Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 5: Die Kinder des Kapitän Grant -

VERFILMUNGEN

© Film & Bilder: CINEMA ECLAIR PARIS

FILM 5






Vorankündigung

Bild oben: In Österreich erschien die Vorankündiung für Fachleute auf den Seiten 8 und 9 der Zeitschrift KINEMATOGRAFISCHE RUNDSCHAU und der Schausteller Zeitung DIE SCHWALBE, Wien 1. Februar 1914, Nr. 308; CF /6871/

/1/ KINEMATOGRAFISCHE RUNDSCHAU und Schausteller Zeitung DIE SCHWALBE, Wien 1. März 1914, Nr. 312; CF /6893/. Mit einer sehr großzügige Werbung für den Film  Die Kinder des Kapitän Grant auf den Seiten 9 bis 16 mit Szenenbildern und der Ankündigung für Wien: Filmstart  10. April 1914. Titelseite siehe Bild unten.

q6893

/2/ Journal of Film Preservation, FIAF Brussels - Belgium; 4/2001; CF /6985/
Auf den Seiten 25 bis 39 der Beitrag The Novels and Rediscovered Films of Michel (Jules) Verne von Brian Taves. Beschrieben wird die filmische Aufarbeitung des Verne-Nachlasses durch Michel Verne und dessen eigene Schöpfungen von Anfang des 20. JH bis zirka 1925.

/3/ wie /1/ ebenda; Besprechung des Filmes auf den Halbseiten 111 und 112 unter der Überschrift: Die Kinder des Kapitän Grant - Eine Meisterschöpfung der Firma ECLAIR. Der Artikel wurde für meine Darstellung auf dieser Seite zusammenmontiert.


Die Kinder des Kapitäns Grant: Verfilmung F 1913/14, Filmtitel original (Frankreich): Les Enfants du captaine Grant

Werbung 1914Originaltitel: Les Enfants du captaine Grant; Regie: Victorin-Henry Jasset, Henry Roussel, Joseph Faivre (Co-Regie); Schauspieler: Josette Andriot, Denise Maural, Michel Gilbert, Pierre Delmonde, M. Dussoudeix, M. Delamarcie, M. Daragnan, M. Jordan u.v.a.m. Eine Produktion von CINEMA ECLAIR Paris.

Bild links: Werbung aus /1/

Hinweis zum Produktionsjahr des Films: In den Quellen werden wahlweise 1913 und 1914 angegeben. Ich bevorzuge 1914, das Jahr der Uraufführungen.

Technisch organisatorisches Umfeld

Die Länge des Films beträgt 65-67 Minuten, siehe dazu auch unten meinen Absatz: Verfügbarkeit. Die Laufzeit war dem Korsett der damaligen Filmakte geschuldet. Es sollten fünf Filmrollen mit einer Gesamtlaufzeit von rund 65 Minuten werden.

Die Produktion verlief etwas stockend: Sie begann 1913, wurde aber mit dem Tode des Regisseurs Jasset am 22. Juni eingestellt. Erst gegen Ende des Jahres nahm Roussel mit seinem Partner Faivre die Produktion wieder auf. Die schauspielerische Besetzung erfolgte mit bekannten Künstlern von Pariser Theatern, siehe dazu meine Auflistung weiter oben. Nur Josette Andriot war eine reine Filmschauspielerin.

Die FlaschenpostDie gesamte Filmproduktion wurde durch Michel Verne, dem Sohn Jules Vernes, maßgeblich unterstützt und vorangetrieben (Fakten aus /2/). Ungewöhnlich für die damalige Zeit, war das riesige Budget des Filmes. Aber die hochkarätigen Schauspieler und die aufwändigen Außenaufnahmen hatten eben ihren Preis.

Zum Film

Um den Film verständlich rüberzubringen, gab es einen höheren Anteil von Text-Zwischentafeln, mehr als es damals allgemein üblich war. Nur so war der Film, der oft an eine Zusammenfassung des Buchstoffes erinnert, in seiner Gesamtheit in der vorgegebenen Filmlänge unterzubringen. Zuschauer die die Romanvorlage nicht kennen, oder damals kannten, haben manchmal Schwierigkeiten der verdichteten Handlung zu folgen. Der zu lesenden Kritik, dass die Schaupieler von Mary und Robert Grant etwas zu alt für die Besetzung waren, kann ich nicht zustimmen. Ich fühlte mich von dem Film gut unterhalten.

Szenenbilder © Bilder: CINEMA ECLAIR PARIS

Durch den unterschiedlichen Erhaltungszustand der Filmteile, sind die Szenenbilder unterschiedlich in der Gesamttönung vorliegend. Bild oben: Die geheimnisvolle Flaschenpost wird von Lord Glenarvan und seiner Gattin in einer Kajüte der DUNCAN geöffnet. Bild unten links: Mein Freund Paganel (meine Lieblingsfigur aus dem Roman) überprüft die Deutungsversuche des verstümmelten Inhalts der Flaschenpost. Bild rechts unten: Nach dem Attentat von Ben Joyce auf Lord Glenarvan muss Paganel den Schriftsatz für die Mannschaft der DUNCAN aufnehmen. Hinter ihm wartet schon Tom Austin, um mit dem Pferd die Botschaft zu überbringen.

Paganel schreibt einen BriefPaganel

zeitgenössische Filmkritik 1914

Während sich viele der Stummfilme der damaligen Zeit noch durch umfangreiche Pappkulissen und recht einfache, fast bühnenartigen Darstellungen bemühten, glänzt dieser Film durch aufwändige Außenaufnahmen, umfangreiche Requisiten und rund herum stimmungsvolles Ambiente. Gleichzeitig hat der FIlm eine sehr hohe Werksnähe. Deshalb kann ich trotz unserer heutigen Sicht auf das Filmwerk der Einschätzung der Zeitungsrezension immer noch zustimmen /3/.

VERFÜGBARKEIT

Dieses rare Meisterwerk ist nicht frei im Handel verfügbar, aber lobenswerter Weise gibt es mehrere WEB-Anbieter die uns den Streifen erlebbar machen. Dabei gibt es unterschiedliche Varianten des Filmes: Das Schweizer Filmmuseum CINEMATHEQUE SUISSE bietet eine teilrestaurierte Fassung mit fragmentarischen 23 Minuten Laufzeit an. Dabei sind sind sämtliche Zwischentafeln verloren gegangen und das Material ist sehr desolat. Die qualitativ beste Version liegt dem Niederländischen EYE FILMMUSEUM  Amsterdam unter dem Titel De Kinderen van Kapitein Grant mit einer Laufzeit von einer Stunde und sieben  Minuten vor. Dabei sind auch noch alle auf niederländisch verfassten Texttafeln vorhanden. Diese Version wurde dem Britischen Filmmuseum KENSINGTON BIOSCOPE zur Verfügung gestellt. Es untertitelte die Texttafeln in englischer Sprache und mit Live-Klaviermusik untermalt wurde im August  2020 das Werk als Livestream ausgestrahlt.

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Die Kinder des Kapitän Grant - Buch und Übersicht der Verfilmungen


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