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Collection Fehrmann Bühnenwerkevon und nach Jules Verne- Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays - |
Hinweise zum Bild- und Quellenmaterial: /1/ Bild aus zeitgenössischen Darstellungen ( wurden von mir stark nachgearbeitet) /2/ Das Bildmotiv hat keinen Bezug zum Theaterstück. Es stellt nur eine bildhafte Umsetzung dieses beliebten Gesellschaftsspiels dar. Gefunden in: Le Progres Illustre, Supplement litteraire du Progres de Lyon, Nr. 395 v. 10.7.1898 auf Seite 5; CF /6753/ /3/ Bild unten: Die Partiur; verlegt von Alfred Ikelmer in Paris; ohne Datumsangabe /4/ Grundmotiv: Aufnahme von Carjat, von mir stark bearbeitet und beschnitten
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Le Colin-Maillard (deutsch: Das Blinde-Kuh-Spiel)
Das Werk entstand 1852, als Verne eine Stellung als Sekretär am Théatre Lyrique fand, das damals unter der Leitung von Jules Sévestre und Émile Perrin stand. Trotz der reichlichen Arbeit, die ihm dieser Posten eintrug, fand er Zeit zu einer literarischer Tätigkeit in dessen Ergebnis mehrere Komödien, Opern und Operetten entstanden. Gleichzeitig begann eine Zeit, in der erstmals mit den Gedanken spielte, eine Beziehung einzugehen. Vielleicht war das der Anreiz Geschichten zu fabulieren, in denen zunehmend Heiratsabsichten eine Rolle spielten? In der Fabel, die von Hignard zu einer Oper vertont wurde, gab es folgende Rollen: Der Baron Von Verdure, ein Finanzier im Alter von 53 Jahren; Casimir Bonneau, ein 50jähriger Blumenhändler; Pélagie Bonneau, die Schwester von Casimir im Alter von 47 Jahren; Colette, die Nichte von Herrn und Frl. Bonneau, 17 Jahre alt; Florine, eine weitere 18 jährige Nichte; Brigitte, die jüngste der Nichten mit 16 Jahren; Leonidas, ein 25 jähriger Soldat; Cyprien, ein Maler mit 25 Jahren und Cotylédon, ein junger Apotheker, Pflanzenkenner und Naturfreund mit 21 Jahren. Casimir
Bonneau lebt als Blumenhändler mit seiner Schwester Pélagie, einem
Fräulein von
immerhin schon siebenundvierzig Jahren zusammen. Diese hat geschworen,
dass
ihre drei Nichten Florine, Colette und Brigitte nicht eher heiraten,
ehe sie
selbst verheiratet ist. Da die drei jungen Mädchen alle verliebt sind,
suchen sie
natürlich nach einer Gelegenheit, diesen Vorgang zu beschleunigen. Eine
Lösung bietet sich an, als der gut betuchte Baron de Verdure einen
Liebesbrief
an die junge Colette schreibt. Dieser wird durch die Mädels in den Korb
von Pélagie
geschoben, die jetzt den Liebesbrief an sie adressiert hält. Pélagie
verabredet
sich daraufhin mit dem Baron im Wald von Meudon, wobei dieser glaubt,
dort
Colette zu begegnen. Dort haben sich auch die jungen Nichten mit ihren
Liebhabern verabredet. Und so beginnt das Verwirrspiel: Die jungen
Männer, Leonidas„
Cyprien und Cotylédon machen sich auf den Weg um die Mädels zu treffen.
Als
erster gelangt der Baron an den verabredeten Ort, dann folgen die
jungen Leute. Währenddessen
verzögert sich das Eintreffen von Pélagie, die einen Auftrag von
Casimir
Bonneau in einem benachbarten Schloss erledigen soll. Währenddessen
schlagen
die jungen Leute dem Baron ein Blinde-Kuh-Spiel vor. Die kokette
Colette
verspricht dem Baron „sich interessiert zu zeigen“, wenn er sie nach
mehreren Umdrehungen
blind fängt. Inzwischen trifft Pélagie am Ort des Geschehens ein und
Colette
schiebt sie vor. Der Baron hat noch keinen Verdacht und mit verbundenen
Augen
erklärt er Pélagie seine Liebe zu ihr. Als er die Augenbinde entfernt
ist er
verblüfft keine Colette zu sehen. Unter
Druck gesetzt, denn der Liebesschwur fand unter Zeugen statt, fühlt
sich der
Baron jetzt verpflichtet, Pélagie zu nehmen. Den jungen Paaren steht
nun
nichts mehr im Wege (Bild links: /2/) |
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Copyright
© Andreas Fehrmann - © Fehrmann 03/2006, letzte Aktualisierung 20. Februar 2021