Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 12: Die geheimnisvolle Insel -

VERFILMUNGEN

Bildmaterial: © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production

FILM 6







Darsteller:

Alan Scarfe als Captain Cyrus Harding;

C. David Johnson als Jack Pencroft

Colette Stevenson als Joanna Pencroft;

Stephen Lovatt als Gideon Spilett

Gordon Michael Woolvett als Herbert Pencroft;

Andy Marshall als Neb Brown

John Bach als Captain Nemo

Sowie in Gastrollen:

Frank Whitten als Ayrton

Kevin Wilson als Captain Cutler;

Glynnis Paraha als Katira;

Jay Laga'aia als Tenape;

Cliff Curtis als Peter;

Peter McCauley als Mr Spilett;

Lisa Chappell als Jane Morecombe





Buch, Regie und Gastakteure der einzelnen Episoden:

Episode 01: Buch von Stephen Alix; Teleplay von Stephen Alix & Glenn Norman; Regisseur: William Fruet; Gäste: Ross Duncan, Matthew Chamberlain, Anthony Scott

Episode 02: Buch von Stephen Alix; Teleplay von Stephen Alix & Glenn Norman; Regisseur: William Fruet

Episode 03: Buch von Stephen Alix; Teleplay von Michelle Goodeve; Regisseur: William Fruet

Episode 04: Buch von Jim Purdy; Regisseur: William Fruet

Episode 05: Buch von Glenn Norman; Regisseur: Peter Sharp; Gast: Frank Whitten als Ayrton

Episode 06: Buch von Glenn Norman; Regisseur: Peter Sharp; Gast: Frank Whitten als Ayrton

Episode 07: Buch von Michelle Goodeve; Regisseur: Mark Beesley; Gäste: Frank Whitten als Ayrton, Kevin Wilson als Captain Cutler, John Dybvig als Smyth, Lawrence Wharerau als Stevens, Stephen Papps als Luke

Episode 08: Buch von Michelle Goodeve; Regisseur: Mark Beesley; Gäste: Frank Whitten als Ayrton, Kevin Wilson als Captain Cutler

Episode 09: Buch von Greg McGee; Regisseur: Chris Bailey; Gäste: Frank Whitten als Ayrton, Unbenannt als Ovela Nui

Episode 10: Buch von Susan Snooks & Scott Barrie; Regisseur: Chris Bailey; Gäste: Frank Whitten als Ayrton, Unbenannt als Ovela Nui

Episode 11: Buch von Peter Sharp; Regisseur: Peter Sharp; Gäste: Glynnis Paraha als Katira, Jaesen Kanter als Tenewa, Jay Laga'aia als Tenape, Chantelle Bowkett als Mahina

Episode 12: Buch von Arthur Baysting; Regisseur: Peter Sharp; Gäste: Glynnis Paraha als Katira, Jaesen Kanter als Tenewa, Jay Laga'aia als Tenape, Chantelle Bowkett als Mahina

Episode 13: Buch von Glenn Norman; Regisseur: Chris Bailey; Gäste: Glynnis Paraha als Katira, Jaesen Kanter als Tenewa, Jay Laga'aia als Tenape, Chantelle Bowkett als Mahina

Episode 14: Buch von Sean Ryerson; Buch von Sean Ryerson & Stephen Batt; Regisseur: Chris Bailey; Gäste: Cliff Curtis als Peter, Robin Kora als Häuptling, Peter McCauley als Mr Spilett, Carmel McGlone als Mrs Spilett, Daniel Chilton als junger Gideon, Nicko Vella als jugendlicher Gideon

Episode 15: Buch von Stephen Batt; Regisseur: Ken Girotti; Gäste: Robin Kora als Häuptling, Peter McCauley als Mr Spilett, Carmel; McGlone als Mrs Spilett, Daniel Chilton als ganz junger Gideon, Nicko Vella als jugendlicher Gideon

Episode 16: Buch von Glen Norman; Regisseur: Christine Parker; Gäste: Lisa Chappell als Jane Morecombe, Rebekah Mercer als Priscilla Hawthorne, Robert Bruce als Jacob, Joel Tobeck als Jake

Episode 17: Buch von Barbara March; Regisseur: Christine Parker

Episode 18: Buch von Stephen Batt & Sean Ryerson; Regisseur: Chris Bailey; Gast: John Cairney als Sebastian Nile

Episode 19: Buch von Janine Dickins; Buch von Janine Dickins & Sean Ryerson; Regisseur: Chris Bailey

Episode 20: Buch von Sean Ryerson; Regisseur: John Laing

Episode 21: Buch von Sean Ryerson & Stephen Batt; Regisseur: John Laing; Gast: Henry Asamoah als Neb

Episode 22: Buch von Sean Ryerson; Regisseur: John Laing; Gast: Henry Asamoah als Neb





Deutsche TV-Ausstrahlungen der Serie:


Vom 1. Februar 1997 bis zum 21. Juni 1997 bei RTL II :Vom November 1997 bis zum Februar 1998 bei RTL II

Vom 11. Mai 2002 bis zum 5. Oktober 2004 bei Tele 5 (jeweils am Samstag 21.10 Uhr)

Vom 24. August.2003 bis zum 18. Januar 2004 bei Tele 5 (jeweils am Sonntag ab zirka 10.50 Uhr)

Vom 7. August.2004 bis zum 1. Januar 2005 bei Tele 5 (jeweils am Samstag ab 8.00 Uhr mit Wiederholung am darauf folgenden Sonntag ab 6.00 Uhr)

(die Listung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, zumal ich sie hier nicht weiter fortführe)




Hinweis zu den Szenenbildern: Bei den Portraits der einzelnen Gefährten habe ich die Bilder nicht immer exakt den Episoden zugeordnet.







Die geheimnisvolle Insel: Verfilmung 1995 – Canada / New Zealand TV-Serie

Originaltitel: Mysterious Island; Angeregt von Vernes Roman Die geheimnisvolle Insel; © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production; Produziert in Zusammenarbeit mit der Freemantle Corporation - Eine kanadisch- neuseeländische Koproduktion; Verantwortliche Regisseure: Don Reynolds, Martin Katz, Stephen Alix; Unter Mitarbeit von: Michael Franks, Sean Ryerson; Erste Ausstrahlung: 15 Juni 1995; Vertreiber: Tele 5

Episodenübersicht (deutsche Filmtitel und Originalfilmtitel, keine Übersetzung)

Episode 01: Flucht ins Paradies (Genesis)

In einem Bürgerkriegsgefecht um Richmond am 20 März 1865 wird Captain Cyrus Harding (Captain als Armeedienstgrad und Harding auf Grund einer alten amerikanischen Buchübersetzung mit einer Neuvergabe von Namen, im Originalbuch unter Cyrus Smith) und sein Adjutant Neb Brown (im Buch Nab = Nabuchodonozor) von Südstaatlern gefangen genommen. Die Südstaatlertruppen machen mit ihren Gefangenen kurzen Prozess. So muss eine Gruppe von Zivilisten die ebenfalls gefangen wurden mit ansehen, wie standrechtliche Erschießungen vorgenommen werden. Unter den zivilen Gefangenen befindet sich die Familie Pencroft, bestehend aus Vater Jack (im Buch Bonadventura Pencroft) und Joanna (neue Person im Film: heiratete Jack, ist die Stiefmutter von Herbert) mit ihrem Sohn Herbert (im Buch Harbert Brown, ein Waisenkind) und der englische Kriegsberichterstatter Gideon Spilett, der der Spionage verdächtigt wurde. Mit diesen werden jetzt Cyrus und Neb gemeinsam eingesperrt. Um dem Tode zu entgehen, beschließt die Gruppe zu fliehen. Doch ihr behelfsmäßiges Gefangenenlager ist gut bewacht. Eine Flucht scheint unmöglich. Da bietet sich ein Helium-Aufklärungsballon als Fluchtmittel an. Man überwältigt die Wachen und aufwärts geht es. Doch ein Sturm macht eine Landung außerhalb der feindlichen Reihen unmöglich. Immer weiter geht die Reise, inzwischen ist man über der offenen See. Noch während die Balloninsassen überlegen, wie und wo sie landen können, wird ihr Luftgefährt vom Boden, von einer Insel aus, beobachtet. Für uns als Zuschauer völlig unpassend, tritt jetzt schon Kapitän Nemo in Erscheinung. Um „Studien von Menschengruppen in Ausnahmesituationen“ durchführen zu können, entschließt sich Nemo durch einen Schuss auf die Ballonhülle den Ballon auf die von ihm bewohnte Insel herunter zu holen. Der diabolisch dargestellte Nemo greift zur Waffe… Der Ballon stürzt dem Boden entgegen, Harding fällt vorab in die See und geht unter, der Rest der Gruppe erreicht das Festland. Die Gruppe erkundet die nähere Umgebung, noch glaubend, dass sie sich in der Nähe der Zivilisation befinden.

Episode 02: Auf der anderen Seite (Down Under)

Die Kamera beobachtet für uns einerseits die Gestrandeten und dann gibt es immer wieder Szenen, in denen die Aktivitäten Nemos in der Nautilus gezeigt werden. Dieser verfügt über eine inselweites Beobachtungssystem, mit dem er via „TV-Bildschirm“ alle Aktionen der Besucher beobachten kann. Aber damit nicht genug, er kann alles auch akustisch wahrnehmen! Herbert und Neb finden völlig unerwartet den schon verloren geglaubten Harding in einer Felsenhöhle wieder. Dieser kann sich nur noch an ein grünes Licht unter Wasser erinnern, ansonsten bleibt ihm seine Rettung ein Rätsel. Wieder vereint beschließen sie das Land zu erkunden um festzustellen von wo Hilfe kommen könnte. Dazu erklimmen sie den im näheren Umfeld befindlichen Berg. Dort müssen sie feststellen, dass sie sich auf einer Insel befinden. Beim Abstieg kommen sie an einem einladenden See vorbei. Spilett nimmt ein Bad und wird dabei von einem nicht näher erkennbaren Monster attackiert. Glücklicherweise wird ihm von Unterwasser Hilfe zu teil, aber vom Retter ist nur ein grüner Lichtschimmer zu sehen. Parallel zu diesen Ereignissen sind Jack und Herbert auf Jagd gegangen. Sie gelangen an eine Stelle, die wie eine alte, überwucherte Ruinenanlage aussieht. Beim Untersuchen der Umgebung öffnet sich automatisch eine Steinplatte wie eine Schiebetür und eine Höhle wird sichtbar. Neugierig erkunden Vater und Sohn die Grotte und kurz darauf finden sie eine goldene Schale. Aber in diesem Augenblick schließt sich die Höhlenautomatik und die beiden sind gefangen. Fieberhaft versuchen sie sich zu retten. Es scheint aber noch einen Unterwasserausgang zu geben. Zumindest wird in dem inne liegenden Wasser der Höhle ein grüner Lichtschein sichtbar, der dann wieder verschwindet. Vater Pencroft nimmt die Goldschale an sich und dann tauchen sie nach außen. Gerettet!

Episode 03: Das Felsenhaus (Safe Haven)

1Nachdem die Gestrandeten von einem Erdbeben in ihrer Behelfsunterkunft am Strand überrascht wurden (immerhin hatten sie ohne Werkzeuge ganze Baumstämme zu einer Hütte verarbeitet!), beschließen sie sich im Inselinneren eine Höhle zu suchen. (Un)sinniger Weise sollte diese an einem Berg im Inselinneren liegen. Begründung: Angst vor einem Tsunami. Nemo beobachtet via Fernspionage die geplanten Aktivitäten und er unterbindet die Suchaktion am Berg, indem er eine Geröll- und Steinlawine losbricht. Dabei wird Gideon zwischen großen Steinen so einklemmt, dass er allein nicht mehr freikommt. Harding und Neb lösen das Problem in dem sie Schießpulver herstellen (neben den chemischen Bestandteilen und dem notwendigen Werkzeug müssen sie offensichtlich auch noch die professionelle Zündschnur gefunden haben, die dann einfach da war….). Irgendwie reift die Erkenntnis das man am Berg nicht erwünscht war. Als die Gruppe dann nach der Sprengung den Berg verlässt, fällt Neb in eine Felsenhöhle. Diese wird dann zum "Granitehouse" (im englischen Original, in der deutschen TV-Version: „Felsenhaus“). Als Neb und Herbert fischen sind, finden sie das geheimnisvolle Strandgut, welches auch im Buch vorhanden ist. Kurz darauf passiert das nächste Missgeschick: Als Neb auf dem Weg zum Granitehouse unvorsichtigerweise Beeren isst, schwinden ihm die Sinne und er stürzt einen Abhang hinunter. Nur mühsam kann er sich am Felsen festklammern. Eine ihm zugeworfene Liane kann ihn retten, aber wo kam sie her? (Szenenbild: Neb und Cyrus in der Höhle - © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production)

Episode 04: Wilde Wasser (White Water)

Neb wurde also gerettet und für Captain Harding ist dies ein weiteres Argument für das Vorhandensein eines Phantoms auf der Insel. Inzwischen wurde auch die Kiste mit dem Strandgut in die Höhle gebracht. Wie bekannt, ist sie voller nützlicher Dinge. Unter Leitung von Pencroft wird ein Boot gebaut, welches mich aber nach der Fertigstellung vollkommen enttäuschte. Hatte man doch als Filmrequisit lediglich einen handelsüblichen Ruderkahn mit einem primitiven Ausleger und einem Mast versehen. Welcher Schiffbrüchige würde in dieser Situation ein 4 bis 5 Meter langen, nur für den Binneneinsatz geeigneten „Kahn“ bauen? Nun ja…. Für die Segelfertigung erinnert man sich an den Ballon. Irgendwo muss doch die Hülle sein? Bei einer Suchexpedition wird der Ballon gefunden, so hat man jetzt Stoff und Seile in Überfluss. Dem Stil der Drehbuchautoren folgend wird die Rückreise zum Bootsbauplatz und zur Höhle wieder über eine halbe Filmstunde ausgewalzt: Beim Flößen auf einem kleinen Flüsschen spielen sich dramatische Szenen im Wildwasser und an Stromschnellen ab. Es ist auch zu blöd, wenn man ein Floss baut und inmitten der Fahrtroute ist ein riesiger Wasserfall … Gleiche Dramen spielen sich ab, als Vater Pencroft mit dem Sohn eine Probefahrt mit dem Bootchen macht – ersparen wir uns das.

Episode 05: Das Todesurteil (A Death in the Family)

Gideon fand bei dem Rettungsversuch von Harbert, der bei der Jungfernfahrt des Bootes ein Problem hatte, im Meer eine Flasche. Auf dem Zettel im Inneren ist ein Hilferuf! Auf der gleichen Insel (nicht wie im Buch auf Tabor) ist ein weiterer Schiffbrüchiger. Dieses Papier wurde aber von Nemo platziert, um den inzwischen völlig zum Tier gewordenen Ayrton zu retten. Sinniger Weise bilden Nemo und Ayrton dann in der Episode 9 ein Team. Eine logische Erklärung dafür wird dem Zuschauer aber nicht gegeben. Wieder zur Handlung: Jack, Herbert und Gideon beschließen mit dem gebauten Kahn zu Ayrton aufzubrechen. Man findet eine gut ausgerüstete, aber verwahrloste Hütte. Ayrton ist nicht anzutreffen. Erst später wird der verwilderte und furchteinflößende Ayrton gefunden und unter Bewachung zum Granitehouse gebracht. Während dessen haben sich aber erstaunliche Dinge dort zugetragen. Joanne war Pflanzen suchen und wurde dabei von Nemo ausspioniert. Dieser erfreut sich spannermäßig an die unbeschwerte Joanne, bereitet ihr aber dann eine ungewöhnliche Überraschung. Aus einer teleskopartigen Sprinkleranlage (die aus dem Boden heraus kommt), wird sie als Opfer mit einem Gas betäubt. Frage des Zuschauers: Ist diese Anlage auf der gesamten Insel vorhanden? Und wie wird sie beim damaligen Stand der Technik von ferne bedient? Aber es kommt noch besser. Neb ist über das Fernbleiben der Frau beunruhigt und er geht auf die Suche. Auch er wird betäubt. Nur dass er danach in die Fänge Nemos gerät, der ihn auf die Nautilus verschleppt. Nemo fesselt Neb dann wie zu Versuchszwecken in seinem Labor und mit einem Schlangengift tötet er ihn. Der tote Neb wird kurz darauf den anderen als Leiche präsentiert. Erschüttert nehmen alle Abschied von ihm.

Episode 06: Menschenjagd (Love Thy Neighbour)

Noch während der Beerdigung von Neb sieht der Zuschauer überraschende Dinge: Es gibt scheinbar noch eine „zweite Version“ von Neb den Laboratorien von Nemo. Was hat das zu bedeuten? (dies wird erst gegen Schluss der Serie aufgeklärt). Ein neuer Konflikt beginnt: Pencroft glaubt zu bemerken, dass Ayrton auf Joanne reflektiert. Beide geraten aneinander, wobei Pencrofts Verdacht unbegründet ist. Das ganze spitzt sich durch weitere Missverständnisse so zu, dass Pencroft regelrecht eine Menschjagd auf Ayrton veranstaltet. Erst Harding kann Pencroft zur Besinnung bringen. Vielleicht ganz gut so, denn Nemo lag schon wieder mit seinem Scharfschützengewehr auf der Lauer.

Episode 07: Schatten der Vergangenheit (All That Glitters)

Diese Episode reflektiert auf die auch im Buch vorhandenen Piraten. Aber in diesem Film stellt sich die Sachlage ganz anders dar: Der Piratenkapitän Cutler und drei Leute seiner Crew kommen unbemerkt von den Inselbewohnern an Land um nach einem Schatz zu suchen. Aber die Kiste die in einer Höhle eingelagert wurde, ist leer. Cutler tobt! Sollte doch Ayrton noch leben? Es scheint eine Verbindung zwischen Arton und den Piraten zu geben. Die Suche nach Ayrton bringt die Piraten aber auf die Spur der “Insulaner”. Nach mehreren Verwicklungen, Geiselnahmen und gegenseitigen Überfällen erbeuten die Piraten den Schatz, der wirklich durch Ayrton umgelagert worden war. Dabei stellt sich auch noch heraus, dass Ayrton früher ein despotischer Herrscher in Indien war. Der Schatz war der Erlös aus der Knechtung und Tötung vieler Unschuldiger. Als nach einem verworrenen Hin- und Her die Piraten samt Gold mit ihrem Schiff wieder verschwinden wollen, greift Nemo ein und er sprengt das Piratenschiff in die Luft. Nur Cutler kann überleben und er schwört Rache, vermutet er doch die „Insulaner“ als Verursacher des Anschlags. Schade an der Geschichte ist vor allem, dass die ursprüngliche Romanidee, in der Nemo als indischer Herrscher angelegt war, so verballhornt wurde. Das dann die Piraten nach einer Episode wieder abtreten mussten, ist ebenfalls nicht sehr geschickt.

Episode 08: Der Preis der Rache (The Price of Vengeance)

2Episode 8 steht unter dem Zeichen der Rache Cutlers. Die Crew um Harding wird wieder um ein Mitglied reduziert, als Cutler Pencroft mit einem vergifteten Blasrohrpfeil hinstreckt. Gleichzeitig hat er mehrere Fallensysteme auf der Insel installiert, um seinen Gegnern den Garaus zu machen. Der schwer getroffene Pencroft stirbt am Ufer eines Binnensees und kurz darauf wird er von Nemo unter Wasser gezogen. Völlig unklar für die Logik des Filmes ist, wie Cutler ohne Hilfsmittel, denn er konnte (sichtbar für die Zuschauer) nur sein nacktes Leben retten, so aktiv werden konnte. Wo nahm er das Werkzeug zum Fällen der Bäume (Baumfalle), zum Ausgraben der riesigen Fallgruben und zum Herstellen eines Blasrohrs inklusive der nur in Südamerika üblichen Giftpfeile her? Gleichzeitig taucht die Frage auf, wollte Nemo mit der Leiche? Denn nach dem Tode zog er Pencroft unter Wasser. Kurz vorher ging Joanna Pencroft (siehe Bild oben rechts, zusammen mit Gideon Spilett - © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production) noch in eine Piratenfalle Cutlers, die mitten im Strand- und Treibgut des zerborstenen Piratenschiffs installiert war. Eine Kiste war mit einer Kette (!) im Flachwasser verankert, Joanna griff in die Kiste, die Hand verklemmte sich und die steigende Flut wurde ihr beinahe zum Verhängnis. Die gleiche Idee hatten die Schreiberlinge des Films übrigens auch schon in der Episode 3, als der Sohn Pencrofts sich im Flachwasser den Fuß zwischen Steinen verklemmte. Vielleicht hatte einer der Drehbuchschreiber schon mal irgendwo eingeklemmt und er erlitt eine Phobie? Als Cutler von den anderen gestellt wird, wird er mittels gezieltem Schuss von Nemo niedergestreckt, obwohl sich gerade ein Waffenstillstand anbahnte.

Episode 09: In der Falle (The Phantom's Lair)

4Die letzte Handlung des Phantoms, die Erschießung des Piraten Cutler, aktivierte Harding zur Suche nach der Ursache. Irgendjemand spielte sich offensichtlich auf der Insel als Gott auf. Nach dem Tipp von Ayrton, inzwischen hatte man sich wieder mit ihm angefreundet, tauchte Harding im Binnensee. Hier war ja die Erscheinung schon einmal bemerkt worden, als Spilett in Episode 2 gerettet wurde. Eingewachsen in der Unterwasserflora findet Harding wirklich eine gepanzerte Tür. Der versierte Zuschauer erkennt: Aha – Nemos Nautilus. Das der Eingang eingewachsen ist, ist später im Film vergessen worden, denn einige Episoden später zeigt sich, dass die Nautilus völlig frei und manövrierfähig ist. Nach dem Öffnen der Stahltür, natürlich kann Nemo alles beobachten und lenken, kommt Harding in ein stahlgepanzertes Gefängnis. Insider haben jetzt die Bestätigung, es muss die Nautilus sein. Wieso war sie aber „eingewachsen“? Weiter im Film: Kurzerhand flutet Nemo die Kammer um Harding bis zur Bewusstlosigkeit fast zu ertränken. Der perfide Charakter der Nemofigur kommt immer mehr zum tragen (Bild links: Nemo in seiner „Abhörzentrale“, der Nautilus. Im Hintergrund die obligatorische Orgel - © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production). Höhepunkt ist dann, nach dem Ablassen des Wassers, ein via Wechselsprechanlage mit Nemo geführter Dialog. Nemo möchte den Willen Hardings brechen. Dazu nutzt er auch Aufzeichnungen der Geschehnisse auf der Insel, die er an eine Stahlwand der Kammer projiziert. Nicht sichtbar für Harding tritt auf einmal Ayrton als Gehilfe Nemos in der Nautilus in Erscheinung. Doch er nimmt Partei für Harding, den als guten Menschen kennen gelernt hat. Als Nemo Harding ersäufen will, bietet er sogar sein Leben für ihn an. Nemo sagt zu und er entlässt Harding wieder aus der Kammer. Erschöpft nimmt dieser den Weg zum Granitehouse auf. Mutter Pencroft und ihr Stiefsohn haben anfänglich am See gewacht um Harding wieder zu finden. Hatten sie doch den Verlust von Pencroft kaum überwunden. Der allein gelassene Gideon bekommt inzwischen in der Höhle Besuch von einer attraktiven dunkelhäutigen Schönheit, das Mädchen Nui. Trotz Verständigungsprobleme und gegenseitigen Attacken wird hier offensichtlich schon eine neue Rolle in die Episode eingeführt. Schlussszene: Ayrton hinterlässt einen Zettel und geht in das Meer um sich zu ertränken.

Episode 10: Die Opferung (It Should be an Englishman)

Dies ist die Episode des jungen Eingeborenenmädchen Nui, welche uns schon vorangekündigt wurde. Sie wird von einer Gruppe von Eingeborenen gesucht, die mit einem kleinen Boot auf der Insel landeten. Die Schiffbrüchigen müssen mit ansehen, wie Nui einer Inselgottheit geopfert werden soll. Eine Schlüsselrolle dabei spielt die Höhle im Inselinneren, die wir schon mit dem automatisch verschließbaren Tor in Episode 2 kennen lernten. Nui soll im Höhleninneren mit einem Monster kämpfen. Harding erkennt die Chance Nui über den unterirdischen Seeausgang zu befreien. Dadurch wird Nui als Sieger über das Monster angesehen und sie wird von ihren Leuten gefeiert. Siegreich kann sie mit den Ihrigen die Insel verlassen. Die Schiffbrüchigen wollen mitgenommen werden, aber die Ureinwohner lehnen dies ab.

Episode 11: Das Phantom (No One Rules Me)

In diesem Teil des Films wird die Psycho-Macke Nemos besonders ausgespielt. Technisch völlig unplausibel kann Nemo aus mehreren Perspektiven die Wohnhöhle im Granitehouse einsehen und abhören. Dabei versucht er die Psyche Hardings so zu beeinflussen, dass dieser schwach werden soll um seinen im Unterbewusstsein vorhandenen Sehnsüchten nach Joanna nach zu gehen. Mit Tagträumen und fieberwahn-ähnlichen Halluzinationen gequält, schafft es Nemo Harding fast in den Wahnsinn zu treiben. Währenddessen erforscht Herbert auf eigene Faust die inzwischen versiegte Höhlenquelle und Joanna die ihm nachfolgt, gerät bei einem Erdbeben in eine Felsspalte. Nemo rettet sie dann bei Rückkehr des Wassers vor dem Ertrinken und bringt sie in die Höhle zurück. Zwischenzeitlich hat Herbert die letzte Botschaft Ayrtons gefunden, damit ist sein Tod als Selbstmord erkannt worden. Ayrton nahm sich das Leben, weil er nicht unter der Regie von Nemo - der als solcher aber nicht benannt wurde - weiter leben wollte.

Episode 12: Der Zweikampf (He's Not Heavy)

Nemo versucht die Situation eskalieren zu lassen. Um seine Probanten aus der Reserve zu locken, beeinflusste er mit seinem U-Boot, denn es ist noch frei im Meer manövrierbar (!), ein kleines Kanoe mit einer Gruppe von Eingeborenen so, dass sie auf der Insel anlegen müssen. Was er nicht bedacht hatte: Die von ihm arrangierte Alte, eine Häuptlingsfrau mit Namen Katira, hat ebenfalls einen starken egozentrischen Charakter und sie versteht es außerdem mit allerlei Geistern in Verbindung zu treten. Mit im Boot saßen ihre Tochter und zwei Bewerber um deren Gunst. Diese müssen auf Leben und Tod um sie kämpfen. In diese tödliche Auseinandersetzung mischt sich Hardings Gruppe ein. Besonders Joanna versucht die junge Frau in Richtung Selbstbestimmung zu beeinflussen. „Die ich rief die Geister …” – Nemo muss jetzt selbst erfahren was es heißt, sich mit einer übersinnlich veranlagten Alten anzulegen. Durch eine Art Woodoo-Zauber von Katira knickt er mit dem Fuß um und nachdem er seinen Stiefel auszog, tritt er in einen giftigen Stachelfisch. Er scheint dem Tode geweiht. Überraschender Weise stellt sich heraus, dass sich die beiden Widersacher kennen und die Alte rettet Nemo kurz vor seinem Tode. Der andere Konflikt geht nicht so gut aus: Ein Bewerber bringt sich selbst um, um den anderen den Vortritt zu geben. Der Konflikt spitzt sich aber weiter zu, Nemo will inzwischen auch das übrige Volk der Besucher zur Insel holen.

Episode 13: Kampf um die Insel (Make Yourselves at Home)

Nemo sitzt voller Häme an seinem Bildschirm. Er registriert, dass inzwischen noch mehrere Boote mit vielleicht zwanzig Eingeborenen, dem Rest des Volkes von Katira, die Insel erreichten. Harding versucht die Lage zu entspannen, in dem er Gastfreundschaft, Wohlwollen und später auch Unterkunft im Granitehouse anbietet. Katiras Leute sind völlig unsensibel. Sie eignen sich die Vorräte an und annektieren die Wohnhöhle. Später wird sogar der Vorschlag unterbreitet, dass die Schiffbrüchigen in ein Reservat gehen, damit die Neuen eine Chance haben. Ursache dieses Konfliktes ist die Tatsache, dass der neue Häuptling nicht in der Lage ist, die alten „Muschel- und Seil-Seekarten“ seines Stammes zu deuten. Als ihm endlich dämmert, wie der Auswertung der Karte vorzunehmen ist, entspannt sich die Situation und die Neuen reisen komplett ab. Zwischenzeitlich hat Nemo wieder diverse Aufzeichnungen gemacht und die Verhaltensweisen ausgewertet.

Episode 14: Die Prüfung (First Impressions are Skin Deep)

Ein tätowierter Eingeborener, entsendet von einer Gruppe von fremden Bewohnern einer entfernten Insel, soll bei seinem besuchsweisen Aufenthalt auf der Insel religiösen Riten nachgehen. Initiiert wurde das Ganze wieder von Nemo, der scheinbar einen Rundruf auf die umliegende Inselwelt gestartet hatte. Wobei ich schon mit der Vorstellung der Kontaktaufnahme und der Beeinflussung habe ich so mein Problem hatte. Noch während man sich, vor allem aber Harding, über den im besten English und über Shakespeare plaudernden Eingeborenen wundert, eskaliert die Situation. Der Überraschungsbesucher hat die Gunst von Joanna gewonnen, die sich danach von ihm sogar tätowieren lässt, was missmutig vor allem durch Spilett beobachtet wird. Der ebenfalls misstrauische Stiefsohn Herbert wird dann aber durch den Besucher zum Positiven überzeugt. Er erfährt von ihm Mannbarkeitsriten und er kann dann nach bestandenen Mutproben sein Selbstbewusstsein verbessern. Als der Gast nach umfangreichen Auswertungen der Psyche der Schiffbrüchigen die Insel wieder verlässt, ist darüber Harding besonders erfreut. Er traute ihm die ganze Zeit nicht über den Weg...

Episode 15: Der Fluch der Erinnerung (Gideon's Tale)

In dieser Episode gibt es anscheinend diverse Gründe zum feiern: Joanna hatte in der Vorwoche Geburtstag und Herbert hat aktuell, wie er in einem Dialog mitbekommt gemeinsam mit Spiletts Vater, auch Geburtstag. Herbert und Harding beschließen daraufhin Joanna eine Überraschungsparty zu bieten. Spillett hält sich wie so oft aus der Arbeit heraus. Als er sich dann erfolgreich drückt, bekommt er ein Problem. Bei einem Waldausflug werden ihm heimlich von Nemo Drogen gereicht und er wird danach zu Versuchszwecken von Nemo in die Nautilus entführt. In übelster Geheimdienstmanier werden ihm unter Drogen seine Kindheitstraumata entlockt. In geistigen Zerrbildern sieht sich Spilett wieder in seine Jugend zurückversetzt und Nemo nimmt die Rolle seines Vaters ein. Um die Absonderlichkeiten noch weiter zu führen, selbst eine Offenlegung seiner Person lässt Nemo zu. In ziemlich befremdlichen Dialogen und gegenseitigen Vorwürfen klagt Spillett zum Schluss Nemo für seinen Vernichtungskampf gegen die Briten an. Daraufhin versetzt Nemo ihn wieder in die Bewusstlosigkeit und schickt ihn zurück. Spilett kann sich danach an nichts mehr erinnern.

Episode 16: Wahre Liebe (Last Rites of Spring)

Es ist ein Kommen und Gehen auf dieser Insel – nicht mal auf einsamen Inseln im Pazifik hat man seine Ruhe. Diesmal macht ein Beiboot mit vier Personen an der Insel halt. Zwei Piraten setzten zwei Frauen aus, da diese angeblich bei einem bevorstehenden Seegefecht Unglück bringen sollen. Nemo der dies beobachtet, möchte jetzt die menschlichen Paarungsrituale untersuchen. Und es dauert auch gar nicht lange, da treffen unsere Insulaner mit den Mädels zusammen - die übrigens recht stadtfein und gepflegt aussehen, obwohl sie doch durch viele Piratenhände gegangen sein müssen, oder so .... Und Nemos Rechnung scheint aufzugehen: Spilett und Herbert finden gefallen an der weiblichen Abwechslung. Als Herbert angehalten wird seine ersten Kussversuche zu machen, wird er dabei von einem zurückgekehrten Piraten überrascht, der sich daraufhin mit ihm duellieren will. Diese brenzlige Situation wurde übrigens wieder von Nemo heraufbeschworen, der sich die Frauen mit Juwelen gefügig machte. Durch einen raffinierten Coup können die Piratenfrauen verhindern das geschossen wird und die vier Piratenausflügler schiffen sich wieder ein.

Episode 17: Ein neues Leben (Labours Lost)

Die Gemüter erhitzen sich. Joanna versucht ständig Einfluss auf Herbert zu nehmen, aber dieser will sich abnabeln und endlich selbstständig und erwachsen werden. Trotz dessen sich ein Unwetter der Insel nähert, zieht es Joanna in Ayrtons verlassene Hütte – sie will Abstand gewinnen. Jetzt wird Nemo wieder aktiv. Inmitten des Unwetters gelingt es ihm die fieberwirre Joanna in eine Höhle zu bringen. Aber sie ist nicht nur sichtbar fiebrig und krank, Nemo setzt auch sie wieder seinen Drogen aus. Unter deren Einfluss presst er verborgene Ängste und Sehnsüchte aus ihr heraus. Dazu hat er die Höhle mit einer Vielzahl von Kerzen und einer Art Himmelbett dekoriert. Es nicht gleich für den Zuschauer ersichtlich, was sonst noch so in der Höhle passiert. Vieles sind bildhafte Andeutungen und Fieberfantasien mit diversen Überblendungen, dies erschwert das Verständnis. Warum Joanna in diesen Szenen auf einmal anders gekleidet ist als davor und danach, erschließt sich auch erst später. Dreh- und Angelpunkt der Szenen ist Kindestod, Tod der Schwester und die Bange ein Kind von Jack zu verlieren, von dem sie offensichtlich schwanger ist. Erst mehrere Episoden später erfährt der Zuschauer, dass Joanna wirklich in diesen Szenen ihr ungeborenes Kind verloren hat. Wie dies vorab Nemo zur Kenntnis kam bleibt eines der nicht logisch erklärbaren Rätsel des Films. Dazu gehört auch, dass Nemo in dieser Episode als Gynäkologe fungierte … Nach Rückkehr aus der Höhle und ihrer doch recht peinlichen Lage ist Joanna sicher, dass ihre Träume (?) vielleicht etwas mit dem Phantom zu tun haben.

Episode 18: Der Besucher (The Visitor)

Nemo versteckte Kameras im Granitehouse sind ausgefallen und so beschließt er, selbst in Erscheinung zu treten. Dazu maskiert und verkleidet er sich, um dann als Schiffbrüchiger Sebastian Nile in Erscheinung zu treten. Dessen Schiff soll angeblich vor der Insel im Unwetter der Episode 17 verloren gegangen sein. Er stellt sich den anderen als eine Person mit übersinnlichen und seherischen Kräften vor. Mit allerlei Hokuspokus inklusive Geisterbeschwörung von Verstorbenen, kann er sich in Szene setzten. Dabei hilft ihm die intime Kenntnis der Geheimnisse der Insulaner. Schon bald hetzt er diese durch wissentlich falsche Informationen gegeneinander auf, stets Boshaftigkeiten über die Freunde verbreitend. Als Harding hinter die Absichten kommt, kann er dann auch die anderen davon überzeugen: Nile muss das Phantom sein. Doch als sie ihn enttarnen wollen, liegt Nile, von einer Klippe gestürzt, mit gebrochenen Genick am Strand. Ihr Widersacher hat also den Tod gefunden. Der Zuschauer ist verwirrt. Niles Leichnam liegt am Strand und Nemo befindet sich wieder in der Nautilus. Des Rätsels Lösung (was erst Folgen später erklärt wird): Nemo hatte den echten toten Nile so lange präpariert gehabt, dass er jetzt eine Leiche vorzeigen konnte. Zwischenzeitlich der psychologischen Bearbeitung der Insulaner nutze Nemo jede Gelegenheit seine Kameras zu reparieren. Diese waren ziemlich moderne Produkte: Mit elektrischen Zuleitungen versehen, teleskopartig zu versenken und mit einem kleinen Schwenk-Neige-Kopf ausgerüstet. Ein toller Techniker der Nemo!

Episode 19: Die Macht der Angst (What Are You Afraid Of?)

Schon wieder eine Episode, in der es wieder Probleme gibt, die sich die Insulaner selbst geschaffen haben. Herbert hat mit Moderholz eine Anzahl großer Insekten mit in die Höhle gebracht. Die zirka fünf Zentimeter großen Tiere versetzen ihn so in Schrecken, dass er in die Feuerstelle tritt und seine Hose Feuer fängt. Später stellt sich heraus, dass es eine harmlose Heuschreckenart war. Die Drehbuchautoren setzten wieder auf unterbewusst schlummernde Urängste … Um die Brandwunden zu heilen will Harding  trotz Gewitter in die Berge um eine Holunderart zu besorgen, die schmerzmildernd wirken soll. Am Berg sieht er das Phantom Auge in Auge, da durch ein Blitzeinschlag ein Teil von Nemos Überwachungstechnik ausgefallen war und Nemo zum Reparatureinsatz eilte. Auch Spilett hatte während des Gewitters Scheinwerferlicht im Wald gesehen. Das Phantom lebt also doch noch!

Episode 20: Kapitän Nemo (Plan and Attack)

Um sich der Überwachung des Phantoms zu entziehen, lädt Harding seine Leute zu einem Spaziergang am Strand ein. Hier in Brandung scheint die Überwachung nicht zu funktionieren. Harding legt die Fakten auf den Tisch: Das Phantom lebt doch! Die Lage der Schiffbrüchigen wird immer hoffnungsloser. Sie erkennen, dass sie für immer auf der Insel gefangen sind, wenn sie nicht das Phantom bewegen können, gemeinsam mit ihm und der ihm eigenen Mobilität das Eiland zu verlassen. Aber wie Kontakt aufnehmen? Sie beschließen einen Plan. Die Umsetzung sieht so aus, dass sie Nemo an seiner Überwachungstechnik vorgaukeln, das der Pirat Captain Cutler lebt. Angeblich soll er die Insulaner bedrohen.

Episode 21: Pakt mit dem Teufel (A Pact With the Devil)

Die Ablenkung war erfolgreich und Harding konnte sich in Nemos Höhlensystem und die dort ankernden Nautilus einschleichen. Er staunt über die Erfindungen Nemos, er erkennt den Zweck des Bootes, er sieht die Überwachungseinrichtungen und er findet Nemos Aufzeichnungen. Sie waren ein Spielball eines selbsternannten Forschers menschlicher Eigenschaften! Harding ist entsetzt. Aber noch während Cyrus das Boot weiter untersucht, hat Nemo erkannt das er ausgetrickst wurde. Kurz darauf überrascht er Harding. Dieser fasst nach einigen Disput den Entschluss, Nemo zu töten. Doch dieser präsentiert ihm den im Koma liegenden Neb. Nur er kann ihn wieder beleben. Zerknirscht lässt sich Harding auf einen Deal mit Nemo ein. Zu seinem Zugeständnis gehört das völlige Stillschweigen über das Vorgefallene und das Entdeckte, sowie ein Stillhalten bei den weiteren Versuchen Nemos. Dazu soll er gleichzeitig Joanna seine Liebe offenbaren. Zurückgekehrt zu den anderen versucht er die Vorgänge zu bagatellisieren. Der Rest der Gruppe ist enttäuscht. Als er dann planmäßig in einer von Nemo vorgegebenen Bucht Joanna bekniet, sehen sie mit an, wie ein Beiboot den Strand verlässt. Pflichtgemäß zu den Vereinbarungen unterbindet Harding eine Kontaktaufnahme von Joanna mit den Leuten im Boot. Diese nimmt jetzt an, das Harding lieber mit ihr auf der Insel bleiben möchte, ehe er sich von anderen retten lässt. Eine Rettungschance ist ihnen entgangen! Als das die Gruppe erfährt, hat Harding endgültig verspielt. In der Zwischenzeit sprengte Nemo das britische Schiff vom dem das Beiboot war, in die Luft ….

Episode 22: Abschied von der Insel (Going, Going...)

5Harding trennt sich von den anderen und er fällt sichtbar in geistige Verwirrung. Gleichzeitig zerstreiten sich Herbert und Spillett. Als Nemo annimmt, dass inzwischen alle Inselbesucher dem Wahnsinn nahe sind, glaubt er, sein Ziel der Untersuchung erreicht zu haben. Er stellt sich den Insulanern und er erklärt den Versuch als beendet. Jetzt bemerkt der Zuschauer, dass es eine heimliche Abstimmung der Freunde gab und das das sichtbare Zerwürfnis nur gespielt war. Darin sah die Gruppe die einzige Lösung, Nemo aus seinem Versteck zu locken. Jetzt gibt sich Nemo als Gönner: Er bieten der Gruppe einen Transfer mit der Nautilus nach Neuseeland an. Alle packen schnell und eilen zum Strand. Dort legt inzwischen das Beiboot der Nautilus mit Neb an, der reanimiert, aber immer noch geistig verwirrt ist. Durch Erläuterung von Nebs Schicksal verstehen auch die anderen, warum Harding erpressbar war. Doch Nemo hat noch eine Boshaftigkeit in Hinterhand: Er fügt der Geschichte seiner „Erforschung der menschlichen Verhaltensweisen“ noch ein Kapitel hinzu: Wie wird eine Gruppe von Menschen mit einer kollektiven Enttäuschung fertig? Er lässt die Schiffbrüchigen einfach am Strand stehen und die Nautilus verschwindet am Horizont …. (Szenenbild: Die Freunde können es nicht fassen! Die Nautilus verschwindet einfach. Von Links nach Rechts: Gideon, Joanna, Herbert, Cyrus und Neb - © Atlantis Films Ltd & Tasman Film und Television Ltd Production)

Bemerkungen: Das Sendeformat von 22 x 40 Minuten ist eine solide Basis für viel Fantasie und Platz für so manche Drehbuchidee. Das diese nicht immer meine Zustimmung fanden, konnte man ja der Episodenübersicht entnehmen. Es fiel mir besonders auf, dass viel Raum mit unterschiedlichen „Suchen“ und „Finden“ der einzelnen Teammitglieder gefüllt wurde. Bei manchmal recht fragwürdigen Szenen in denen nur jemand von A nach B will und dabei unwillkürlich eine bedrohliche Situation entsteht, vertieft sich der Eindruck, dass oft der Weg das Ziel ist. Immer wieder irren Teammitglieder sinnlos durch die Wälder und einer sucht den anderen. Oder wenn ein Floss mit Gegenständen den Fluss hinab schiffen soll, dann kann man daraus eine Rettungsaktion im Wildwasser mit einer halben Sendestunde machen. Nach diesem Schema sind viele „Varianten zu einem Thema“ entstanden. Die teilweise recht konfus angelegten Einzelepisoden sind wahrscheinlich auch den reichlich vorhandenen Drehbuch- und Teleplayschreibern zuzuschreiben. Dies zum Format und zur Anlage der Serie, jetzt meine Einschätzung des Inhalts:

Der im Film von der literarischen Vorlage völlig entfremdete Nemo ist das ärgerlichste der filmischen Umsetzung. Was hätte man aus der Person und ihren Anlagen alles machen können…Stattdessen wird ein pseudo-wissenschafts-fanatischer Nemo gezeigt, der mit recht fragwürdigen technischen Lösungen die Insel beherrscht und mit den dort lebenden Menschen experimentiert. Man inszenierte ihn als einen Forscher menschlicher Verhaltensweisen. Fernab von ethischen Gesichtspunkten ließ dies jede Menge Spielraum für höchst fragwürdige Untersuchungen der menschlichen Psyche. Ein Ergebnis davon ist, dass der Zuschauer ewig lange para-wissenschaftliche Monologe Nemos und häufig angewandte Überblendungen und schemenhaft dargestellte Traum- und Unterbewusstseins-Sequenzen sieht. Das die Figur nicht nur vom Zuschauer als diabolisch gesehen wird, zeigt der Episodentitel 21: „Pakt mit dem Teufel“. Die ganze Grundidee und die Figur wurden eben völlig neu angelegt. Nemo ist nicht wie in der literarischen Vorlage in einer Phase der Besinnung und er ist auch nicht mit seinem Schiff zur Bewegungsunfähigkeit verurteilt. Wir lernen einen (leider negativ) agilen und noch voll mit seiner Nautilus auf und unter den Meeren mobilen Nemo kennen.

Vielleicht angeregt von 1973er Version „Herrscher einer versunkenen Welt“ von Henri Colpi, indem Nemo damals eine Art „Laserwaffe“ installiert hatte, trieben es die Autoren dieser Verfilmung auf die Spitze. In der vorliegenden Filmversion hat sich Nemo ein flächendeckendes Netz von Sensoren, Kameras und Nebeldüsen für Psychopharmaka auf der Insel geschaffen. Der Sinn der „Riesen(bau)aktion“ ist auf einer einsamen Insel nicht im geringsten nachvollziehbar, obwohl in den letzten Episoden der Versuch einer Erläuterung gemacht wurde. Da man der eigentlich revolutionären Technik der Nautilus noch etwas drauf setzten wollte, sind die Episoden, basierend auf der zeitlichen Vorgabe des amerikanischen Bürgerkriegs, mit recht fragwürdigen technischen Lösungen gespickt: Gerade diese mehr als hundert Jahre Entwicklungsdifferenz zwischen Handlungszeit und echter Entwicklungszeit der gezeigten Technik, machen das Dargestellte unglaubhaft und hinterlassen einen faden Beigeschmack. Dazu zählen die schon angesprochenen farbigen (!) Bild- und Tonüberwachungs- und Übertragungsanlagen (inklusive einer Lösung von Audio, Video, Versenkeinrichtung und Schwenk- / Neigetechnik mit einem Anschluss in Zweidrahttechnik), die auf der Insel verteilten ferngesteuerten „Waffen“ mit einer Art Sprühvorrichtung für Nervengift oder Drogen, ferngesteuerten automatischen (!) Schusswaffen, der erfolgreichen Cryo-Technik zum Aufrechterhalten der Lebensfunktionen im „Dauerschlaf“, dem kompletten System von Audio- und Videoaufzeichnungen, natürlich auch mit der dementsprechenden Wiedergabetechnik und der Fernbeeinflussung der Gehirne der Probanden (denen dann Traumsequenzen suggeriert wurden). Dabei habe ich bestimmt noch einiges vergessen …

Angenehm, und damit lobenswert, ist die Besetzung der Rollen. Kein Schauspieler wirkte deplatziert und jeder versuchte das Beste aus seiner Rolle zu machen. Die gewählten Schauspieler würden in jeder Verfilmung des Themas eine ideale Besetzung des Verneabenteuers abgeben. Ergänzt wird dieser angenehme Eindruck durch die malerische Landschaft Neuseelands mit den üppigen Farnwäldern, Palmenhainen, vulkanischen Bergen und einem abwechslungsreichen Strand. Es ist ein wunderbarer Hintergrund für die filmische Erzählung. Insgesamt ist eine Abenteuerserie entstanden, die die nur noch bedingt etwas mit der Originalvorlage zu tun hat. Dies erkennend sagten die Verleiher ja auch: „Von Jules Verne angeregt“. Die Geschichte Vernes diente eben nur als Hülle für eine endlose Reihung exotischer Erlebnisse vor malerischer Südsee-Kulisse. Ich wünsche dem Publikum, dass es von dieser Serie keine Verallgemeinerungen zum restlichen Werk Vernes und dessen filmischen Umsetzungen vornimmt ...

Die geheimnisvolle Insel   Buch und Auflistung der Verfilmungen zu diesem Roman


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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann - 01/06, letzte Aktualisierung 23. Januar 2016

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