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Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 11: Die Reise um die Erde in 80 Tagen -

VERFILMUNGEN

Film & Bildmaterial: © Michael Todd Company / United Artists

FILM 1

 

Beispiel-DVD:

dt. DVD

Seit 08 / 2004 ist diese Verfilmung auch auf einer deutschsprachigen DVD erhältlich. Viele weitere Versionen folgten. Angaben zur obigen DVD: © 2004 Warner Bros. Entertainment Inc. - Special Edition 2 Disc Set in © Dolby Digital; Disc 1 mit 108 Minuten, Disc 2 mit 66 Minuten Laufzeit. Auf beiden DVD's ist umfangreiches Bonusmaterial zum Film, seiner Präsentation und diversen Kommentaren. Ein Höhepunkt ist der nur auf PC auswertbare 75-seitige Around the World..  Almanach (siehe Bild unten)

Almanach

In 80 Tagen um die Welt: Verfilmung USA 1956

PosterOriginaltitel: Around The World in 80 Days; Länge: 2 Stunden und 30 Minuten; Regie: Michael Anderson; Drehbuch: S. J. Perelman; Fotografie: Lionel Lindon; Musik: Victor Young; Bauten: James Sullivan; Darsteller: David Niven (Phileas Fogg), Cantinflas (Passepartout), Robert Newton (Fix), Shirley MacLaine (Auda) u.v.a. Produktion: Michael Todd Company unter United Artist (siehe dazu auch das zeitgenössische Filmplakat aus den Staaten - Bild links)

Dieses Werk ist ein richtiger Bilderrausch: Mit viel Aufwand hatte man ein stimmiges Ambiente aufgebaut. Neben den aufwendigen Kulissen und den exotischen Schauplätzen setzte man auch auf Masse: So wirkten laut Filmlexikon 70000 Statisten, 8000 Tiere und 48 Hollywoodstars mit. Gedreht wurde in 13 Ländern. Lohn der Mühe waren 5 Oscars.

Unsere Geschichte beginnt passfähig zum Original mit der Vorstellung der Hauptakteure. Dazu gehört zu allererst David Niven, dem die Rolle des Fogg auf dem Leib geschrieben war. Eine gute Ergänzung dazu ist der „Hans Dampf in allen Gassen“ – Passepartout alias Cantinflas. Wir lernen Fogg in seinem Club kennen, der wie auch viele andere Dinge, als so britisch wie möglich dargestellt wird. Thema ist natürlich wieder der Raub in der Bank of England, der ja die berühmteste Wette der Literatur auslöste. Und so setzen sich die Beiden wie bekannt in Richtung Süd-Osten in Bewegung. Doch schon nach der Kanalüberquerung beginnen die ersten Probleme: Der Zug nach Marseille ist durch eine Überschüttung der Gleise ausgefallen. Dies erfahren unsere Reisenden im Reisebüro „Thomas Cook“. Dort hat man auch gleich eine Lösung parat: Ein Ballon stände zu Verkauf. Phileas schlägt zu. Allerdings lässt die Navigation des wind abhängigen Gefährts etwas zu wünschen übrig. Man driftet im Süden Frankreichs zu weit nach Westen ab und die spanische Grenze wird überquert. Dies ist dem Drehbuch willkommener Anlass, dem Zuschauer fast zehn Minuten einen spanischen Folkloreabend zu bieten. Als Sahnehäubchen muss Passepartout auch noch als Stierkämpfer agieren, um eine Passage nach Marseille im wahrsten Sinne des Wortes zu erkämpfen. In London stehen, nachdem man schon von der Zugunterbrechung gehört hatte, die Wetten gegen Fogg inzwischen auf 30 zu 1. Nachdem Fogg & Co Suez erreicht haben, wird ihnen das Gequatsche Passepartouts zum Verhängnis. Detektiv Fix heftet sich den beiden an die Fersen, nachdem er aus den Erzählungen des Dieners schließen muss, dass er den Bankräuber aus London vor sich hat. Welch raffinierte Tarnung - einfach eine Wette vorspielen! In Bombay droht schon wieder Unheil. Passepartout nutzt seine Erfahrungen als Stierkämpfer, um dem Treiben einer Kuh an einem Gemüsestand ein Ende zu bereiten. Als Zuschauer erkennen wir sofort die Gefahr – diese Handlung an dem heiligen Tier muss natürlich eine Meute Rache schreiender Inder auf den Plan rufen. Gerade so erreicht man noch den Zug der frisch fertiggestellten trans-indischen Bahn.

Mitten im Dschungel macht man den Reisenden klar, dass man nicht alles glauben sollte, was in britischen Zeitungen steht. Ein nicht unerheblicher Teil zwischen dem westlichen und dem östlichen Part des Schienensystems fehlt noch. Nachdem die Lücke mit einer Reise per Elefant geschlossen wird, kann man die Unterbrechung für die allseits bekannte der indischen Prinzessin Auda (mit einer bezaubernden Shirley MacLaine) nutzen. Auch im Film kann sich Fogg mit dem Ruhm schmücken, der eigentlich seinem Gefährten zustehen müsste. Nachdem man in Kalkutta angekommen ist, geht es mit der MS Rangoon nach Hongkong weiter. Verbal erwähnt wird dabei, dass man noch gezwungen war, sich von einer Tempelentweihung freizukaufen. Die Passage wird genutzt um Foggs Umgang mit Frauen aufzuklären. Hauptinhalt seiner Konversation mit der interessierten Auda (Szenenbild rechts: Die Beiden an Bord der Rangoon © Micheal Todd Company) sind die „abenteuerlichen“ Erlebnisse während seines geliebten Whistspieles. Dieser steife Umgang bleibt natürlich nicht unbeobachtet. Dazu ein Beispiel aus den Dialogen: Der immer präsente Fix stellt bei einer sich bietenden Gelegenheit Passepartout die Frage, „ob es in Foggs Leben Frauen gegeben hat“. Dieser antwortet vielsagend: „Ich nehme an das er eine Mutter hatte – aber ganz sicher bin ich mir nicht....“. In Hongkong angekommen beschließt Fix durch einen Trick die Reise der inzwischen auf eine Dreiergruppe angewachsenen Wettgemeinschaft zu verzögern. Immerhin benötigt er einen aus London kommenden Haftbefehl, der aber leider auf sich warten lässt. In einer chinesischen Spelunke wird mit Hilfe des Hausdrinks „Hongkong-Schnick-Schnack“ der Diener Passepartout aus dem Verkehr gezogen. Da dieser im Besitz seines Tickets und dessen von Auda und Fogg ist, sollte damit die Passage nach Japan unterbrochen sein. Der sturzbetrunkene Passepartout wird aber aufgrund der Tickets noch rechtzeitig eingeschifft und Auda und Fogg können gerade noch so einen chinesischen Segler nehmen. Nachdem in Japan wieder alle glücklich vereint sind, erreicht man nach der Passage des Pazifiks die Vereinigten Staaten. 

Mitten im Wahlkampfgetümmel bewaffnen sich die Europäer, um so gewappnet eine Bahnreise zur Ostküste antreten zu können. Fix, der inzwischen als offensichtlicher Kontrolleur des Reformclubs angesehen wird, schließt sich der Gruppe an. Natürlich wird der Zug von Indianern überfallen und im Kampfgetümmel wird Passepartout bei einem waghalsigen Versuch die Gewalt über die Lok zurückzugewinnen, von den Rothäuten entführt. Hier zeigt Fogg wahre Größe, er verlässt den sicheren Zug und verzichtet auf die Weiterfahrt, um seinen Gefährten zu retten. Mit Hilfe der US-Kavallerie ist dies auch von Erfolg gekrönt – aber der Anschluss an eine Ostverbindung ist hoffnungslos verloren. Doch die rettende Idee stellt sich ein: Aus Resten einer alten Lore wird eine schienengebundene Segeldraisine gebaut. Der recht stramme Westwind bringt unsere Akteure in Schwung. Bald erreicht man den planmäßigen Zug, der inzwischen durch Maschinenschaden ausgefallen ist und auf dem Gleis bewegungslos steht. Glücklicherweise kommt eine Weiche (die sich offensichtlich allein gestellt hat) und man kann den Zug überholen. Aber die offizielle Schiffsverbindung nach England ist trotzdem verpasst worden. Die SS Henrietta, eigentlich nach Caracas in Venezuela unterwegs wird von Fogg für alle gechartert und mit viel Geld nach England „umgeleitet“. Die ständige Fahrt unter Volldampf fordert aber ihren Tribut – die Kohlevorräte sind vorzeitig aufgebraucht. Da kauft Fogg das Schiff, um dann alle Holzteile zu verfeuern. Kleiner Gag am Rande: Als die Mannschaft auf Holzsuche ist, wird beinahe auch das Holzbein eines Matrosen das Opfer der Flammen. Wie bekannt, kommt man offensichtlich - nach der Verhaftung durch Fix bei erreichen des englischen Bodens - zu spät. Als alle bedrückt zu Hause ankommen, macht Auda Fogg den Vorschlag, wie er zeitgleich eine Freundin und auch Verwandte gewinnen kann: Er sollte sich trauen sich zu trauen! Beim drauf folgenden Versuch das Aufgebot zu bestellen, wird der Denkfehler im Datum durch die Ostumrundung der Erde bemerkt und der hektische Fogg macht sich auf, um in letzter Sekunde den Reformclub zu erreichen. Geschafft!
Und nun eine Auswahl von deutschsprachigen Filmprogrammheften:

Programmheft 1Programmheft 2Programmheft 3Programmheft 4

Links beginnend: Programmheft 1: Illustrierte Film-Bühne Nr. 5920 Hier bitte zur Vergrößerung klicken, zweites von links:  Programmheft 2: Das Neue Filmprogramm / Österreich  Hier bitte zur Vergrößerung klicken, drittes von links: Programmheft 3:Hausprogramm eines Kinos Österreich (?) Hier bitte zur Vergrößerung klicken und ganz rechts: Programmheft 4: Progress Filmvertrieb 76/1966 DDR Hier bitte zur Vergrößerung klicken.

Buch

Die Reise um die Erde in 80 Tagen - Buch und Übersicht der Verfilmungen


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Copyright © Andreas Fehrmann - 07/00, letzet Aktualisierung 16. Januar 2016
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