Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 22: Die Schule der Robinsons -

VERFILMUNGEN

© Film und Szenenbilder: Almena Films & Port Films / Spain

FILM 1


Oben: © ARCADE-Video Nr. 643, unten Spanische Version von © MCV


JV Box 1

Beispiel.-DVD

Jules Verne Box (I) erschien 2008 mit Phantastische Reise zum Mittelpunkt der Erde (GB/Spanien 1977, ca. 84 Min., ebenfall in meiner Filmothek beschrieben); Das Geheimnis der Monsterinsel (USA/Spanien 1981, ca. 104 Min.) - auf dieser Seite beschrieben, gnauso wie   (USA/Spanien 1981, ca. 80 Min.). Dieser FIlm ist auch in meiner Filmothek rezensiert . Der FilmtitelDie Teufel der Meere Tauchfahrt des Grauens war allerdings ein Fehlgriff, denn Film dieser hat nicht mit Verne zu tun (USA/GB 1977, ca. 90 Min.) Jules Verne Box © Eurovideo Bildprogramm GmbH.

Die Schule der Robinsons, Verfilmung als Das Geheimnis der Monsterinsel Spanien 1981

Originaltitel in Spanien: Misterio en la isla de los monstrous, im deutschen Verleih als Das Geheimnis der Monsterinsel oder Reise zur Insel des Grauens und im englischsprachigen Raum: Mystery on Monster Island oder  Monster Island. Regie Juan Piquer Simon; Drehbuch: Ron Gantman und Joaquin Grau. Darsteller: Terence Stamp als Taskinar; Peter Cushing als William T. Kolderup; Ian Sera als Jeff Morgan; David Hatton als Thomas Artelect; Gasphar Ipua als Carefinatu; Blanca Estrada als Dominique; Ana Obregón als Meg Hollaney; Frank Braña als Birling; Jacinto Molina als Flynt (bzw. Paul Naschy) und Gérard Tichy als Kapitän Turkott. Filmlänge zwischen 100 und 104 Minuten je Version.

Diese Verfilmung ist für nur gelegentliche Leser von Büchern Jules Vernes schwer als Adaption des Romans Schule der Robinsons zu erkennen. Dazu trägt auch die nicht im Buch vorhandenen einleitende Rahmenhandlung bei: Auf einem nicht näher bestimmten Eiland sind ein paar raubeinige Gesellen dabei, einen Schatz zu suchen. Als sie endlich in einem Höhlenlabyrinth die Truhen mit dem Goldbarren gefunden haben, wird ihnen der Rückweg durch eine abgerissenen Gestalt, offensichtlich ein Schiffbrüchiger, abgeschnitten. Dieser erhebt ebenfalls Ansprüche auf den Schatz. Mit viel Mühe kann sich ein Mitglied der Eingeschlossenen befreien und trotz eines Vulkanausbruchs, der seine übrigen Kameraden verschüttet, kann einer vor der Insel liegenden Yacht die Botschaft des Fundes überbringen. Dem Besitzer der Yacht, Mr. Taskinar werden wir kurz darauf wieder begegnen.

Szenenwechsel: Im fernen San Francisco lernen wir den Millionär William T. Kolderup seinen Neffen Jeff Morgan (im Buch Godfrey) kennen. Dieser junge Mann ist voller Abenteuerlust, was aber nicht in Übereinstimmung der Interessen mit seinem Onkel ist, denn dieser will, dass er das Geschäft übernimmt. Aber eine andere Person hat damit ebenfalls ein Problem: Meg (im Buch: Phina), die zukünftige Braut Jeff's und gleichzeitig Patenkind Kolderups. Diese erhält gleichzeitig Anstands- und Tanzunterricht durch den weltfremden und skurilen Professor Tartelett. Jeff ist zwar dem Vorhaben seines Onkels und auch den Heiratsabsichten nicht abgeneigt, aber er möchte erst einmal die Welt bereisen und Abenteuer erleben. Der Onkel willigt ein, schickt aber noch den Professor mit auf die Reise. Eben in diesem Zeitrahmen findet ein besonderes Ereignis statt: Eine Insel wird versteigert. Letztbietende sind Kolderup und der geheimnisvolle Fremde der Yacht, Taskinar. Kolderup kann ihn mit einer Riesensumme letztendlich überbieten, er wird der Besitzer der Insel. Inzwischen ist Jeff mit seinem Professor an der Seite zur Schiffspassage aufgebrochen. Die an sich alltägliche Reise wird nur durch den völlig seeuntauglichen Tartelett und das Auffinden eines blinden Passagiers, einem Chinesen, unterbrochen. Erst die Intervention Jeffs führt dazu, dass der Kapitän diesen unerwünschten Gast nicht über Bord werfen lässt. Aber nach ein paar Tagen beginnt erst richtig der Ärger. Man kommt in eine Nebelbank, überraschender Weise sind auf einmal die Besatzungsmitglieder ohne Leben und kurz darauf bricht auch noch Feuer auf dem Schiff aus. Als dann auch noch amphibische Monster auftauchen, ergreifen die beiden Passagiere die Flucht. Kurz nachdem sie über Bord sprangen explodiert auch noch der Schiffskessel und das Schiff geht unter. Unsere Helden werden an das rettende Ufer gespült, gemeinsam mit diversem Strandgut, wie Geflügel und anderen nützlichen Dingen. Jetzt beginnt die Erkundung der Insel und nach einigen Problemen kommt man in einer günstig gelegenen Höhle unter. In dieser befinden sich zwar alte Skelette, aber man richtet sich ein. Der in der Praxis nicht taugliche Professor macht dabei durch diverse Slapstick-Einlagen den Trottel, aber man arrangiert sich. Kurz darauf finden die beiden auf der Insel wiederum Spuren von Menschen, diesmal in Form einer verlassene Wohnstätte mitten im ansonsten unberührtem Urwald. Ergebnis ist eine Truhe voller nützlicher Sachen, inklusive Gewehre und Munition. Ein neues Teammitglied hat man auch gewonnen: Einen Schimpansen. Aber es gibt auch unangenehme Vertreter der Tierwelt: Man schafft es gerade so, sich vor einem riesigen Saurier in Sicherheit zu bringen. Ein einzelnes Exemplar? Aber schon droht wieder eine neue Gefahr. Kurz darauf legen „Wilde“ auf der Insel an. In einer Auseinandersetzung kann dann noch ein weiteres Mitglied für das „Robinson-Teams“ gewinnen, denn der offensichtlich als Opfer eines Rituals vorgesehene Schwarze kann aus deren Fängen befreit werden.

Spanisches PlakatMehr Peinlichkeit als Schock verbreitend tauchen jetzt erneut Monster auf der Insel auf. In Scharen kommen mit Meeralgen behangene Zweibeiner, die unsere Helden vor sich her treiben. Trotz diversem Beschuss kann man diesen „Ungetümen“ nicht beikommen. So flüchtet man sich in ein Höhlenlabyrinth, welches aber eine neue Überraschung bringt: Man findet massive Goldadern. Als man beim weiteren umherstreifen dann noch eine „Inselschöne“ findet, eine Französin mit Namen Dominique, kommt erneut Abwechslung auf. Von den Männern gut beschützt schließt auch sie sich den Freunden an. Jetzt kommt wieder ein „dramatischer“ Teil: Vermummte Bewaffnete die auf der Insel angelegt haben, jagen unsere Robinsons. Gerade noch so kann man sich in der Wohnhöhle verkriechen. Eine vorher installierte Verteidigungslinie mit diversen „Buschwaffen“ (haben wir bei Disney im Film „Swiss Family Robinson“ / „Dschungel der tausend Gefahren“ von 1960 schon besser gesehen...) kann zwar die Eindringlinge aufhalten aber man muss weiter in das Vulkaninnere eindringen. Bei einem Schusswechsel im Höhlensystem finden die Belagerer das Gold, müssen aber einem installierten Sprengsatz weichen.

Als nun unsere Freunde wieder in Freie gelangen um sich in den „Busch zu schlagen“, verplappert sich der früher befreite Schwarze. Überraschender Weise spricht er auf einmal fließend englisch, von Naivität keine Spur. Zur Rede gestellt beichtet er, dass die Gefahren durch Schiffsuntergang, Monster und Vulkaneruptionen das Werk des reichen Onkels sind. Er selbst ist Schauspieler und der „gerettete“ Chinese auf dem Schiff ist der Pyrotechniker der Show. Kurz darauf landet auch der Onkel Kolderup, komplett mit der vorher „verstorbenen“ Schiffsbesatzung und seinem Patenkind. Alle Gefahren hat der Onkel organisiert, um Jeff zu einem „richtigen Kerl“ zu machen. Aber warum die Vermummten, die nachweislich echt geschossen hatten? Als man sich die Frage stellte, löste sich das Rätsel von selbst: Man blickte in die Gewehrläufe der Truppe. Es war Taskinars Streitmacht, die das Gold erbeuten wollte. In einem wüsten Handgemenge kann man die Schurken in Gewahrsam nehmen und unser Brautpaar fällt sich in die Arme.

Einschätzung: Der Film ist aus meiner Sicht für die Zielgruppe Kinder gedreht worden (Anspruch, Slapstick, die endlosen Affenbilder und die naive Dialogregie weisen darauf hin). Die schöne Dschungelwelt der Außenaufnahmen in Puerto Rico kann aber nicht die schwache Umsetzung der Tricksequenzen der Monster wettmachen. Weniger Monster hätten der Story mehr geholfen ... Aber eigentlich war es anders gedacht, denn der Aussage eines Filmplakats: „Atemberaubender Roman-Welterfolg an phantastischen Naturschauplätzen aufwendig verfilmt“ kann ich nur bedingt zustimmen. Aber das Arcade damals titelte: „Gold, Liebe und Gewalt würzen diesen 104-Minuten-Grusel...“ und das der Film das Prädikat FSK18 erhielt – das finde ich nun wirklich gruselig.

Buch

 Zum Buch:   Die Schule der Robinsons


 NACH OBEN - SEITENANFANG

Zur Filmothek (To The Movie Collection)

Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann – 3/02, letzte Aktualisierung 13. Februar 2017

Zur Seitenübersicht (Site - Map)