährlich wechselnden Motiven und Farbgebungen über. Siehe Beispielhaft den Jahrgang 1905 (Volume 27)
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Die
Wochenzeitschrift Boys Own Paper
(BOP) war ein britisches Periodikum, welches auf die Lesegewohnheiten
von
männlichen Jugendlichen zugeschnitten war. Sie wurde 1879 von der
Religious Tract
Society gegründet und bis 1967 herausgegeben. Ab 1939 ging die
Herausgabe an
Lutterworth Press über, um dann in den 60er Jahren nochmals die Eigner
zu
wechseln. Die Gründungsidee war es, eine Alternative zu den damals
aufkommenden
meist blutrünstigen Penny-Heftchen der lesenden Arbeiterkinder zu
schaffen um
für die jungen Bürgerlichen eine religiös orientierte Unterhaltung mit
der
Vermittlung von Werten und Moral zu bieten. Durch die dezente
Orientierung und
der Einbindung von Abenteuergeschichten, Reiseimpressionen, sowie
populärwissenschaftliche
Aufsätze, Rätsel und Wettbewerbe, erlangte sie schnell die
Publikumsgunst einer
breiten Leserschaft. Die Zeitschrift gab es als Lieferungsheftchen
wöchentlich
– diese wurden oft individuell gebunden – oder man erwarb nach Ablauf
eines Jahres
die Verlagsjahrbände, die sogenannten Annuals (jeweils ein Volume). Da
diese
aufwendig gestaltet wurden, sind sie heute ein beliebtes Sammelobjekt.
Siehe Beispiel rechts: Titelei 1893 / 1894 (CF/6833/). Bei
Recherchen sollte man sich übrigens nicht verwirren lassen: Denn es gab
vorab zur britischen Ausgabe der BOP auch eine ähnlich klingende
amerikanische Version
mit dem Namen Boys' Own,
herausgegeben von Charles F. Richards. Sie soll von 1873 bis 1876
herausgegeben
worden sein. Um die Verwirrung komplett zu machen: Im kanadischen
Toronto
wurden über mehrere Jahre zeitversetzt um einen Monat die BOP-Originale
mit
Ergänzungen nachgedruckt. Analysten werden zu dieser Thematik noch
einiges zu
recherchieren haben. Insgesamt
sind die Verne-Veröffentlichungen in den BOP mit ihrem speziellen
Charme und den ergänzenden Inhalten der Zeitschrift eine lohnenswerte
Lektüre
für Verneasten. Für
den Verneasten sind folgende Ausgaben von Interesse (Titelangaben
in der Form: häufigster
deutschsprachiger Titel / häufigster englischer Titel / Titel bei BOP) Vol. 2, 1879 bis 1880 Vol. 3, 1880 bis1881
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Copyright © Fehrmann 4/2014 - letzte Aktualisierung 7. Februar 2016