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Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 11: Die Reise um die Erde in 80 Tagen - VERFILMUNGEN Bildmaterial & Film: © BAVARIA Atelier GmbH im Auftrag des WDR 1964 |
FILM
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Hintergrundinformationen zur Umsetzung des Stückes von Pavel Kohout: Reise um die Erde in 80 Tagen Quelle: Aus der Datenbank TTX Theatertexte vom Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. Hardenbergstr. 9a, 10623 Berlin
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Die Reise um die Erde in 80 Tagen:
Verfilmung Deutschland 1964
(Fernsehfilm)
Titel: Die Reise um die Erde; Nach einer Bühnenbearbeitung des Jules Verne Romans von Pavel Kohout; Fernsehbearbeitung und Regie: Hans-Dieter Schwarze; Produktion: BAVARIA Atelier GmbH (München-Geiselgasteig) im Auftrag des WDR 1964; Erstaufführung am 1. Mai 1964; Hergestellt in schwarz/weiss, Filmlänge: 90 Minuten Darsteller: Karl Schönböck als Fogg,
Manfred Lichtenfeld als Passepartout, Heidelinde Weis als Indische
Witwe Auda, Karl Lieffen als Fix, Ernst Konstantin als Foggs
Hausdiener, Hans-Dieter Schwarze als Britischer Konsul in Indien, Hans
Karl Friedrich als General Cromarty, Walter Jokisch als
Polizeipräsident Mr. Rowan, Blandine Ebinger als barfüßige Bettlerin,
Heinz Voss als Bankräuber, Walter Wehner als Lord Albermale, sowie
Lukas Ammann, Karl Bock, Elert Bode, Mit der Definition des Filmes tue ich
mich als Nichtfachmann schwer, aber ich tendiere eigentlich zum Genre
"Fernsehspiel" statt "Fernsehfilm" wie er oft in Filmdatenbanken
klassifiziert wird. Die Vorgabe des Verne-Romans
Das Stück bzw. der Film beginnt im Pariser Frühling des Jahres 1871: Eine Menschenmenge erwartet den Start von Nadars Heißluftballon. Am Rande dieser Ansammlung studiert ein gutsituierter Herr ganz fasziniert ein eben auf dem Markt erschienenes Buch: Den ersten Weltfahrplan von Thomas Cook & Son. Der Mann ist Jules Verne, noch bevor er seinen Roman >Die Reise um die Erde in 80 Tagen< geschrieben hat. Er kommt mit einem jüngeren Mann ins Gespräch. Dieser stellt einen Leser der heutigen Zeit dar, der diesen Roman gut kennt. Verne entwickelt seine Geschichte und der junge Mann ergänzt ihn im Dialog mit seinen Leseerfahrungen. Diese beiden werden uns während des Filmes im Hintergrund mit Ergänzungen zum Stück oder eleganten Überleitungen begleiten. Ist ein Beispiel gefällig? Die Schwierigkeiten der Umsetzung des Werkes wird selbst im Stück thematisiert: So legt man dem aus dem "off" sprechenden Verne den Satz in den Mund: "Bei dieser Herausforderung hilft nur ein eleganter Filmschnitt" - gefolgt von einem Szenenwechsel. Geschickter Weise spielen die beiden Dialogpartner dann auch in der eigentlichen Handlung Mr. Fogg und seinen Diener Passepartout.
Szenenbild rechts: Gerichtsszene in Indien - Auda, Passepartout und Fogg, im Hintergrund ein Polizist und Fix, der die Siuation für sich nutzen möchte. © BAVARIA Atelier GmbH im Auftrag des WDR 1964. Die
in dieser Darstellung recht unformelle Witwe Auda kommt hier wenig
aristokratisch daher und bereichert die Geschichte durch lockere
Sprüche und burschikoses Verhalten. In vielen Szenen wird das damalige
britischen Geschichtsverständnis, die aristokratischen
Selbstdarstellung, Standesdünkel und britische Förmlichkeit auf die
Schippe genommen. Besonderes Schmunzeln rang mir die Szene ab, in dem
schon vor vielen Tagen ein Mitglied des Reformclubs im Club verstorben war,
unbemerkt hinter einer Zeitung im Sessel sitzend. Was mir beim Betrachten
auffiel: Vielleicht war die Übernahme der tschechischen Bühnenumsetzung
auch Inspiration dafür, dass man dezente Anleihen an gestalterische
Filmumsetzungen des tschechischen Filmemachers |
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Hinweis:
Beschrieben werden nur in meiner Sammlung
befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright
© Andreas Fehrmann – 11/2020, letzte Aktualisierung 24. November 2020 |
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