Collection Fehrmann

Bühnenwerke

von und nach Jules Verne

- Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays -



Hinweise zum Bild- und Quellenmaterial:

/1/ Bild aus zeitgenössischen Darstellungen ( wurden von mir stark nachgearbeitet)

/2/ Das Bildmotiv hat keinen Bezug zum Theaterstück. Es stellt nur eine bildhafte Umsetzung dieses beliebten Gesellschaftsspiels dar. Gefunden in: Le Progres Illustre, Supplement litteraire du Progres de Lyon, Nr. 395 v. 10.7.1898 auf Seite 5; CF /6753/

/3/ Bild unten: Die Partiur; verlegt von Alfred Ikelmer in Paris; ohne Datumsangabe

/4/ Grundmotiv: Aufnahme von Carjat, von mir stark bearbeitet und beschnitten




Le Colin-Maillard (deutsch: Das Blinde-Kuh-Spiel)

Michel CarreHignardDiese Komische Oper in einem Akt schrieb Jules Verne 1852 unter Mitarbeit von Michel Carré (1819 - 1872, Bild links /1/ ) Aristide Hignard (1822 – 1897) komponierte die Musik dazu (Bild rechts /4/). Eine Druckwiedergabe erfolgte 1853 durch M. Lévy und dann in  in BSJV: Nr. 120 (1996) S. 18 - 45. Die Erstaufführung war am 28. 4.1853 in Paris am Théâtre Lyrique  - insgesamt gab es 45 Aufführungen.

Das Werk entstand 1852, als Verne eine Stellung  als Sekretär am Théatre Lyrique fand, das damals unter der Leitung von Jules Sévestre und Émile Perrin stand. Trotz der reichlichen Arbeit, die ihm dieser Posten eintrug, fand er Zeit zu einer literarischer Tätigkeit in dessen Ergebnis mehrere Komödien, Opern und Operetten entstanden. Gleichzeitig begann eine Zeit, in der erstmals mit den Gedanken spielte, eine Beziehung einzugehen. Vielleicht war das der Anreiz Geschichten zu fabulieren, in denen zunehmend Heiratsabsichten eine Rolle spielten?

In der Fabel, die von Hignard zu einer Oper vertont wurde, gab es folgende Rollen: Der Baron Von Verdure, ein Finanzier im Alter von 53 Jahren; Casimir Bonneau, ein 50jähriger Blumenhändler; Pélagie Bonneau, die Schwester von Casimir im Alter von 47 Jahren; Colette, die Nichte von Herrn und Frl. Bonneau, 17 Jahre alt; Florine, eine weitere 18 jährige Nichte; Brigitte, die jüngste der Nichten mit 16 Jahren;  Leonidas, ein 25 jähriger Soldat; Cyprien, ein Maler mit 25 Jahren und Cotylédon, ein junger Apotheker, Pflanzenkenner und Naturfreund mit 21 Jahren. 

Das Blinde Kuh Spiel

Casimir Bonneau lebt als Blumenhändler mit seiner Schwester Pélagie, einem Fräulein von immerhin schon siebenundvierzig Jahren zusammen. Diese hat geschworen, dass ihre drei Nichten Florine, Colette und Brigitte nicht eher heiraten, ehe sie selbst verheiratet ist. Da die drei jungen Mädchen alle verliebt sind, suchen sie natürlich nach einer Gelegenheit, diesen Vorgang zu beschleunigen. Eine Lösung bietet sich an, als der gut betuchte Baron de Verdure einen Liebesbrief an die junge Colette schreibt. Dieser wird durch die Mädels in den Korb von Pélagie geschoben, die jetzt den Liebesbrief an sie adressiert hält. Pélagie verabredet sich daraufhin mit dem Baron im Wald von Meudon, wobei dieser glaubt, dort Colette zu begegnen. Dort haben sich auch die jungen Nichten mit ihren Liebhabern verabredet. Und so beginnt das Verwirrspiel: Die jungen Männer, Leonidas„ Cyprien und Cotylédon machen sich auf den Weg um die Mädels zu treffen. Als erster gelangt der Baron an den verabredeten Ort, dann folgen die jungen Leute. Währenddessen verzögert sich das Eintreffen von Pélagie, die einen Auftrag von Casimir Bonneau in einem benachbarten Schloss erledigen soll. Währenddessen schlagen die jungen Leute dem Baron ein Blinde-Kuh-Spiel vor. Die kokette Colette verspricht dem Baron „sich interessiert zu zeigen“, wenn er sie nach mehreren Umdrehungen blind fängt. Inzwischen trifft Pélagie am Ort des Geschehens ein und Colette schiebt sie vor. Der Baron hat noch keinen Verdacht und mit verbundenen Augen erklärt er Pélagie seine Liebe zu ihr. Als er die Augenbinde entfernt ist er verblüfft keine Colette zu sehen. Unter Druck gesetzt, denn der Liebesschwur fand unter Zeugen statt, fühlt sich der Baron jetzt verpflichtet, Pélagie zu nehmen. Den jungen Paaren steht nun nichts mehr im Wege  (Bild links: /2/)

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