|
Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 4: Von der Erde zum Mond - VERFILMUNGEN Film & Bilder: © Jules Verne Films Ltd. (a Harry Alan Tower Production) |
FILM 1
Noch etwas für das Auge: Unten ist das Filmprogrammheft des Illustrierten Filmkuriers Nr. 221 dargestellt. ![]() Quellenhinweis: /1/ Mail Stefan Schmidt an Andreas Fehrmann vom 22. Oktober 2011 - Vielen Dank Stefan! Beispiel-DVD: Erst im Spätsommer 2011 kam eine Kauf-DVD auf den deutschsprachigen Markt. © Koch Media GmbH. |
Von der Erde zum Mond: Verfilmung GB 1967 - Filmtitel (dt): Tolldreiste Kerle in rasselnden Raketen Originaltitel: Jules Verne's Rocket to the Moon;
auch unter folgenden Verleihertiteln bekannt: Rocket to the Moon, Blast Off, Journey That Shook the World, P.T. Barnum's Rocket to the Moon
und Those
Fantastic Flying Fools. - Länge: 95 Minuten; Regie: Don
Sharp; Darsteller: Burt Ives (Troy Barnum), Terry-Thomas (Sir Harry
Washington-Smythe), Gert Fröbe (Professor von Bülow), Joachim Teege
(Bulgeroff), Daliha Lavi (Madelaine) u.Klaus
Kinski (Bulgeroff) - zum
Letztgenannten ein Hinweis: Klaus
Kinski ist bei der Realisation des Filmes dem Schnitt zum Opfer
gefallen. In den Cast-Listen und den meisten Abspannversionen ist er
aber noch enthalten. Nur in der englsichen Version: Joan
Sterndale Bennett (Queen Victoria). Hinweis
für WEB-Recherche: Titel nicht mit der USA-1958-Version von
Viele Drehbuchspäße basieren darauf, dass die preußische Macke des Professors ausgespielt wird. Natürlich hat er jede Menge Konkurrenten am Hals, denn selbst die Russen zeigten damals schon Interesse. Zum Schluss fliegen diese dann durch Sabotage in den Mond, oder in die Luft? Das Drehbuch kann nur in der Nähe des eigentlichen Jules Verne Originals gelegen haben. Verne musste offensichtlich zu Reklamezwecken herhalten. Die deutschen Verleiher schienen das bemerkt zu haben. Da auch inhaltlich eine Verbindung zu dem damals populären Film Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten bestand, wurde schon im deutschen Verleihertitel auf die Klamotte aufmerksam gemacht. Da sich aber für dieses Filmgenre viele Filmfreunde interessieren, mussten sie sehr lange auf einen verfügbaren FIlm für Heimkinozwecke warten. Entweder die 90er Jahre-Kauf-VHS oder private Fernsehmitschnitte mussten überbrücken. Erst im Spätsommer 2011 kam eine DVD auf den deutschsprachigen Markt (siehe links am Rand). Das
ein Film nicht unbedingt den gleichen
Inhalt haben muss, wenn er in mehreren Sprach- und Verleiher-Versionen
vorliegt, hat schon der unterschiedliche Schluss in der deutschen und
in der
französischen Verfilmung von "Die
2011 von Koch Media veröffentlichte
DVD ermöglicht einen interessanten Vergleich zwischen der deutschen und
englischen Version des Films. Beide Schnittfassungen unterscheiden sich
in
zahllosen Einzelheiten bis hin zur Reihenfolge, in der dieselben
Einstellungen
montiert wurden. Es erwies sich als unmöglich, eine Zweikanaltonversion
zu
produzieren, stattdessen sind beide Varianten nacheinander zu sehen.
Obwohl die
deutsche Fassung neun Minuten kürzer ist, unterscheidet sie sich nicht
nur
durch Kürzungen, sondern enthält auch ihrerseits Szenen, die in der
englischen
Fassung fehlen. Die größten Unterschiede gibt es am Anfang und am
Schluss. So
ließ die Nora-Film eigens einen neuen, allerdings nicht sehr
hochwertigen,
deutschen Zeichentrickvorspann produzieren. Ziel der Änderung war wohl
einerseits, die Ähnlichkeit mit den 'tollkühnen Männern in ihren
fliegenden
Kisten' noch zu vergrößern, andererseits wurden auch die Namen der
Darsteller
in einer anderen Reihenfolge genannt - Gert Fröbe und Daliah Lavi,
denen man
wohl die größte Zugkraft fürs deutsche Kinopublikum zutraute, stehen
nun an
erster und zweiter Stelle, statt wie im englischen Vorspann an
dritter und
siebter! Daliah Lavi bekommt man tatsächlich in der deutschen Fassung
auch ein
paar Minuten länger zu Gesicht; Szenen wie ihr erstes
Aufeinandertreffen mit
Terry-Thomas und später ihre Festnahme als vermeintliche Spionin sind
in der
englischen Version kürzer oder fehlen ganz. Diverse Szenen mit anderen
Darstellern fielen hingegen in der deutschen Version der Schere zum
Opfer. Die
zweite größere Abweichung aber gibt es am Schluss - nach dem letzten
Dialogsatz
von Gert Fröbe wird in der deutschen Fassung die Handlung abgebrochen
und es
folgt ein wiederum neu produzierter Nachspann mit schwarzweißen
Archivaufnahmen
mehr oder weniger geglückter Raketenstarts (offenbar ein verzweifelter
Versuch,
den Zuschauern doch noch ein paar 'rasselnde Raketen' vorzuführen, auf
die man
bis dahin vergeblich gewartet hatte). Das englische Publikum erfuhr
hingegen
durchaus noch, was aus der fehlgestarteten Rakete und ihren Insassen
wurde: Sie
landet nicht auf dem Mond, sondern in Sibirien! Insgesamt wirkt die
englische
Fassung geschlossener, mehr an Jules-Verne-Substanz hat sie allerdings
auch
nicht zu bieten. So bleibt das höchste der Gefühle in beiden Versionen
die
Szene, als Queen Victoria bei einer Ordensverleihung wenigstens einmal
die
Worte „von der Erde zum Mond“ bzw. „from the earth to the moon“
ausspricht!..." /1/ |
|
|
|
|
Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann - 07/00, letzte Aktualsierung 18. Januar 2016 |
|
|