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Collection Fehrmann Bühnenwerkevon und nach Jules VerneJules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays |
Oben. /2/ siehe Quellen; CF /5723/; unten: DVD Cover Frankreich 2006
Zu den Personen: Jacques Offenbach
M.
Philippe Gille Louis Pierre Gabriel Bernard Morel-Retz (siehe weiter unten, (1825 - 1899)
Für die Recherche von weiteren Personen im Umfeld von Jules Verne
empfehle ich das
Hinweise zu Quellen und zum Bildmaterial: /1/ Noël et Stoullig: Les annales du Théâtre, Paris 1875, Seite 307 aus /2/ Seite 10 /2/ Robert Pourvoyeur: Jaques Offenbach und Jules Verne; Bad Emser Hefte Nr. 193 (basierend auf Ausgabe 104); Bad Ems 2002; ISSN 1436-459x /3/ ebenda, Seite 36 /4/ Brief Dehs an Fehrmann, 22. Juni 2006 /5/ Anna Judic in Le Docteur Ox, Théâtre des Variétés Paris am 26. Januar 1877; Foto: Gaston & Mathieu, Paris, zirka 1875. Anna Judic lebte von 1850 bis 1911, sie war Schauspielerin und Sängerin /6/ Zeitschrift The Era, London, Sonntag, 4. Februar 1877, Seite 7 /7/ Le Docteur Ox, produziert 2004 von Amiral LDA, Erstausstrahlung am 20. März 2005 bei TV5 Europe. Eine weitere Ausstrahlung erfolgte am 17.12.2005 bei ARTE. /8/ zeitgenössische Stiche und Fotos, von mir im Format beschnitten und bearbeitet /9/ LE CHARIVARI, Paris 26. Januar 1876; Bildzitat von Seite 2; CF /6825/ /10/ L`Illustration; Paris, Nr. 1771 vom 3. Februar 1877; großformatige Bildcollage auf der Titelseite der Zeitschrift; CF /6958/ /11/ JOURNAL AMUSANT; Paris, Nr. 1068 vom 17. Febr. 1877; großformatige Karikaturen auf den Seiten 4 und 5 der Zeitschrift; CF /7239/
Der Maler und Karikaturist Stop
Der Künstler Stop, mit bürgerlichen Namen Louis Pierre Gabriel Bernard Morel-Retz, lebte vom 3. Juni 1825 bis zum 5. September 1899 im franz. Dijon. Er arbeitete als akademischer Maler um sich später zunehmend als Karikaturist der Pariser Gesellschaft zu etablieren. Seine eindrucksvollen Beobachtungen illustrieren die Besprechungen des Pariser Salons und diverse Theaterimpressionen und Aufführungen. Seine "Stammblätter" waren die Satirezeitschriften Le Charivari und Le Journal amusant, so wie hier im Artikel vorgestellt. Das Bild unten zeigt den Künstler. ![]() Bildquelle: Das Original stammt aus der Sammlung von Volker Dehs. Ich habe das Motiv für die Darstellung auf dieser Seite verkleinert und verfremdet. |
Le Docteur Ox
(Doktor Ox) Operette 1877
Bild
links aus /9/: Die Karikaturen sind von Stop. Hinter diesem Pseudonym
verbirgt sich der Künstler Morel-Retz, siehe dazu die Erläuterungen in
der linken Randspalte unten. Die musikalische Bühnenumsetzung brachte nicht den erwarteten Erfolg. Ein erneuter Versuch folgte dann 1877, eine Operette die nochmals dieser Klassifikation entsprach: Le Docteur Ox.
Bild rechts oben: Eine zeitgenössische Reflexion des Stückes in der
Wochenzeitschrift L'ILLUSTRATION
/10/. Darstellung unten: Eine Doppelseite mit Karikaturen von Stop
(siehe vertiefend dazu die linke Randspalte) aus der Zeitschrift JOURNAL AMUSANT, beide vom Februar 1877 /11/
Aber Ox wird von der Prinzessin von Astrakan, die schöne Prascovia, verfolgt (Siehe Bild links: Anna Judic die die Prinzessin spielte /5/). Vor einiger Zeit flüchtete er vor der Hochzeit, nun kreuzt seine verlassene Verlobte wieder die Wege des Chemikers. Verkleidet als Zigeunerin und später als flämisches Dienstmädchen umgarnt sie Ox. Die hartnäckige und gerissene Prascovia kommt zu ihrem Ziel, als er angelockt durch ihre sirenenhafte süße Stimme seinen sicheren Ort verlässt (siehe auch Szenenbild weiter unten). So kommt er in den Bereich des Sauerstoffes und betört fällt er vor die Füße Prascovias, um ihr dann einen Hochzeitsantrag zu machen. Die Situation läuft jetzt aber in Gefahr zu eskalieren, als Ox die Wut der Quiquendonier spüren muss. Denen wurde bewusst, dass er es war, der ihr Temperament geändert hatte. Erst als die Gasfabrik explodiert, beruhigen sich wieder alle in Quiquendone.
Zwar war das Stück locker und leicht inszeniert, die Bühnengestaltung und die Kostüme wurden als prächtig und verschwenderisch bezeichnet, selbst die optisch reizvolle Ausschüttung des Gases wurde anerkannt, aber schon bald erlahmte das Interesse der Besucher und nach 42 Aufführungen wurde das Stück abgesetzt. Dem französischen Ensemble „Les Brigands“ haben wir es zu verdanken, dass wir uns über diese Operette eine eigene Meinung bilden können. Es inszenierte in der Saison 2002/03 im Théâtre de l’Athénée Louis Jouvet á Paris erstmals nach vielen Jahren wieder das Stück. Die Aufnahmen vom 27., 29. und 30. Dezember 2004 wurden für eine interessante 127 Minuten lange Filmumsetzung genutzt. Diese wurde am 20. März 2005 erstmalig im Fernsehen ausgestrahlt. (/7/, daraus ist auch das rechts abgebildete Szenenbild der Schlüsselszene) und seit 2006 ist diese Version als DVD erwerbbar (siehe Bild am Rand oben links). Für Freunde des Werkes von Jules Verne und allen Freunden der Operette wird damit ein leicht und beschwingt arrangiertes Stück angeboten, eben ein echter Offenbach. Die modernen Medien haben es geschafft, dass mir die einprägsamen Melodien jetzt nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ein nachahmenswertes Projekt! Details zur
Buchvorlage von Jules Verne sind unter |
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© Andreas Fehrmann - 10/2006, letzte Aktualisierung 29. April 2021