Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires*" *
Dieser Titel ist nicht offizieller Bestandteil der VE, es ist eine
Kurzgeschichte VERFILMUNGEN
Film-
und Bildmaterial:
© Pathé
frères France 1907
|
FILM 1
Das Logo von Pathé frères 1907
Der Titel des Filmes in der US-Version |
Meister Zacharius:
Verfilmung
Frankreich 1907; Filmtitel: Secret
de l'horloger,
auch The Clockmaker's Secret
Originaltitel: Secret de
l'horloger, Regie: Gaston Velle; Direktor
Fotografie: Segundo de Chomón; Produktion
Pathé frères (Frankreich), engl. Adaption: Pathé Frères U.S.;
produziert in s/w, Stummfilm; Eine Filmrolle 35 mm mit 9 Minuten
Laufzeit; Schauspielerensemble: unbekannt, keine Angaben
recherchierbar. Mir ist eine französische, eine englische und eine
spanische Version des Filmes bekannt. Durch ein Plakat wird die Einwohnerschaft einer fiktiven
Stadt informiert, dass der Bürgermeister eine Ausschreibung zum Bau
einer komplizierten Stadtuhr startet. Einer der Lesenden ist ein alter
Uhrmacher, der aber von der Komplexität der gewünschten Technik
überfordert ist. Offenbar die Situation erkennend, erscheint der Teufel
und zeigt ihm eine
Zeichnung einer hochanspruchsvollen Uhr, die so vorher noch nie
gefertigt wurde. Der Uhrmacher ist begeistert und überschwenglich
reicht er diese Lösung als sein Angebots beim Bürgermeister ein. Kurz
darauf erhält er den Zuschlag um diese außergewöhnliche Uhr zu bauen. In der nächsten Szene sehen wir den Uhrmacher in seiner Werkstatt, ziemlich konfus in seinen Materialien wühlen. Offenbar ist er technisch den Anforderungen des Uhrwerkes nicht gewachsen. Darauf hat der Teufel offenbar gebaut, denn er erscheint dem Alten und schlägt ihm einen Pakt vor: Er wird ihm befähigen die technisch raffiniertesten Uhren zu bauen und dafür muss er dem Teufel seine Seele versprechen. (Bild links: Der Teufel in Aktion © Pathé frères France) Um den Uhrmacher zu überzeugen, gaukelt der Teufel mit
allerlei bildlich umgesetzten Uhren, die optisch attraktiv - für die
damalige Zeit - durch tänzerische Reigen auf der Bühne gezeigt werden.
Er verspricht ihm ware Wunderwerke und der Uhrmacher erliegt der
Versuchung. Er unterscheibt den Pakt mit dem Teufel. Danach ist er in der Lage das Wunderwerk der Stadtuhr zu bauen und unter großem Beifall kann er das Ergebnis "seiner" Uhrmacherkunst den Bürgern der Stadt auf dem Marktplatz präsentieren (Bild rechts: Die Uhr wird vorgestellt © Pathé frères France). Die Menge ist begeistert. Der Meister sonnt sich im Ruhm. Anfänglich von allen bewundert, kippt aber bald sie Stimmung und er wird von allen geschnitten. Jetzt kommt der Teufel, der seinen Lohn in Anspruch nehmen
will. Noch kann die Tochter des Uhrmachers ihn mit einem Kreuz
verjagen. Der Alte leidet zunehmend unter Wahnvorstellungen und in
dieser Situation taucht der Teufel beim Uhrmacher zu Hause auf, um
endgültig mit ihm abzurechnen. Als der Uhrmacher im Sterben liegt und seine Seele offenbar vom Teufel geholt werden soll oder wurde, erscheint wieder die Tochter des Alten. Sie erfleht Gottesbeistand. Ein Engel erscheint mit flammendem Schwert und löscht das Böse aus. Nach diesem "Happy End" lässt man noch einmal nette Damen einen Reigen tanzen. Bild links: Die eigentliche Schlüsselszene im Film
(© Pathé frères
France): Der Uhrmacher liegt sterbend am Boden, die Tochter kniet neben
ihm und der Engel bekämpft das Böse. Genau diese Szene ist in einigen
Filmversionen gar nicht vorhanden oder sie ist völlig desolat im
Zustand. Die Grundidee der Kurzgeschichte Vernes ist durchaus erkennbar, das Ergebnis ist zeittypisch verklärt und simpel angelegt auf die Filmbühne gebracht worden. Der Film aus den Anfängen der Filmkunst, zählt im wahrsten Sinne des Wortes zu der Epoche "als die Bilder laufen lernten". Er hat alles was ein Streifen der ersten Jahre nach der Jahrhundertwende aufweisen musste: Eine Bühnenkulisse als Drehort, Filmschauspieler die wie im Theater agieren, erste Filmeffekte mit Überblendungen und geschickten Schnitten und ganz wichtig: Diverse Tänzerinnen, die offenbar entsprechend des Geschmacks der damaligen Herrenwelt, unbedingt notwendig waren. Heute eigentlich mehr ein Kuriosum, als ein unterhaltender Film. Zur Verfügbarkeit: Mir ist keine Kaufversion des Filmes bekannt,
allerdings tummeln sich im WEB diverse Klon-Versionen des Filmes - mehr
oder weniger vollständig und in unterschiedlicher Qualität. |
Buch |
Meister Zacharius - Buch und Übersicht der Verfilmungen |
|
|
Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. |
|
|
Copyright © Andreas Fehrmann 11/2020, letzte Aktualisierung 19. November 2020