Film
2 
Beispiel-DVD:

Bild oben:
Ab ca. 2002 in
schwarz/weiß
und Dolby Digital 2.0 in Russisch.

Bild oben:
Eine weitere in Russland vertriebene
DVD-Variante. Bild ganz rechts im Text: Filmprogrammheft Illustrierte Film-Revue
von 1948, als der Film in deutschen Kinos lief.
2020 war es dann auch auf dem deutschsprachigem Markt soweit:

In der Edition FILMJUWELEN erschien der aus dem
DEFA-Filmarchiv stammende Streifen in der deutschsprachigen
Nachkriegsfassung (Original: TOBIS Synchronisation)
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Ein Kapitän von 15 Jahren:
Verfilmung SU 1946 Der
15 jährige Kapitän
Originaltitel: Pjatnadzatiletni Kapitan
( Пятнадцатилетний капитан ); Studio Sojusdetfilm
UdSSR / CCCP 1946; Titel in USA: Fifteen-Year-Old Captain;
Titel in Deutschland: Der
15 jährige Kapitän; Länge: 83 Minuten; Regie: Wassili
Schurawlew (auch Schurawlow, original: Журавлёв) der auch schon im Film
Die
Kinder des Kapitän Grant von 1936 Regie führte.
Darsteller
(deutsche / englische / russische
Schreibweise für Recherchen): W. Larionow ( Vsevolod Larionov / В.
Ларионов) als Dick Sand; Jelena Ismailowa (Yelena Izmailova / Е.
Измайлова) als Mrs. Weldon; Michail Astangow (Mikhail Astangov / М.
Астангов) als Sebastian Pereira, alias Negoro; Alexander Kwilia
(Aleksandr Khvylya oder A. Khvyla / А. Хвыля) als Walfangkapitän Tull
u.v.a.
Sturmgepeitschte
See, an
der Hafenmole eines Hafens in Neuseeland wird der Walfänger Pilgrim
zurückerwartet. Endlich meldet der Kapitän seine Rückkehr. Mr. Weldon
der Reeder hat diesmal eine Sonderaufgabe für Kapitän Tull. Er soll
seine Frau, sein Kind und den Cousin (ein schrulliger Professor, eine
Art Paganel-Verschnitt) mit an Bord für eine Passage nach San Francisco
nehmen. Unter Protest stimmt er zu. Dies wird von einer zwielichtigen
Person am Fenster belauscht, von einem aus dem Gefängnis von Oakland
entflohenen Häftling. Dieser bietet am folgenden Tag seine Dienste dem
Kapitän der Pilgrim an. Er stellt sich als Koch Negoro vor (linkes
Szenenbild), und da ja jetzt noch zusätzliche Passagiere zu versorgen
sind, wird er angeheuert. Mit an Bord ist der Schiffsjunge Dick Sand,
ein Waisenkind, vom Kapitän wie ein eigener Sohn geliebt. Schon
nach kurzer Fahrt gibt es ein besonderes Vorkommnis: Auf dem Meer
treibt das Wrack der „Waldeck“. Von diesem werden einige Schwarze und
ein Hund gerettet. Auf seinem Halsband befinden sich die Buchstaben
„S.V“. Der Hund greift unmittelbar darauf Negoro an. Kennt er ihn? Das
Rätsel kann nicht gelöst werden. Nicht lange danach kommt das Schiff in
eine Windstille. Man ist verzweifelt – das Schiff liegt mitten im
Pazifik „fest“. Da wird ein Wal gesichtet (Szenenbild weiter unten) –
eine willkommene Abwechslung. Während die Stammbesatzung mit dem
Beiboot zur Waljagd aufbricht, wird Dick vom Kapitän beauftragt, dass
Schiff in seiner kurzen Abwesenheit zu führen.
Kaum
geht die
Walverfolgung los, setzt ein Sturm ein. Befriedigt stellt Negoro fest,
dass das Beiboot keine Chance hat, wieder zum Walfänger zurück zu
kehren. Die Mannschaft ist verschollen! Sogleich will Negoro als
einziger Seemann das Kommando übernehmen, aber Mrs. Weldon macht ihm
mit Unterstützung der aufgenommenen Schiffbrüchigen klar, das Dick als
Verantwortlicher auserkoren wurde. Jetzt bemüht sich Dick das Schiff
nach Amerika zu lenken. Da er kein Besteck aufnehmen kann, hält er
einfach mit dem Kompass Kurs auf Ost, irgendwann muss ja der
Amerikanische Kontinent auftauchen. Schwere Stürme erschweren die
Fahrt. Wann kommt Südamerika in Sicht? Was
Dick und die anderen
nicht bemerkt haben: Negoro hat den Kompass manipuliert. Nach vielen
Tagen, eigentlich viel zu lange, kommt Land in Sicht. Amerika! Dick
lässt im Sturm den Walfänger im Flachwasser stranden, alle gehen von
Bord. Am Ufer werden sie schon erwartet. Eine eigentlich nicht gerade
vertrauenserweckende Gestalt will sie in die nächste Ortschaft führen.
Von Negoro „geimpft“ gibt diese Person auch reichlich Auskunft über die
chilenische Küste. In der Nacht werden alle überfallen, kurz darauf
werden sie in ein Eingeborenendorf geführt. Anfänglicher Zweifel wird
zur Gewissheit: Man befindet sich in Afrika! Genauer in Angola, der
damaligen Hochburg des Sklavenhandels. Jetzt lässt auch Negoro seine
Maske fallen: Er ist der Schurke Sebastian Pereira, der hier im
Dschungel mit seinem Kumpan Alvarez Sklavenhandel und andere Gaunereien
betreibt.
Mrs.
Weldon soll an ihren Gatten einen Brief schreiben. Das Leben seiner
Frau und seines Kindes wird ihn doch einiges Wert sein? Dick Sand der
sich schützend vor sie stellt, wird nach einem Handgemenge überwältigt.
Durch die Schurken als Opfer an die Eingeborenen übergeben, landet er
am Marterpfahl. Aber Herkules, einer der vom Schiffbruch geretteten
Schwarzen, gelingt es sich zu befreien und unter der Maske des
Medizinmanns kann er auch die anderen retten. Eilig fliehen
sie. Nicht weit vom Stützpunkt
finden sie in einer verlassenen Hütte Unterschlupf. Dort finden sie ein
Skelett und eine Nachricht. Der französische Afrikaforscher Samuel
Vernon wurde dort von seinem Gehilfen Negoro ermordet! Dies ist also
der Zusammenhang von „S.V.“, dem Hund und Negoro. Dieser hat aber
inzwischen die Spur der Geflüchteten aufgenommen und der greift die
Verzweifelten um Dick Sand mit seinen Kumpanen an. Die Lage erscheint
aussichtslos, da taucht überraschend Kapitän Tull auf. Gemeinsam können
sie die Verbrecher überwältigen. Ein englisches Schiff hatte ihn
aufgenommen und - oh Wunder - er hatte die Spur der Pilgrim gefunden!
Alle Beteiligten verlassen das ungastliche Afrika und auf der wieder
Instand gesetzten Pilgrim geht es in Richtung Heimat. Happy End!
Schlussbemerkung:
Wie schon in der Umsetzung des Films Die
Kinder des Kapitän Grant
hatte
sich auch diesmal der Regisseur Schurawlow weitestgehend an die
Romanvorlage Vernes gehalten. Wie gerade erwähnt, nur das Auftauchen
Kapitän Tulls (was auch nur schwer nachvollziehbar ist) war ein
typischer Regieeinfall.
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