Collection Fehrmann

Jules Vernes Voyages extraordinaires

 Band VE 5: Die Kinder des Kapitän Grant – Detail 5: „Spurensuche“ in Neuseeland 



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CREDITS / Dank an:

Ich bedanke mich bei Kapitän Bernhard Krauth für die Zusendung des nebenstehenden Beitrages, den er bereits 1996 schrieb. Er gab mir seine Ausarbeitung zur Veröffentlichung frei.



Bildquelle der Illustration im Text: Die Kinder des Kapitän Grant; modifizierte Ausschnitte aus den alten Stichen einer Hetzelausgabe.


logoAuf den Spuren Vernes in Neuseeland

Diesen Schauplatz der Literatur besuchte ich diesmal nicht selbst: Bernhard Krauth stellte mir seinen Reisebericht zur Verfügung. Er besuchte mit seiner Frau 1996 mehrere Schauplätze des Buches Die Kinder des Kapitän Grant . Als Kenner der Bücher Vernes, begann er schon vor Ort seine literarischen „Vororientierung“ mit der Realität zu vergleichen. Aus seinem Reisetagebuch zitiere ich den nachfolgenden Beitrag.

Eine weitere Region, die ich in Bezug auf Jules Verne zu sehen bekam, ist der "Lake Taupo" und dessen Umgebung (Grant, Bd. III, Kap. XI). (Bild rechts: Einfahrt in den Tauposee)

Es ist richtig, daß dieser See von Bergen umgeben ist, und das im Süden und Norden davon aktive Vulkane und Vulkanismus zu finden sind. Aber die vulkanischen Aktivitäten, die Verne beschrieben hat, finden sich in größerer Entfernung zu dem See, vor allem im Norden, wo der "Nationalfluß" (so Verne in Kap. X) "Waikato" fließt, nachdem er den See verlassen hat. An der Stelle, an welcher der Fluß den See verläßt, befindet sich heute die Stadt "Taupo". Ein touristischer Ort, da der See außer seiner reizvollen Umgebung mit dem Nationalpark im Süden und den vulkanischen Bodenzonen bei "Rotorua" im Norden auch selbst von Interesse ist. Insbesondere Angel-, Surf – und Segelsport wird hier geboten. Eine traumhafte, unbeschreiblich schöne Gegend, die man nicht beschreiben kann, sondern gesehen haben muß... Ein wenig südlich der Stadt haben wir am Ufer des Sees eine Nacht verbracht, und zwar ziemlich genau an der Stelle, an der unser Schriftsteller das Dorf der Maoris platziert hat. A propos Maoris, diese leben heute vor allem im Bereich des Ostkaps, einem fantastisch wilden Landesteil, mit einer unglaublichen Natur. Diese Menschen haben wir als sehr freundlich und hilfsbereit erlebt, ein Maori – Farmer hat uns sogar geholfen, unser Campingmobil in Gang zu bekommen, als wir Probleme damit hatten.

OriginalbildVerne beschreibt das Dorf als "am östlichen Rand des Sees, am Fuß der ersten Ausläufer des Berges "Manga" gelegen, nahe der Stelle, an welcher der "Waikato" den See verläßt". (Bild links: Canot auf dem Waikato) Leider ist diesmal die Beschreibung Vernes weit von den tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten entfernt. Am Ostufer des Sees im beschriebenen Bereich steigt das Land nur sehr, sehr langsam an. Zwischen dem Seeufer, an dem wir die Nacht verbrachten, und wo die Reisenden von Verne die Boote der Maoris verließen (Kap. XI), sowie der ersten Erhebung, welche man als "Berg" bezeichnen könnte, befindet sich nicht nur die Straße von der Stadt "Taupo" nach Süden, sondern auch ein ... Flughafen! Und dieser Flughafen befindet sich ziemlich genau da, wo sich nach Verne das Maori – Dorf befunden haben soll, und zwar auf einem "Abhang des Berges". Ein Flughafen befindet sich für gewöhnlich auf einem ebenen Terrain, so auch hier, und somit ist die Beschreibung von Verne hier vollkommen neben der Realität. Nun ja, zu Zeiten Vernes war das Innere Neuseelands nahezu unerforscht, und ein Schriftsteller hat ja das recht seine Phantasie spielen zu lassen.

Zu Beginn des Kapitels XI (Band III) erwähnt Jules Verne "eine Mission, gegründet durch den Reverend Grace in Pukawa, am westlichen Ufer des Sees". An einem Ort am Südende des "Lake Taupo" erkundigte ich mich in einem Fremdenverkehrsbüro, ob es diese Person eventuell wirklich gegeben hat. Zu meinem höchsten erstaunen antwortete man mir, daß der Reverend Grace sehr bekannt sei und seine immer noch bestehende Mission in "Pukawa" zu sehen sei. Seine Nachkommen, in dritter oder vierter Generation, würden dort leben, allerdings würden diese keinerlei Besuch empfangen (aus unbekannten Gründen, vielleicht religiöser Art oder auf Grund des Bekanntheitsgrades der Familie). Auch befände sich in dem Ort am Ufer des Sees ein Denkmal an Grace.

Leider war unsere Zeit mit 3 Wochen sehr begrenzt, und ein Umweg nach "Pukawa" zu weit von unserer geplanten Strecke, so daß ich auf diesen Abstecher verzichtete. Vielleicht das nächste mal?

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