Zdenek Burian

– Ein Nachruf als Zeitdokument -




Zdenék Burian

Foto © Tatramuseum.cz

Der Textbeitrag dieser Seite ist keine Ausarbeitung von mir, sondern eine Ergänzung meiner Homepage. Für die Veröffentlichung des Artikels habe ich für meine Jules-Verne-Seiten durch die Geschäftsführung der Tageszeitung JUNGE WELT die Genehmigung erhalten. This text has been made available by courtesy of the editorial office of the newspaper JUNGE WELT . © by junge welt Berlin.

Andreas Fehrmann.

Angela Hempel in Junge Welt 35 (1981) 191 vom 14. August 1981 Seite 12:

Einblicke in die Urzeit

Der tschechische Maler Zdenek Burian prägte unsere Vorstellung von der Urzeit

„Anthropos“ heißt eine ständige Ausstellung in Brno, die über die Entstehung und Entwicklung des Menschen informiert. Knochen des Neandertalers, Modelle der ausgegrabenen Siedlung Dolni Vestonice und eines Mammuts sind u. a. zu sehen. Besonders plastische Eindrücke aus dem Leben in der Urzeit aber erhält der Ausstellungsbesucher durch viele der weltbekannten Gemälde des akademischen Malers Zdenek Burian.

11919 begann Zdenek Burian als 14jähriger ein dreijähriges Studium an der Prager Kunsthochschule. Vielleicht wäre er „nur“ ein hervorragender Illustrator geworden, wenn er nicht in den 30er Jahren mit dem bekannten Paläontologen Prof. Josef Augusta zusammengetroffen wäre. Augustas Verdienst ist es, daß Burian genaue Kenntnis von der Anatomie des Menschen und der Tiere der Urzeit erhielt. So konnte er sein Wissen mit seinen künstlerischen Fähigkeiten verbinden. Zdenek Burian war es, der mit seinen Gemälden unsere Vorstellungen z.B. vom Dinosaurier, Mammut oder Neandertaler wesentlich prägte.

Natürlich wurde das Werk gerade dieses Künstlers immer wieder diskutiert. So malte er u.a. einen Flugdrachen, der den damaligen wissenschaftlichen Theorien nicht entsprach. Jahre später wurde aber nachgewiesen, daß Burians Flugdrache wirklichkeitsgetreu dargestellt worden war. Oder: Für eine Zeichnung des vor 1,6 Mio Jahren lebenden Menschentyps Homo Ergaster stand ihm nur ein Unterkieferknochen zur Verfügung. Ein späterer Schädelfund zeigte, daß das Gemälde trotzdem beinahe bis ins Detail stimmte. Noch als 70jähriger begann Burian einen Zyklus von 34 Bildern über die Anfänge des irdischen Lebens bis zum Erscheinen des Homo Sapiens. Er konnte den Zyklus nicht mehr vollenden. Er starb am 1. Juli dieses Jahres.

Angela Hempel

Bilder im Text: © Zdenek Burian. Sie sind nicht aus dem Originalartikel. Sie wurde aus dekorativen Zwecken eingefügt.

Zurück zur Seite ZDENEK BURIAN (Back to ...) Zurück zur Seite ZDENEK BURIAN – ein Illustrator der Voyages Extraordinaires

Copyright © Andreas Fehrmann – 06/2002,  letzte Aktualisierung 24. Januar 2016