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Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires"- Band VE 5: Die Kinder des Kapitän Grant - VERFILMUNGEN © Film & Bilder: 1985: Odessaer Kinostudio; 2005: Tornado-Video, Russland |
Beispiel-DVD:
oben:
Ab 2005 in Dolby Digital 5.1 in Russisch © Tornado Video Russland.
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Die Kinder des Kapitäns Grant: Verfilmung SU 1985; Filmtitel: Auf der Suche nach Kapitän Grant
Darsteller (deutsche / englische / russische Schreibweise für Recherchen): Wladimir Smirnow(Vladimir Smirnov / Владимир Смирнов) als Jules Verne, Lembit Ulfsak (Lembit Ulfsak / Лембит Ульфсак) als Jacques Paganel, Ruslan Kuraschow (Ruslan Kurashov) als Robert Grant, Galina Strutinkaja (Galina Strutinskaya / Галина Струтинская) als Mary Grant, Nikolai Jerjomenko jr.(Nikolai Yeryomenko jr./ Николай Еременко мл. ) als Lord Edward Glenarvan, Tamara Akulowa (Tamara Akulova / Тамара Акулова) als Lady Glenarvan, Oleg Stefanko ( Oleg Shtefanko / Олег Штефанко) als Kapitän John Mangles, sowie Boris Chmelnitskij (Boris Khmelnitsky / Борис Хмельницкий), Alexandr Abdulow ( Aleksandr Abdulov / Александр Абдулов), Marina Vlady (Marina Vlady / Марина Влади), Vladimir Gostjuchin (Vladimir Gostyukhin / Владимир Гостюхин) als Major Mc Nabbs u.v.a. 1985 produzierte das sowjetische Fernsehen (Studio Odessa) in Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Fernsehen eine siebenteilige TV-Serie, die mit 455 Minuten Gesamtlänge ziemlich umfangreich geworden ist. Wie schon die russische Version von 1936 Die Kinder des Kapitän Grant, besticht auch diese Verfilmung durch Treue zum Roman. Wahrscheinlich als Hommage an die 36er Verfilmung wurde ein Teil der Filmmusik übernommen. Entstanden ist eine Serie, die Jules Verne als Autor und Mensch im Zusammenhang mit einem seiner populärsten Werke darstellt. Ja, selbst Jules Verne tritt auf! (siehe oben links den Schauspieler Wladimir Smirnow als Verne) . Da der Umfang des Filmwerkes eine Rahmenhandlung zuließ, hat man einen geschickten Weg dazu gefunden: Wir lernen den Schriftsteller Verne und sein Umfeld kennen.
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![]() Der schon vorher angedachte Brief an die Bestatzung der Duncan wird verfasst, damit diese am Ostufer Australien die Reisenden aufnehmen kann. Da Glenarvan im Schusswechsel am Arm verletzt wurde, setzt Paganel den Brief auf (siehe oben links). Dem Boten des Briefes wird dieser entrissen, die Mannschaft der Duncan scheint den Verbrechern ausgeliefert – Ben Joyce hat jetzt ein Piratenschiff! Völlig demoralisiert baut man ein Floß, um einem Fluss entlang zum Meer zu kommen. Durch Unwetter und Ermüdung geschuldet, „schießt“ man allerdings über das Ziel hinaus – die Gruppe treibt inmitten der offenen See! (Siehe weiter oben rechts) Von Erschöpfung und Wassermangel gequält erreichen sie das Westufer Neuseelands. Aber der Schrecken nimmt kein Ende: Die Gruppe wird von Maoris überfallen und mit Booten in das Landesinnere verschleppt. Nur Paganel kann den Eingeborenen entkommen. Er versucht seinen Freunden zu folgen.
Als
unsere Freunde an der Insel Tabor anlegen, um einen geeigneten Platz
für das Aussetzen von Ayrton/Joyce zu finden, überrascht sie ein Fund:
Überreste der Britannia! Offensichtlich liegen hier die ehemals
Überlebenden begraben. Nach einem Überfall eines verwilderten Weißen
(Ayrton im Buch „Die Geheimnisvolle Insel“ lässt grüßen!) geht man
wieder an Bord, um die Aussetzung Ayrtons vorzubereiten. Aber Mary
Grant hörte an Bord ihren Vater vom Ufer rufen! Und wirklich – er
versucht sich dem Schiff bemerkbar zu machen! Der vorher aufgetauchte
„Wilde“ war ein Mitglied aus seiner ehemaligen Mannschaft. Wie
im Buch hatten alle,
einschließlich dem Geografen Paganel, das Schriftstück in der
Flaschenpost falsch interpretiert, aber der Zufall hatte die Welt
wieder in Ordnung gebracht. Happy End: Alle finden sich. Die Kinder
ihren Vater, Mary ihren John Mangles und selbst Jules Verne sieht in
einer Schlussszene die Duncan vorbeifahren ....
Resümee: Eine wirklich gelungene Verfilmung,
stimmig mit dem Werk, angenehm in
der bildhaften Umsetzung und besetzt mit guten Schauspielern. Gerade
bei der Auswahl der Naturkulissen hatten die Filmemacher keinen Aufwand
gescheut.
Bilder
links: Die Landungsszene im filmischen
Australien konnte ich exakt zuordnen: Man befand sich an der
französischen Kanalküste in Höhe von Cap Antifer mit dem gleichnamigen
Leuchtturm, der auch ins Bild kam, als Lord Glenarvan zur Steilküste
blickt (oben rechts). Genau die markante Struktur des Leuchtturms
machte mich im Film stutzig, was auf meiner Gesamtaufnahme links nicht
so exakt erkennbar ist. Aufgrund der originalen französischen
Straßenszenen der Rahmenhandlung, wie schon erwähnt traf sich Verne mit
Hetzel und Nadar, vermute ich, dass diese ebenfalls in der Nähe dort
vor Ort an der französischen Kanalküste gedreht wurden. |
![]() Oben: deutchsprachige DVD von © PIDAX ab 2019 |
Während ich
mehrere Jahre auf dieser Seite den Text zu stehen hatte: "Sollten
sich wirklich keine Synchronstudios finden, die diese Umsetzung auch in
anderen Sprachen den Verne-Freunden anbieten könnten?" gab es im Jahre
2019 endlich ein Angebot für Filmfans: PIDAX hatte den Film aus dem
Archiv in der Synchronisation der DEFA für das Fernsehen der DDR
geholt. Meine Freude war groß, kannte ich den Film bis dato nur
originalsprachig. Die erste Überraschung gab es schon beim Betrachtes
des Covers: PIDAX wirbt mit der Zeile: "Der komplette Sechteiler auf 2
DVDs". Die Rückseite stellt eine Laufzeit von 295 Minuten in Aussicht.
Na toll - mein Original hat 7 Teile und eine Laufzeit von 455 Minuten!
Gerade einige meiner Lieblingsszenen waren dem Schnitt zum Opfer
gefallen. Es bleibt zwar immer noch ein Film mit stimmigen Ambiente und
tollen Schauspielern, aber die Handlung wirkt aufgrund der Streichungen
holprig und ist teilweise verwirrend. Gerade die etwas langatmigen
Szenen bei den südamerikanischen Eingeborenen (im Stile von
Indianerfilmen) hatte man gelassen, die Rahmenhandlung mit Jules Verne
zum Werdegang des Buches, außer einer kurzen Startsequenz, war der
Schere zum Opfer gefallen. Dafür gab es bei jedem Teil eine anfängliche
Zusammenfassung "Was bisher geschah". Das ist durchaus bei einer
TV-Ausstrahlung sinnvoll, aber nicht in einer DVD-Box. Da hätte man
Zeit sparen können. Trotz dieser Kritik bleibt auch diese Version
absolut sehenswürdig. Eine Anschaffung des Films würde ich immer
befürworten. |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann – 08/2005, letzte Aktualisierung 23. Dezember 2020 |
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