Collection Fehrmann

Jules Vernes „Voyages extraordinaires"

- Band VE 3: Reise zum Mittelpunkt der Erde -

VERFILMUNGEN

Bildmaterial: © Twentieth Century Fox

FILM 1





Beispiel-DVD:

DVD

Ab Sommer 2003 war der Film erstmalig auch für deutschsprachige Filmfreunde auf DVD erhältlich - © Twentieth Century Fox Home Entertainment

Quellen:

/1/ Quelle: Buch Reise zum Mittelpunkt der Erde, Buchgemeinschaft Donauland Wien, ca. 1965, mit umfangreichen Bildteil: Szenen aus dem © 20th-Century-Fox Cinemascope-Farbfilm The Journey To The Center Of The Earth. CF /0303/

Und hier noch ein interessantes technisches Detail. Zur Ausrüstung im Buch und natürlich auch im Film gehörte die von Verne als „erfunden“ angesehene Ruhmkorfflampe. Dazu kann man sich auf meiner Seite  Technikgeschichte Jules Vernes: Kapitel 2 – Die Ruhmkorfflampe belesen.

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde: Verfilmung USA 1959

Originaltitel: Journey to the Center of the Earth; Länge: 2 Stunden und 9 Minuten; Regie: Henry Levin; Darsteller: James Mason ( Prof. Oliver Lindenbrook), Pat Boone (Alec McEwen – in der deutschen Synchronisation: Alex), Diana Baker (Jenny, die Verlobte Alex'), Arlene Dahl (Mrs Carla Goetaborg), Peter Ronson (Hans Belker), Thayer David (Count (Graf) Saknussem) u.v.a.

Der Film verlegt die Handlung von Hamburg nach dem Edinburgh des Jahres 1880. Wir lernen Professor Oliver Lindenbrook kennen. Er ist Dozent für Geologie an der dortigen Universität. Gerade wurde er in den Adelsstand erhoben und er darf sich jetzt Sir Oliver nennen. Bei einer Feierstunden in der Universität zu Ehren der Ernennung lernen wir auch den jungen Studenten Alec McEwen kennen. Der gute Lernleistungen aber wenig Geld besitzende Schotte übernimmt im Film den Part des im Buch vorhandenen Neffen Axel (Namensbeziehungen zwischen den deutschsprachigen / englischen Büchern und den Verfilmungen siehe Buchbeschreibung  Die Reise zum Mittelpunkt der Erde). Die Studentenschaft hat für ein Präsent gesammelt. Aber nicht die kitschige Schreibtischgarnitur fasziniert den Professor, sondern das vom Restgeld gekaufte, als Briefbeschwerer gedachte Stück Lava. Es offenbart seinem neuen Besitzer ein Geheimnis: Nach Abschmelzung der Lava gibt es ein Senkblei frei, mit einer Botschaft von einer vor langer Zeit durchgeführten Expedition, einer Expedition in das Innere der Erde. Vor mehr als dreihundert Jahren hatte der Isländer Arne Saknussemm diese Expedition durchgeführt. Davon berichtet via Brief Lindenbrook den aus seiner Sicht als Spezialisten geltenden schwedischen Professor Goetaborg. Doch dieser meldet sich nicht. Während des Wartens auf Antwort versucht Alec sich Jenny, der Tochter des Professors, zu erklären, denn Alec möchte um die Hand anhalten. Jetzt kommt eine Reaktion aus Schweden: Doch statt einer Antwort auf Fachfragen teilt die dortige Uni nur lapidar mit, dass Goetaborg kurzfristig abgereist ist. Lindenbrook erkennt, dass ein Rennen um den Ruhm der Erforschung des Erdzuganges begonnen hat.

SzenenbildAlec verlobt sich mit Jenny und schliesst sich der Expedition ihres Vaters an. Zu erwartender Ruhm ist eine gute Basis für einen mittelosen Bräutigam. In Island angekommen, müssen die Beiden erkennen, das Goetaborg einen Vorsprung hat, u.a. hat er von den dortigen Händlern alle benötigten Ausrüstungsgegenstände aufgekauft. Aber offensichtlich ist Goetaborg auch gefährlich, denn Alec und der Professor werden bei ihrem ersten Ausflug zum Vulkan entführt und nur der Einheimische Hans mit seiner Ente Gertrud kann die beiden befreien. Jetzt will Lindenbrook Goetaborg zur Rede stellen. Als er mit Alec im Hotel die Konfrontation sucht, müssen sie aber feststellen, dass Goetaborg verstorben ist. Der im Hotelzimmer vorhandene Bittermandelgeruch, weist Lindenbrook die Spur: Im Bart des toten Goetaborgs findet er Zyankali. Wer war sein letzter Besucher? Als die bereits vor einigen Tage telegrafisch benachrichtigte Frau Goetaborgs im Hotel eintrifft, muss sie erfahren, dass sie jetzt Witwe ist. Bei einer Befragung des Hotelpersonals stellt sich der Verursacher heraus: Graf Saknussemm, ein Nachfahre des isländischen Forschers, ein ernst zu nehmender Gegner. Carla Goetaborg schließt sich der Expedition an, indem sie sich ihre Teilnahme durch Überlassung der Ausrüstung erkauft. Da hilft auch keine Protest des Professors, der Frauen nur als Belastung ansieht. (Kommentar der Witwe: „Ich habe zwar Männer stets beunruhigt, aber niemals belastet ...“). So beginnt gleich am Folgetag die Expedition, welche sich aus Lindenbrook, Alec, Carla, Hans und der Ente Gertrud zusammensetzt. Offensichtlich gehört Carla zu den sogenannten „lustigen Witwen“, denn ab sofort sehen wir keine Trauer mehr in ihrem Verhalten. Beim Betreten der Unterwelt bemerken die Forscher, dass Arne Saknussemm an Abzweigungen des Höhlenlabyrints Zeichen gemacht hat. Die sich so in Sicherheit wiegenden bemerken erst zu spät, dass auch falsche Markierungen dabei sind. Der Graf Saknussem hat nämlich die Spur aufgenommen, da er die Forscher als Eindringlinge in sein Reich betrachtet. Aber er kann sich der Gruppe nicht entledigen.

Anmerkung zwischendurch: Die aufwendige Dekoration des Filmes kann trotzdem nicht alle Ungereimtheiten überdecken. So haben wir, wie auch in späteren Verfilmungen, immer ausreichend Licht - mehr als die Rumkorfflampen je erzeugen könnten-, es gibt durch Wasser überflutete Gänge, die eine Etage tiefer völlig trocken sind und als alle Beteiligten ein unfreiwilliges Wasserbad nehmen, leuchten die Induktionslampen sogar unter Wasser weiter. Während die männlichen Teilnehmer im Laufe der Zeit immer „abgerissener“ aussehen, ist Carla immer frisch frisiert. Aber das war halt die damalige Art der Darstellung.... Szenenbild rechts: aus /1/

Der von der Truppe versprengte Alec wird von den anderen fieberhaft gesucht, aber der Graf findet ihn zuerst. Er möchte Alec als Bediensteten haben, denn sein Begleiter ist unter den Belastungen verstorben. Als Alec nach einer Weigerung durch einen Streifschuss verletzt wird, führt der Lärm des Schusses die Gruppe wieder zusammen. Es gelingt den Grafen zu überwältigen und alle sitzen zu Gericht über den Mörder Goetaborgs. Der einhellig ausgesprochene Urteilsspruch SCHULDIG – Todesstrafe! - wird aber nicht vollstreckt. Keiner der Gruppe kann das Urteil umsetzen. So wird der Graf der Gruppe angegliedert. Immer tiefer in die Erde eindringend, gelangt man in einen Riesenpilzwald. Mit Hilfe der Pilzstämme kann man dann auch ein Floss bauen, um den später entdeckten Ozean der Unterwelt zu überqueren. Am Ufer des Ozean werden die Forscher von Sauriern überrascht, aber es gelingt die Seereise zu beginnen. Bildlich dargestellt wie der an anderer Stelle von Verne beschriebene Malström, gelangt man mitten auf den Ozean an den Kreuzungspunkt aller magnetischer Erdströmungen (O-Ton). Hier muss der Mittelpunkt der Erde sein, man hat ihn erreicht!

Mit  dieser filmischen Umsetzung begannen viele der auch später nachgenutzen oder neu eingebrachten physikalischen Ungereimtheiten. Unabhängig von der Diskussion des Erdaufbaus und der Innenwelttheorie stellt sich beim Betrachter z.B. die Frage, wieso am magnetischen Innenpol auch goldene Ringe, die Carla geradezu von den Fingern gezogen werden, aber auch Uhren der magnetischen Anziehungskraft unterliegen....

Erschöpft nach der Überquerung des Meeres ruhen alle am gegenüberliegenden Strand aus. Graf Saknussemm hat inzwischen eine Lösung für den Hunger gefunden – aber kurz darauf ist Ente Gertrud spurlos verschwunden. Jetzt wird der sonst so ruhige Hans wild! Man kann ihn zwar davon abhalten sich an Saknussemm zu rächen, aber nach einem Handgemenge wird dieser publikumswirksam von einer Steinlawine erschlagen. Kurz danach finden die Forscher in einer sich öffnenden Höhle die Überreste der alten Stadt Atlantis. Mitten auf dem alten Marktplatz findet man den verstorbenen Arne Saknussemm. Bis hierher hatte er es geschafft. Als einzige Ausrüstung hatte er noch einen Rucksack mit Schwarzpulver (!) bei sich. Etwas später erklärt sich auch die Logik dieses Filmeinfalls: Denn in den sich auftuenden Schacht eines Kraters ist mittendrin im Weg nach oben ein Riesenstein eingeklemmt. Die Sprengung, die die Forscher in einer alten Opferschale aus Serpentin (massiver Asbest) beobachten, hat aber auch noch Nebenwirkungen: Riesenechsen werden „aktiviert“, was aber noch schlimmer ist, ein unterirdisches Erdbeben wurde ausgelöst, welches dann in Folge einen Vulkanausbruch erzeugte. Unsere Freunde werden auf der Opferschale liegend fahrstuhlmäßig nach oben befördert und vom Vulkan Stromboli „ausgeworfen“. - Schlussszene: Alle wieder in Edinburgh, Alec hat Jenny geheiratet und Lindenbrook macht die Sache mit Carla klar. Abschiedsstatement des Professors: „Der menschliche Forscherdrang ist nicht aufzuhalten“.

Diese Verfilmung gehört zu den Klassikern der Jules Verne Filme. Ergänzungen des Drehbuches und der Regie mit solchen Zutaten, wie die Witwe des Geologie-Widersachers Goetaborg (Carla), dem „Erben“ Saknussemms und die berühmt gewordenen Film-Ente „Gertrud“ werden heutzutage oft schon dem Buch zugeschrieben.
Hier eine Auswahl von deutschsprachigen Filmprogrammheften:

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Von links nach rechts: Filmkurier 5146 - zur Vergrößerung über diesem LINK: FILMPROGRAMMHEFT Filmkurier , dann Neues Filmprogramm 1795 aus Österreich, ganz in bunt:  Das Neue Filmprogramm Hier bitte zur Vergrößerung und zum Schluß ganz rechts, etwas spartanisch das Heft PROGRESS Filmvertrieb (DDR)

Buch

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde


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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Copyright © Andreas Fehrmann - 07/00, letzte Aktualisierung 17. Januar 2016

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