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Collection Fehrmann Bühnenwerkevon und nach Jules Verne- Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays - |
Seine ersten drei historischen Dramen: „Alexandre VI“, „La Conspiration des poudres“ & „Un Drame sous Louis XV“
Hinweise zum Informations-, Bild- und Quellenmaterial: /1/ Noch nie aufgeführt und bisher noch nicht veröffentlicht. Das erste von 2 Bättern ist abgebildet in: Jules Verne Le Retour (Ausstellungskatalog, Amiens 2001, S. 109) und Voyage au centre de Jules Verne (Ausstellungskatalog, Paris Musée des Lettres et manuscrits, 2005, S. 12); Nach einer Information von V. Dehs /2/ Datumsangabe aus: Jean-Jules Verne: Jules Verne Librairie Hachette 1973 / Macdonald and Jane's Publishers Limited London 1976, siehe Seite 10 /3/ Je nach Quelle wird die Familie der Borgias im deutschen auch als Borjas geschrieben. Der Ursprung des dargestellten Bildausschnittes war für mich nicht mehr recherchierbar. /4/ Der Gunpowder plot. Guy Fawkes, auch Guido Fawkes, ist der Dritte von rechts. Nach einem altem Stich, von mir nachbearbeitet. /5/ Bild: Ludwig XV. gemalt von Maurice Quentin de la Tour (1704 bis 1788); Quelle: Universitätsbibliothek Trier /6/ Lothar Schwab und Richard Weber: Theaterlexikon; Conelses Verlag Scriptor GmbH & Co Frankfurt am Main 1991; ISBN 3-589-20893-7; Zitat von Seite 307
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Jules Verne wird von der Allgemeinheit unweigerlich mit seinem Romanwerk in Verbindung gebracht. Das neben ersten Prosaversuchen aber eine ganz andere Kunstrichtung sein Augenmerk hatte, ist der Allgemeinheit weitgehend unbekannt. Mit nur 17 Jahren begann der junge Verne nämlich seine ersten Schreibversuche für Theaterstücke. Vielleicht muss diese Altersangabe sogar noch korrigiert werden, denn es sind in seinem literarischem Nachlass Manuskriptseiten aufgetaucht, die vielleicht noch älter sind. Die Vermutung liegt nahe, dass er sein Stück über die neun Musen vielleicht noch eher schrieb, da seine Handschrift noch sehr ungewohnt und noch nicht sehr ausgeprägt, erscheint. Das angesprochene Szenario muss noch detaillierter untersucht werden. Es stammt aus der Sammlung von Gondolo della Riva und es wird zur Zeit in der Stadtbibliothek von Amiens verwahrt. /1/ Genauer datierbar ist aber der Entwurf des nachfolgenden Stücks. Angestachelt durch seine literarischen Vorbilder, legte er sich selbst eine hohe Messlatte an. Er versuchte sich an ein historisches Drama. Alexandre VI (Alexander VI. – Der Borgiapapst) 1847
Ebenfalls nicht aufgeführt wurde auch das im gleichen Format in der Zeit von 1847 bis 1848 geschaffene historische Drama: La Conspiration des poudres (Die Pulververschwörung) 1848
Vielleicht den Ereignissen des Revolutionsjahres 1848 geschuldet, gab es noch einen dritten Versuch: Un Drame sous Louis XV (Ein Drama unter Ludwig XV.) 1849
Doch die Zeiten hatten sich geändert.... Der junge Verne hatte mit seinen dramatischen Ambitionen und seinen Vorbildern, wie zum Beispiel Hugo, nicht den Zug der Zeit erkannt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich der Anspruch des Theaters grundsätzlich geändert. Bis dato galt das Theater auch „als eine Institution politischer, ethischer und ästhetischer Erziehung, als >moralische Anstalt<, wie Friedrich Schiller es“ .... „formulierte“ /6/. Jetzt stellte das Theater Politik als „schmutziges Geschäft“ dar und profilierte sich neu zu einem „Tempel der Kunst“. Verklärung, Verschönerung und vordergründige Unterhaltung hieß die neue Ausrichtung. Dazu kam die Kommerzialisierung des Theaterbetriebes und damit der gewinnorientierte Betrieb der Theaterstätten. Dies mussten selbst erfahrene und bekannte Autoren wie Hugo um 1840 schmerzlich erfahren. So blieben Jules Vernes Schreibversuche „in der Schublade“, erst im nach herein wurde man darauf aufmerksam. |
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Copyright © Andreas Fehrmann - © Fehrmann 03/06, letzte Aktualisierung 25. Januar 2016