Collection Fehrmann

Bühnenwerke

von und nach Jules Verne

- Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays -





Hinweise zum Bild- und Quellenmaterial:

/1/ Ausarbeitung von Volker Dehs: „Inhaltsangaben zu Jules Vernes Theaterstücken“ vom 28. Januar 2009; Auszug – mit freundlicher Genehmigung des Autors zur Verwendung auf dieser Seite

/2/ Autorenkollektiv: Lexikon früher Kulturen“ Bd. 1. VEB Bibliographisches Institut Leipzig; 2. Aufl. 1987; ISBN 3-323-00219-9; S. 177

/3/ Theodoor van Thulden (NL 1606 bis 1669): „Skylla attackiert Odysseus und seine Besatzung“

/4/ Philipp Gualtherus: „„Alexandreis“, Buch 5; Seite 301

De Charybde en Scylla (Von Charybdis nach Skylla oder Vom Regen in die Traufe) 1851

Diese Komödie wurde von Jules Verne als Einakter in Versen geschrieben. Doch das Werk erlangte nie Bühnenreife und es kam zu Vernes literarischem Nachlass. Die verbreiteteste Publikation ist dazu „Jules Verne: Théâtre inédit“ (TI), herausgegeben von Christian Robin, Paris 2005, Cherche-midi, auf Seite S. 639 bis 671.

Charybdis und SkyllaIn einer kleinen französischen Provinzstadt, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Um einen seit Jahren andauernden nachbarschaftlichen Zwist beizulegen, entschließen sich Canivet und die bigotte Céleste, einander zu heiraten. Céleste fordert dem zukünftigen Ehemann strenger Askese ab und reklamiert absolute Folgsamkeit. Canivets Versuche, sich ein paar Rechte und Freiheiten auszubedingen, scheitern nicht zuletzt an der Pedanterie des Notars Colimant, der sich weigert, den kalligraphierten Ehevertrag nachzubessern. Als Canivet gegen Célestes ausdrücklichen Willen zur Hochzeit in der Offiziersuniform des Empire auftritt, zerreißt sie den Ehevertrag, aber ihre nymphomane Freundin Riboutté erkennt im Bräutigam ihren lange verschollenen Gatten, den Major Mazagran, wieder, so dass dieser resigniert feststellen muss, vom Regen in die Traufe geraten zu sein.“ /1/

Hintergrund:

Interessant ist die Namensgebung des Stücks: „Charybdis ist in der griechischen Sage ein Meeresungeheuer, das mit Skylla an einer Meeresenge (Anm. des Autors: Soll bei Messina liegen) lauerte. Sie sog dreimal am Tage das Wasser ein und stieß es brüllend aus“ /2/ Die dadurch entstehenden Strudel brachten den Seefahrern den Tod. Bild links: /3/ Als Odysseus durch diese Meerenge fuhr, mied er auf dem Rat der Kirke ihre Nähe. Da nach Skylla auch ein einzeln stehender Felsen an der Küste von Calabrien benannt wurde, an dem Wind und Flut eine gefährliche Strömung erzeugten, gelten beide Stellen als gleich gefährlich. Daraus prägte Gualtherus den Satz: „Incidis in Scyllam, cupiens vitare Charybdim.“ („Da stürzest in die Scylla, während Du die Charybdis zu vermeiden wünschest“) /4/ der diese mythisch-geographischen Punkte sprichwörtlich machte, gleichzusetzen mit „Vom Regen in die Traufe“.

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