FILM 11 
Ich
bedanke mich an dieser Stelle bei Elisabeth
Gotzmann aus der Schweiz,
aus deren unterstützende Zuarbeit ich die nebenstehende
Inhaltsangabe
anfertigen konnte. Dies geschah bereits 2011, vor dem Erscheinen einer dt. Sprachversion des Filmes.
Russische Beispiel-DVD:

DVD 2005 von © Ost-Video Russia. Nicht täuschen lassen, es gibt zum
originalen
Russisch keine Sprachalternative auf der DVD
Einigen
FIlmfreunden werden den Film vielleicht noch von den
Fernsehausstrahlungen kennen. Die deutschsprachige Variante des
3-Teilers wurde erstmalig am 10. Juli 1976 im Programm DDR 2
ausgestrahlt. Weitere Sendetermine waren: Am 9. Sept 1977 in
DDR1; am 4. März 1979 in DDR1 und am 17. Februar 1981 in DDR2. Diese
Angaben erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit, da
die Quellenlage sehr dürftig ist.
Deutschsprachige Beispiel-DVD:
Bei der Erstellung dieser Seite stellte ich im Nachsatz 2011 die Frage: Wer erlöst den Film aus seinem
„Dornröschenschlaf“ und produziert daraus eine Klassik-DVD? Im Jahre 2018 war es dann soweit:

Alle drei Teile in
Dolby Digital 2.0, leider ohne erwartetes Bonusmaterial, als Doppel-DVD im Format 3:4, Vertrieb: © PIDAX
Film- und Hörspielverlag (PIDAX film media Ltd. Birmingham, GB) 2018. Die Filmteile haben auf dieser DVD die Titel:
1. Der eiserne Walfisch
2. Prinz Dakkar
3. Die Nautilus setzt den Kampf fort
Zum Menue: 20.000 Meilen unter
den
Meeren – 20,000 Leagues Under the Sea - Vingt mille lieues sous les mers
|
20.000
Meilen unter den
Meeren: Verfilmung SU 1975; Filmtitel: Kapitan
Nemo
Miniserie
in drei Teilen. Originaltiel:
Kapitan Nemo (Капитан Немо);
auch
unter: Captayn Nemo; Produktion:
Kinostudio
Odessa; Gesamtlänge: 223 Minuten; Regisseur: Wassili Lewin / Vasili
Levin / Василий
Левин; Buch: Edgar Schmirnow / Edgar Smirnov / Эдгар Смирнов;
Filmmusik:
Alexander Saschepin / Aleksandr
Sashepin / Александр Зацепин
Darsteller
(deutsche / englische / russische Schreibweise für Recherchen):
Wladislaw Dworschetski
/ Vladislav Dvorzhetsky / Владислав Дворжецкий als Nemo (siehe
Szenenbild rechts - © Kinostudio Odessa); Juri
Rodinow / Yuri Rodinov / Юрий Родионов als Prof. Arronax; Michail
Kononow /
Mikhail Kononov / Михаил Кононов als Conseil; Wladimir Talaschko /
Vladimir
Talashko / Владимир Талашко als Ned Land; Marianna Wertinskaja /
Marianna
Vertinskaya / Марианна Вертинская als Jaqueline; Alexander
Poroschowschikow / Aleksandr Poroshovshikov / Александр
Пороховщиков als Faragout; Wladimir Bassow / Vladimir Basov /
Владимир
Басов als Royer; Wiktor Demertasch / Demertash / Виктор Демерташ als
Francois;
Gennadi Nilow / Gennadi Nilov / Геннадий Нилов als George Hals; Wassili
Lewin / Vasili Levin / Василий
Левин als Jaquelines Vater; Marina Strischenowa / Marina Strishenova /
Марина
Стриженова als Jaquelines Mutter; Juri Menschagin / Yuri Menshagin /
Юрий
Меншагин als Ram und Giwi Tochadse / Givi Tochadse / Гиви Тохадзе als
Baiju
(Bayu) u.v.a.m.
Da
der Film weitestgehend unbekannt im deutschsprachigen Raum war, fiel
die Entscheidung, die Handlung etwas ausführlicher zu beschreiben.
Basis der Beschreibung war die russsiche DVD (siehe ganz links).
Teil
1: «Железный
кит» Der Stahl-Wal
Die
USA in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Ein unbekanntes
Seeungeheuer,
wahrscheinlich ein Narwal, attackierte
mehrere Schiffe. Die US-Fregatte Blue Star erhält den Auftrag, das
Monster zu
bekämpfen. Professor Arronax, eine Kapazität auf dem Gebiet der
Meeresforschung,
wird gebeten die militärische Expedition zu begleiten. Die Bitte um
Unterstützung bei der Jagd auf den gefährlichen Narwal erreicht ihn genau am Tage
seiner Hochzeit mit
der schönen Jaqueline. Während er sozusagen seiner Braut entrissen
wird, findet
er im Garten eine mysteriöse, aus Edelhölzern gefertigte Truhe mit dem
Initial „N“
auf dem Deckel. In der Truhe befindet sich in einem Aquarium ein fluoreszierendes,
wunderschönes Meereslebewesen. Arronax
begibt sich umgehend mit seinem Diener Conseil an Bord des
Kriegsschiffes. Hier
lernt er den kanadischen Harpunier Ned Land kennen, einen wilden und
unerschrockenen
Seebären. Als das Kriegsschiff nach langer und mühsamer Suche den
vermeindlichen Narwal findet,
feuert
Ned Land seine Kanonenharpune ab (Szenenbild links - © Kinostudio Odessa).
Der Narwal stößt
einen Wasserstrahl
aus, der Arronax,
Conseil und Ned Land von Bord spült. Sie retten sich auf den Rücken des
Narwales. Die
weitere Geschichte wird aus der Sicht des Professors erzählt, durch
Erschöpfung
zwischen Traum und Wirklichkeit wandelnd. Als sie sich in einer Kabine
wiederfinden, werden sie mit einem Getränk betäubt. Erwachend stellen
sie fest, dass sie
Gefangene
in einem U-Boot sind. Während die Wissenschaftler die
Situation
faszinierend
finden, sinnt Ned Land von Anfang an auf Flucht. Er schreckt dabei auch
nicht
vor einem Angriff auf Besatzungsmitglieder zurück, wird aber durch die
Crew überwältigt.
Schließlich werden sie durch den Steward Francois dem Kapitän
vorgestellt. Der
charismatische und sprachgewandte Kapitän Nemo erwartet die
unfreiwilligen
Besucher in der Bibliothek. Später stellt Arronax fest, dass dort sogar
seine
Bücher zu finden sind. Während der Vorstellung des Kapitäns erkennt
Arronax im
Raum, dass er dem mehrfach vorhandenen verschnörkelten „N“ schon
begegnet ist.
Das fluoreszierende Meereslebewesen muss von Nemo gewesen
sein!. Doch
Ned Land ist nicht zu besänftigen, und er erkundet das Schiff, selbst
die Privaträume Nemos. Kurz darauf versucht er mit seinen Gefährten mit
einem kleinen Tauchboot zu
fliehen.
Teil
2: «Принц
Даккар» Prinz Dakkar
Doch
der Versuch wird vereitelt - Ned kapituliert vor dem charismatischen
Kapitän - die Drei werden wieder in ihre Kajüte
gebracht. Während
die Nautilus in den tropischen Küstengewässern Indiens operiert, erhält
sie mehrfach
Besuch von Einheimischen die tauchend
oder in kleinen Booten zur Nautilus kommen. Ihnen übergibt Nemo
kistenweise
Perlen, Goldbarren und andere Kostbarkeiten. Diese hatte er mit seiner
Crew bei
Unterwasserexpeditionen vom Meeresgrund geholt. Bei einem dieser
Ausflüge - Arronax,
Conseil und Ned Land dürfen die Besatzung begleiten - wird Nemo von
einem Hai
attackiert. Nur durch eine Harpune Ned Lands wird Nemo gerettet.
(Szenenbild links: Ned Land und in der Mitte Conseil - © Kinostudio Odessa) Arronax,
Conseil
und Ned Land - der immer noch suchend und spähend die Nautilus
durchstreift -
möchten jetzt mehr über Nemo erfahren. Besonders, warum er den an Bord
kommenden
Leuten so viele Schätze übergibt, und warum diese ihn fast wie
einen
König
verehren. Nemos
Geschichte wird in Rückblenden erzählt, die in das weitere Geschen an
Bord eingefügt sind. Nemo ist
eigentlich
Nana Sahib, Prinz Dakkar, ein Adliger der während der Sepoy-Aufstände
1857 eine führende Rolle beim Versuch der Befreiung Indiens von
der britischen Kolonialmacht gespielt hat. Als damals seine
Burg
von den
Briten
eingenommen wird, fällt Dakkars Frau und seine beiden Kinder in die
Hände des
kommandierenden britischen Offiziers. Dieser wollte die Fürstin
zwingen, ihm
den Aufenthaltsort des Prinzen zu verraten. Dazu inszenierte er eine
Schein-Erschießung
der Kinder. Doch die Fürstin verriet ihren Mann nicht. Als aber die
Schüsse
knallten, brach sie zusammen und verlor den Verstand. Den Engländern
gelang es
mit Hilfe eines einheimischen Verräters, Dakkar in eine Falle zu
locken. Er sollte gemeinsam mit
seinen
Getreuen hingerichtet werden. Nach einer dramatisch geplanten
Hinrichtungsaktion, vor eine Kanone gebunden soll er eingeschüchtert
werden, wird ihm ein Kooperationsangebot der Briten
angeboten. Als er nicht darauf eingeht, wird er in den Hungerturm
geworfen. Dort können ihn einge seiner Freunde befreien. Doch
die Fürstin und deren Kinder
lässt
der britische Kommandeur verhungern. So
wurde aus dem Prinzen Dakkar der Kapitän Nemo. Durch seine früheren
Studien in
Europa war
er in der Lage, zusammen mit seinen Gefährten die Nautilus zu bauen,
ein Wunder
der Technik. Mit seinen treuen Freunden sucht er die Freiheit unter dem
Meer.
Doch sie zogen sich nicht in die Vergessenheit zurück: Mit den Herzen
bei ihren
Landleuten, unterstützen sie diese materiell und gleichzeitig bekämpfen
sie die
Schiffe der Kolonialherren.
Bei
einem Landgang mit einer erneuten Kontaktaufnahme mit den
Aufständischen wird durch
einen Verräter ein Anschlag auf Nemo versucht. Der Verräter hatte Militärboote alarmiert, die Nemo jagen sollten. Sie beschießen Nemo und
seinen Trupp. Doch zum Glück war der Anschlag auf Nemo
erfolglos, der Attentäter kann entkommen, doch Nemos
Vertrauter Ram,
der
vorher vom Land aus bis zur Nautilus getaucht war, wird schwer
verwundet und stirbt in Folge. Nemo kann
mit der Nautilus entkommen. Dabei wird den Verfolgern klar, dass dies
kein Narwal,
sondern ein U-Boot ist, und das der flüchtige Prinz Dakkar sich an
dessen Bord befindet. (Szenenbild rechts: Prof. Arronax
und Nemo - © Kinostudio Odessa)
Teil
3: «Наутилус
продолжает борьбу» Die Nautilus kämpft weiter
(Szenenbild links: Nemo im Führerstand seines U-Bootes - © Kinostudio Odessa) Nemo
sind inzwischen die Schätze ausgegangen. Arronax kann durch seine
fundierten Geschichtskenntnisse Unterstützung geben, indem er Hinweise
auf versunkene Schiffe der Spanier gibt. Währenddessen
Nemo versunkene Schätze von Maya-Gold birgt, wird dessen Vertrauter
Francois
durch ein
Unterwasserungeheuer tödlich verletzt. Wieder hat Nemo einen Freund
verloren.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Verfolgten. Der schon in
Indien
gegen Nemo agierende britische Offizier hat sich mit einer Fregatte an
die Fersen der
Nautilus
geheftet und mit seinem Kriegsschiff greift er sie an. Nemo will in
sein
Rückzugsrefugium, einer gefluteten Kraterinsel flüchten. Im Bombenhagel
der
Verfolger havariert die Nautilus in einem unterirdischen Tunnelsystem,
der
Zufahrt zur Insel. Erst mit großen Anstrengungen kommt das Schiff
wieder frei,
aber nach dem Auftauchen steht man dem Gegner direkt gegenüber. Nemo
entschließt
sich im Kampf das Kriegsschiff zu rammen. Dabei gibt es eine harte
Auseinandersetzung zwischen Arronax und Nemo über Ethik und die Werte
der
sogenannten zivilisierten Welt. Arronax, Conseil und Ned Land werden
nachdrücklich in ihre Kajüte gebeten. Schließlich versenkt Nemo das
Kriegsschiff
mit dem Mann, der seine Familie und so viele seiner Landsleute auf dem
Gewissen
hat. Aber die vollzogene Rache bringt Nemo keine Befriedigung. Im
Gegenteil,
die Konfrontation macht sein ganzes Leid wieder lebendig. Gleichzeitig
macht er
sich Vorwürfe über den Tod der vielen unschuldigen Seeleute. In dieser
depressiven Phase kommt die Nautilus in den Bereich des gefährlichen
Meeresstrudels Malström und wird erfasst. Im darauf entstehenden Chaos
gelingt es Ned
Land, gemeinsam mit Arronax und Conseil mit einem kleinen Tauchboot zu
flüchten.
Mit Mühe
können sie die Küste erreichen. Überraschender Weise finden sie dort
eine Kiste
mit den Aufzeichnungen des Professors, die er während des Aufenthaltes
an Bord der
Nautilus gemacht hatte. Offenbar war Nemo mit seiner Nautilus dem
Malström entkommen,
und die Aufzeichnungen waren ein letzter Gruß. Als die drei wieder zu
Hause
ankommen, klärt Professor Arronax mit Hilfe der Presse die Welt über
Kapitän
Nemo und die Nautilus auf.
Bemerkungen:
Wahrscheinlich um die Geschichte auf drei Teile
zu strecken, hat man in geschickter Weise die Originalfabel Nemos aus
dem Roman
20.000 Meilen unter den Meeren
mit
der Handlung des Romans Das Dampfhaus,
auch bekannt unter Der Stahlelefant,
verwoben. Dabei wurden die Namen einiger der Handelnden und das
Familiendrama um
Lady Munro für das Drehbuch genutzt. Ergänzend wurde für eine
Rahmenhandlung Prof.
Arronax verheiratet. Vielleicht war dies auch der Grund für den
eigentlich zu
jungen Schauspieler des Professors. Als absolut gelungen muss die
Besetzung
Nemos mit Wladislaw Dworschetski
angesehen werden. Typus und Umsetzung des
charismatischen Kapitäns passten perfekt. Ergänzend
zur Vorlage führten
die Drehbuchschreiber einige
neue Akteure ein, die aber insgesamt die Handlung bereicherten. Einige
szenische Einfälle erinnerten an die 55er Version von Disney, aber
insgesamt
wurde ein attraktives und selbstständiges Filmwerk geschaffen.
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