Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 17: Ein Kapitän von 15 Jahren - VERFILMUNGEN Film und Szenenbilder: © 1986 К/С им. А. Добженко / 1996 Союзфидио |
Film 3
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Larissa Dick aus Bernau, die mir diesen Film schenkte.
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Ein Kapitän von 15 Jahren: Verfilmung SU 1986 Der Kapitän der Pilgrim Originaltitel: Kapitan Piligrima (КАПИТАН "ПИЛИГРИМА"); UdSSR / CCCP 1986; Laufzeit 87 Minuten; Regie: Andrej Praschenko / Andrei Prachenko (Андрей Праченко); Buch: Alexander Guselnikow / Aleksandr Guselnikov (Александр Гусельников); Produktion: Kinostudio Alexander Dowschenko Darsteller
(deutsche / englische / russische Schreibweise für
Recherchen): Wiatscheslaw Chodtschenko /
Vyacheslav Khodchenko (Вячеслав Ходченко) als Dick Sand; Nodar
Mgaloblischwili / Nodar
Mgaloblishvili (Нодар Мгалоблишвили) als Negoro; Tatjana Parkina /
Tatyana Parkina (Татьяна Паркина) als Mrs. Weldon; Lew Durow / Lev
Durov (Лев Дуров) als Kapitän; Albert Filosow / Albert Filozov (Альберт
Филозов) als Professor (Cousin Benedikt); Leonid Jarmolnik / Leonid
Yarmolnik (Леонид Ярмольник) als Harris; Wergilio Echmendija / Virgilio
Echmendia (Вергилио Эчмендия) als Herkules sowie in weiteren
Rollen: Auf dem Segelschiff Pilgrim laufen die letzten Vorbereitungen zum Auslaufen aus Neuseeland. Der Schiffsjunge Dick Sand hat alle Hände voll zu tun, um den Anforderungen gerecht zu werden. Da treffen Passagiere ein: Die Frau des Reeders Mrs. Weldon mit ihrem Jungen und ihrem Cousin, einem Paganel-Verschnitt – alle wollen die Passage nach Südamerika machen. Am Kai wird der Kapitän der Pilgrim von einer geheimnisvollen Gestalt angesprochen, ob dieser nicht einen Koch benötigt? Da der Posten zu vergeben ist stimmt der Kapitän zu und Negoro, so heißt der Neue, nimmt seinen Platz auf dem Schiff ein. Kurz vor dem Auslaufen erkundigt sich eine Polizeistreife nach einem Verdächtigen, was dazu führt das Negoro in Deckung geht – er scheint kein reines Gewissen zu haben. Die Fahrt beginnt und Sand muss neben seinem Aufgaben an Deck auch noch die Gäste bewirten, ein Job der ihn den Weldons nahe bringt. Der Sohn des Reeders fühlt sich von Sand beeindruckt. So will er auch mal werden! (Szenenbild links oben: Dick mit dem jungen Weldon) Die Fahrt wird nach einiger Zeit unterbrochen: Als sich eine Nebelbank aufklärt, erscheint ein kieloben treibendes Schiffswrack in Sehweite. Ein Beiboot wird zu Wasser gelassen und eine Expedition kehrt mit einer Überraschung zurück: Aus einer Öffnung im Rumpf die sich kurz über der Wasseroberfläche befindet, konnte man drei Opfer bergen: Schwarze die die Brand-Katastrophe überlebt hatten. Aber man bringt noch etwas mit: Ein seltsames Fundstück entpuppt sich als Elfenbein. Sollte es noch mehr davon geben? Der Kapitän ist scharf auf die Prise. Jetzt macht er den gleichen Fehler, der auch schon der Besatzung im Romanoriginal von Verne zum Verhängnis wurde: Die komplette Schiffsführung und die Matrosen machen sich im Beiboot auf den Weg zum Wrack. (im Roman zum Fang eines Wales). Negoro wird als Ruderer eingeteilt. Die Neugier zieht die meisten Besatzungsmitglieder in den Bann und man klettert durch die kleine Öffnung in den kieloben schwimmenden Rumpf. Als der einzige Matrose der mit Negoro im Beiboot geblieben war kurz darauf gemeuchelt wird, ahnt der Zuschauer, dass sich ein Drama anbahnt. Der Smutje hatte den Matrosen erstochen und dann bearbeitete er mit einem mitgebrachten Beil das Wrack, um es unter der Wasserlinie zu zerschlagen. Der Plan gelingt und das sich gerade im Gleichgewicht haltende Wrack nimmt die Besatzung der Pilgrim mit unter Wasser. Von weitem können die letzten Leute der Pilgrim, Dick Sand, die Weldons, der Professor und die geretteten Schwarzen, nicht genau erkennen was passiert war. Plötzlich verschwand das Wrack in den Fluten und Negoro kommt allein zurück. Er lässt auch nicht lange die Vermutungen offen, was er vor hat. Dick erwischt ihn bei der Durchsuchung der Kapitänskajüte. Dann offenbart Negoro den Passagieren, dass er das Schiff übernehmen will. Aber Mrs. Weldon ist der Koch zu suspekt, außerdem hat er keine seemännischen Kenntnisse. Sie macht als Frau des Reeders Dick zum Kapitän und zähneknirschend muss Negoro einlenken. Dick versucht mit strengem Kurs nach Osten das Festland von Südamerika zu erreichen. Es muss bald in Sicht sein! Mit den Schwarzen löst er sich am Ruder ab. In dieser Zeit befreundet er sich mit Herkules an, einer der Geretteten, der auch mit Dick gut auskommt. Was keiner der „Hilfsseeleute“ mitbekommen hat: Negoro hatte seine Axt so im Kompassgehäuse platziert, dass es eine Südabweichung der Nadel gab. Etwas später auftauchende Klippen werden umschifft, Negoro macht allen klar, dass man diese gefährliche Stelle meiden muss. Später wird sich dann herausstellen, dass es Feuerland war, das Festland war in der Nähe! Wieder vergehen Tage und endlich taucht eine Küste auf. Aber ein aufkommenden Sturm bringt Probleme. Da Dick die Strandung des Schiffes als zu gefährlich ansieht, begeben sich alle in das Beiboot. Mit diesem Boot wollen sie eine Landung versuchen. Aber es kann dem Ansturm der Wellen nicht standhalten, das Boot zerschellt. Zumindest können sich aber alle an das Ufer retten. Kurz darauf wird die Pilgrim komplett durch die Brandung zerstört.Alle versuchen sich am vermuteten Ufer von Südamerika zurechtzufinden, nur Negoro ist verschwunden, was aber allgemein nicht als Verlust angesehen wird. Da taucht ein Einwohner des Landstrichs per Pferd auf. Er verspricht den Gestrandeten zu helfen und sie in die nächste bewohnte Region Chiles zu bringen. Aber die Zweifel werden immer größer: Ist man denn wirklich in Amerika? Als Dick dann einen Leoparden schießt, der eigentlich ein Jaguar sein müsste, ist es klar: Man ist in Afrika! Aber wieso hat der nette Einwohner gelogen? Zur Rede gestellt flieht der Mann. Kurz darauf wird die gesamte Gruppe von einer Bande überfallen, gefangen genommen und verschleppt. Aber man ist nicht irgendwo in Afrika, sondern in Angola, der damaligen Hochburg des Sklavenhandels. Alle werden in den Stützpunkt der ALVEC&Co gebracht. Dort trifft man einen alten alten Bekannten wieder: Negoro – offensichtlich der Drahtzieher der Sache. Hier im Stützpunkt wird der Sklavenhandel organisiert und allerlei zwielichten Geschäftemachern dient er als Heimstatt. Die schwarzen Gefangenen sollen als Sklaven verkauft werden und die Weißen gegen ein Lösegeld in Europa eingetauscht werden.Die
Situation eskaliert, als Herkules attackiert wird und sich Dick
schützend vor ihm stellt. Im nachfolgenden Handgemenge wird Dick
überwältigt und Herkules kann fliehen. Die im Stützpunkt eingetroffenen
Eingeborenen, offensichtlich potentielle Käufer der Sklaven, erleben
aber auch eine böse Überraschung. Als sich ihr Häuptling an den Sachen
des Professors vergreift, wird er nach Öffnen der Botanisiertrommel des
Professors von einem giftigen Insekt gebissen. Kurz darauf verstirbt
er. Als am nächsten Tag die Trauerzeremonie stattfindet, kann Herkules
unter der Maske des Medizinmanns die Gruppe retten. Eilig fliehen sie
aus dem Lager. Negoro
ist aber nicht zu bremsen. Obwohl er die Geiseln nicht mehr in seinem
Zugriff hat, kann er den reichen Reeder Weldon mit seiner Luxusyacht
nach Angola locken, da der die Gefangenen freikaufen will. Als auf der
Yacht zwischen Weldon, Negoro und dessen Kumpan die Geldübernahme
vorbereitet wird, erscheint auf dem Wasser das kleine Boot der
inzwischen befreiten Gefangenen. In der Verwirrung Weldons schnappt
sich Negoro das Geld, erschießt zuerst Weldon und dann einen Teil der
Besatzung. Beim Fluchtversuch entledigt er sich auch noch seines
Kompagnons. Aber er kann seiner gerechten Strafe nicht entgehen: Das
Boot wird versenkt und Negoro geht gemeinsam mit dem Geld unter .......
Schlussbemerkung:
Der Film ist
ein spritzig inszeniertes Abenteuer, welches die Grundfabel des Romans
in vielen Dingen noch erkennen lässt. Solch szenischer Einfall wie die
Gräueltat der Tötung der Schiffsbesatzung im havariertem Wrack, ist
durchaus der Logik und der Flüssigkeit des Films dienlich. Die Mühe der
detailreichen Gestaltung des Umfeldes, besonders im maritimen Bereich,
aber auch die Gestaltung und die Auswahl der Schauplätze sind
anerkennenswert. Offensichtlich dem Zeit- und Genregeschmack der
Abenteuer- und Actionfilme der 80er Jahre geschuldet fließt im Film
etwas mehr Blut als in anderen Verne-Umsetzungen, vielleicht noch
vergleichbar mit der US-Version Das Licht am Ende der Welt von 1971. Leider ist mir nur die russischsprachige Version als DVD bekannt. Ob sich ein Verleger für eine deutschsprachige DVD finden wird? Denn eine solche Sprachversion existiert bereits. Wie rechts zu sehen ist /1/, wurde der Film 1990 in der "noch-DDR" im Kino gezeigt. Der Artikel schließt mit den Worten: "Deutschsprachige Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation". /1/ KINO für Kinder, Ausgabe 2/90; Herausgeber PROGRESS-Filmverleih Berlin; ISSN 0233333-2116; Bildzitat von Seite 3; CF /7526/ |
Buch |
Ein Kapitän von 15 Jahren - Buch und Übersicht der Verfilmungen |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung
befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright ©
Andreas Fehrmann –
07/07, letze Aktualisierung 9. Dezember 2020 |
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