Das
U-Boot-Begleitschiff Jules
Verne (1931 - 1961)
(ravitailleur de sous-marins Jules Verne) |
Quellenangaben: ![]() /1/ Le Pelerin (Der Pilger), Nummer 2812 vom 15. Februar 1931, Paris; Seite 125; CF /6851/ /2/ Franz. Postkarte ca. 1932 aus Lyon; CF /21169/ /3/ aus /1/ Bildzitat von Seite 5; CF /21172/ /4/ Le Mirour du Monde Nummer 50 vom 14. Februar 1931; CF /6687/, Beitrag auf Seite 189 /5/ ebenda, Bildquelle CF /21198/ /6/ L'Illustration Nummer 4589 vom 14. Februar 1931 Seite 214; CF /6861/, Bild Nummer CF /21188/ /7/ aus /4/ Seite 189; Bild CF /21200/ /8/ Pressefoto der Agencee ROL G. Devred; 1931, Originalfotoabzug im Format 18 x 13 cm; CF /21204/ /9/ Postkarte aus Frankreich um 1930 (P-C Paris, keine weiteren Angaben); CF /21252/ /10/ Pressefoto der KEYSTONE VIEW COMPANY 25, Rue Royale, Paris (8e); 1931, Originalfotoabzug im Format 17,5 x 9 cm; Registratur: DR/JL/040231; CF /21291/ /11/ Pressefoto der Agencee ROL G. Devred; 1931, Originalfotoabzug im Format 18 x 13 cm; CF /21302/ Zu den Personen: Admiral Marie Etienne Raymond Audouard (5. März 1871 bis 18. Juli 1962) hatte die typische Entwicklung eines Marineoffiziers genommen. Nachdem er als Kapitän mehrere Schiffe leitete, war er an der Marineschule tätig, um dann die Kommandantur des Flottenstützpunktes Brest zu übernehmen. 1927 wurde er zum Konteradmiral befördert. Jean-Jules
Verne, der Enkel Jules Vernes, Sohn von Michel Verne wurde
1892 geboren und er starb 1980. Er setzte sich sehr für das Erbe seines
berühmten Großvaters ein, fühlte sich auch berufen selbst zu schreiben.
So stammt von ihm die Fortsetzung des Kurier des Zaren: Der Triumpf Oberst Strogoffs.
1973 brachte er eine vielbeachtete Jules-Verne-Biographie bei Hachette
heraus. Weitere Details siehe
Für die Recherche von weiteren Personen im Umfeld von Jules Verne
empfehle ich das |
Für die Leser beschrieb die Zeitschrift dies so: Bisher war die Reichweite der U-Boote durch die Kapazität ihrer Vorräte und Brennstoffe begrenzt. Die Jules Verne hat diesen Nachteil durch Begleitung der U-Boote zur Belieferung und einer möglichen Maschinenreparatur wettgemacht. Es ist ein Schiff von 6000 Tonnen mit einer Länge von 110 Metern. Angetrieben wird es durch zwei Schrauben, die jeweils von einem Diesel Typ Sulzer mit je 1000 PS gespeist werden. Damit erreicht es eine Geschwindigkeit von 16 Knoten. An dieser Stelle unterbreche ich kurz die Beschreibung um noch eine Hintergrundinformation einzuflechten: Die Compagnie de Construction Mecanique Procedes Sulzer (so der französische Name zu Beginn des 20. JH) ist eine im Jahre 1834 in Winterthur / Schweiz gegründete Gießerei und Maschinenbaufabrik, die anfänglich Dampfmaschinen produzierte. Nachdem man ab 1898 mit Rudolf Diesel zusammenarbeitete, enstanden die ersten Dieselmotoren. Im Bild oben sehen wir die Endmontage der Schiffsdiesel, hier noch im Werk /9./ Der heutige Konzern Sulzer, noch immer mit der Zentrale in Winterthur, ist Weltmarktführer im Pumpenbau.
Die
Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Jean-Jules Verne, dem Enkel
des
berühmten Schriftstellers und Admiral Audouard als Repräsentant des
Marineministers statt. Der Admiral bedankte sich bei dem Enkel Jules
Vernes,
dass dieser bei der Zeremonie der Namenstaufe des Großvaters anwesend
war. Bild links /3/ Soweit
zusammengefasst der Zeitungsartikel aus der Zeitschrift Le Pelerin
/1/
. Nachdem ich einmal auf dieses Thema gestoßen war, liess mich die
Thematik nicht mehr los und ich stöberte weiter. In der französischen
Wochenzeitschrift Le
Mirour du Monde Nummer 50 /4/ stieß ich auf weiteres und
qualitativ besseres Bildmaterial, welches ich hier präsentieren möchte.
![]() Um den Bilderreigen abzurunden, noch Fundstücke, auf die ich ganz besonders stolz bin: Unten im Sepiafarbton kann ich ein offizielles Pressebild der Agentur ROL präsentieren /8/. Dies ist eine der Originalvorlagen, die die damalige Presse für ihre Artikel nutzte. Sie zeigt Jean-Jules Verne im Gespräch mit Admiral Audouard. Technisch imposant zeigt sich das Außenmikrofon mit Verstärker.
Links eine weitere Aufnahme der Agentur ROL vom Ausrüstungskai /11/ und unten eine von der Keystone View Company (1892 - 1953) mit der Niederlassung Paris. Diese veröffentlichten zeitgleich diese Bilder, kurz nach dem Stapellauf. Zu erkennen ist der noch nicht aufgetakelte Rumpf, dass Schiff ist noch am Ausrüstungskai in Lorient liegend /10/: |
/10/
Franz. Postkarte, gezeichnet von Paul Igert 1942; CF /21151/
/11/ Privates Fotos eines Matrosen um 1940. Quelle ist nicht genau angebbar, erhielt ich als Kopie zugesendet. |
Und wie ging es weiter mit der Jules Verne? Die wurde in Lorient kurz nach den oben in den diversen Zeitungsartikeln beschriebenen Ereignis im Arsenal ausgebaut und bewaffnet, um dann endgültig am 26. September 1932 offiziell in Dienst gestellt zu werden. Sie betreute ein Geschwader von sechs U-Booten und hatte als Heimathafen Brest. Postkarte rechts /10/ Am 10. Juli 1935 wurde sie offiziell das Flaggschiff der 1. U-Boot-Flotte. In dieser Zeit wurde das Schiff auch hochgerüstet. Es hatte danach eine Bewaffnung von vier 90 mm Geschützen, sieben 40 mm Kanonen und zwölf 20 mm Geschützen. Im 2. Weltkrieg, erst im Einsatz gegen Norwegen, dann durch Flucht entzogen und unter den Alliierten im westlichen Mittelmeer im Einsatz, fuhr es zum Schluss als Transportschiff. Bild links ca. 1940 im Versorgungseinsatz mit einem U-Boot längsseits - im Mittelmeer /11/. Dann diente die Jules Verne als Werkstattschiff bis 1955 in Indochina. Nach kurzem Einsatz in Toulon ging es 1959 aus dem aktiven Dienst, wurde am 1. August 1961 endgültig stillgelegt um dann in La Seyne 1962 verschrottet zu werden. Diese Fakten habe ich aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen. Da das Schiff keine große strategische Bedeutung hatte, ist die Quellenlage sehr spärlich und viele der Angaben sind widersprüchlich. Aber wir sind ja keine Marinespezialisten, wir wollten nur den Hintergrund zum Schiff etwas beleuchten. |
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Copyright © Andreas Fehrmann – 04/2015, letzte Aktualsierung 26. April 2021