Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 28 -





Beispielbücher:

Weichertsonderausgabe


Buch oben: A. Weichert Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei Berlin 1912; mit Dreifarbendruckbildern und diversen Fotos im Anhang (Ergänzt durch die Geschichte der Luftfahrt bis 1912 - CF /2707/)

Buch unten: Verlag Neues Leben, Berlin 1975, 1. Auflage, L-Nr. 303(305/86/75- CF /2702/); Buch unten:




/1/ Jules Verne: Robur le Conquérant J. Hetzel et Cie, Rue Jacob Paris; 1886 – Erstausgabe illustriert (CF /2808/)

/2/ Volker Dehs: Jules Verne Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1986; Seite 101 (Detailangaben siehe Quelle /5501/ )

/3/ Bild im Text auf Basis der Originalillustration aus /1/; links ein Ausschnitt aus dem Frontispiz (nachbearbeitet)

/4/ Jules Verne: Robur le Conquérant J. Hetzel et Cie; Nov. 1886; Ausgabe unter anderem mit mehreren Chromotyphographien; Bildzitat dargestellt zwischen Seite 208 und 209; CF /2811/

/5/ BULLETIN DES ARMÉES DE LA RÉPUBLIQUE, Paris 10 Octobre 1917 / 10. Okt. 1917, Nr. 267; Zitat von Seite 7; CF /7226/. Bei Interesse kann ich den gesamten Artikel als PDF zur Verfügung stellen.

/6/ HETZEL Katalog 1887 / Etrennes 1887 J. Hetzel Editeurs; 12 Seiten; Bildzitat von Seite 2 (Ausschnitt); CF /7204/.

Robur der Eroberer (1886), auch: Robur der Sieger oder Robur der Flieger

Hetzel KartonageDie Originalausgabe erschien am 23. August 1886 unter dem Titel Robur le Conquérant bei Pierre-Jules Hetzel in Paris (siehe dazu rechts den Titel der illustrierten Erstausgabe /1/). Eine Vorab-Veröffentlichung erfolgte im Jounal des Débats politiques et littéraires vom 29. Juni bis zum 18. August 1886.

Hetzel WerbungBild links: Robur schaffte es 1887 als Werbemotiv im aktuellen Hetzel-Katalog zu erscheinen /6/


Robur, der auch in der Sekundärliteratur als der "Nemo der Lüfte“ (in Anlehnung an 20.000 Meilen unter den Meeren) bezeichnet wird, ist der Hauptakteur eines Romans, indem sich Verne wieder auf eine technische Spekulation einlässt. Im Mittelpunkt dieses etwas „scherzhaften und wenig ernst gemeinten“ Romans (Verne in einem Brief an an seinen Freund Nadar, siehe auch etwas weiter) steht die Spekulation um eine Luftfahrzeug nach dem Prinzip „Schwerer als Luft“, eine Diskussion die er ja schon seit Fünf Wochen im Ballon mit Nadar führt. So schreibt Verne an Nadar: „Mein lieber Freund, über Hetzel lasse ich Dir einen Robur der Eroberer zukommen. Darin wirst Du all Deine Ideen zur Schwerer-als-Luft-Frage wiederfinden! In der Form reiner Phantasie habe ich unsere Sache wieder aufgreifen wollen. Du wirst mir sagen, ob's Dir paßt und gefällt. Fünfundzwanzig Jahre jünger waren wir, als wir über all das plauderten... „ /2/ Siehe weiterführend dazu auch meine Seite: Die Welt der Technik Jules Vernes: Fahrzeuge / Der „lenkbare“ Ballon Victoria (Dort ist der Zusammenhang näher beschrieben).

Wie schon öfters in den Geschichten Vernes, werden anfänglich nicht deutbare Ereignisse geschildert, die diesmal im Norden Amerikas für Verwirrung sorgen. So wurden nicht erklärbare Klänge und bewegliche Lichter am Himmel beobachtet. Kurz darauf lernen wir die skurilen Mitglieder eines US-Luftschifferklubs kennen, die versuchen die Grundsatzfrage zu klären, wie ein Luftschiff anzutreiben ist: Mit einem Propeller vorn oder hinten? Hintergrund der Frage ist ein zu bauendes Luftschiff. In der Diskussion ergreift der Ingenieur Robur das Wort und nimmt sachkundig Stellung. Die altklugen Klubmitglieder fallen über den Praktiker wortreich her, in der tumultartigen „Diskussion“ muss sich Robur davon schleichen.Robur greift an

Originalillustration

Kurz darauf berichten die Lokalzeitungen, dass am Folgetag der Präsident des Klubs und sein Schriftführer ebenfalls spurlos verschwunden sind. Was war passiert? Robur hatte kurz entschlossen Onkel Prudens, Phil Evans samt Diener Frycollin entführt und in (s)ein seltsames Luftgefährt gesperrt. Nur so konnte er ihnen die Überlegenheit seiner Erfindung vorstellen. Denn er vertritt die Meinung, das der Ballon, selbst als Luftschiff, technisch veraltetet ist. Den Überraschten präsentiert er ein flugfähiges Schiff. Das der Name zugleich Programm ist, beweist der Lösungsansatz: Bei der „Albatros“ handelt es sich um einen Schiffsrumpf in Leichtbauweise (Material ist gehärtetes Papier, heute würde man das Material ggf. als Schichtpressstoff bezeichnen) mit einer Rumpfform ähnlich wie bei Wasserfahrzeugen, der durch eine Vielzahl von an senkrecht stehenden Wellen befestigten Propellern in der Luft gehalten wird. Zum Vortrieb dient ein an der Frontseite angebrachter Propeller (siehe dazu die Bilder rechts und links von L. Benett /3/).

Gezwungener Weise müssen die Entführten, ähnlich wie dato Arronax & Co. auf der Nautilus, an einer  Luft-Reise teilnehmen, der sie sich nur durch Flucht entziehen können. Ein furioses Finale in den Wolken bahnt sich kurz darauf an, als sich das fertiggestellte Luftschiff des Klubs >Go-Ahead< mit Roburs Albatros „begegnet“ ... (Siehe Bild rechts /4/)

Technische Details zu Roburs Luftfahrzeug habe ich auf meiner Seite DIE WELT DER TECHNIK JULES VERNES beschrieben. Zu finden im Kapitel 3 – Antriebskraft. Noch etwas zu einem Roman-Akteur: Der Beschreibung und der Namensgebung der Figur des Onkel Prudens stand offensichtlich Jules Vernes Großonkel Prudent, genannt Onkel Prudent, Pate. Dazu Näheres auf meiner Seite: Zu Besuch bei Onkel Prudent.

Aber kehren wir noch einmal zur technischen Seite des Romans zurück: Immerhin knapp dreißig Jahre nach dem Erscheinen des Romans schafften es die technischen Grundlagen die Verne fiktiv beschrieb, nochmals in eine Publikation: Im Jahre 1917 erschien der nachfolgende Artikel unter der Rubrik Seiten von gestern und heute in einer Militärzeitschrift. Nach einer kurzen Einleitung wurde wörtlich aus dem Robur zitiert /5/:

q7226

Film

Verfilmung USA 1960 - Filmtitel: Robur, der Herr der sieben Kontinente

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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Dargestellte Bücher sind Beispiele daraus.

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© Fehrmann 07/2000, letzte Aktualisierung 1. März 2021