Collection Fehrmann

Bühnenwerke

von und nach Jules Verne

 Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays 


Hinweise zu Quellen und zum Bildmaterial:


/1/ William Busnach (1832 - 1906), Portrait aus einem Sammelbild der Firma Felix Potin (ausgeschnitten)

Für die Recherche von weiteren Personen im Umfeld von Jules Verne empfehle ich das Link Personenregister dieser Domain.

/2/ Die Seite 440 der Zeitschrift L'Illustration vom 17. Dezember 1877, CF /6847/


Mathias Sandorf

BusnachWie der Titel es schon verrät, ist der gleichnamige Roman Vernes die Grundlage dieses Theaterstücks. Aber anders als zu erwarten wäre, hat Verne am eigentlichen Bühnenstück nur geringen Anteil. Ein alter Bekannter von Verne aus Amiens, Jules Henry, der sich bei eigenen Schreibversuchen Georges Maurens nannte, legte Verne eine Bühnenumsetzung in 5 Akten mit 15 Bildern vor. Die Idee gefiel Verne und ohne weitere Überarbeitungen vermittelte er seinen theatererfahrenen Freund William Busnach zur Bühnenüberarbeitung des Manuskriptes. Bild links: W. Busnach /1/.

Die Uraufführung fand im Pariser im Théâtre de l'Ambigu-Comique am 27. November 1887 statt. Der uns heute vorliegende Text wurde im Bulletin de la Sociéte Jules Verne im Jahre 1992 ab Seite 107 mit einem Vorwort von Robert Pourvoyeur veröffentlicht.

Die Grundfabel des Stücks hält sich weitestgehend an die Romanvorlage. Die Handlungsorte wurden reduziert auf Triest, Sizilien und Marokko. Erzählt wird die Geschichte von Mathias Sandorf, einem ungarischen Patrioten, der von einem seiner Mitstreiter an die Österreicher verraten wird. Sandorf, der für tot gehalten wurde, kehrt nach vielen Jahren wieder zurück, um seine Rache zu suchen.

q6847Bild rechts: Ganzseitige Werbung in einer damaligen Zeitschrift mit Szenendarstellungen. In der Mitte: Die Tochter Bathorys und der Sohn von Toronthal in einer Herberge auf Sizilien /2/

Der komplizierte Handlungsfaden bedurfte einer gewissen Vorkenntnis des Romanes um alle Feinheiten und Zusammenhänge zu erkennen. Dieser Fakt in Verbindung mit der melodramatischen Überzeichnung der Handlung hielt die Publikumsbegeisterung im Rahmen. An die Erfolge seiner früheren „Spektakelstücke“ wie sie teilweise von der Presse genannt wurden, konnte er nicht mehr anknüpfen.

Da das Stück bis zum Februar 1888 im Théâtre de l'Ambigu-Comique insgesamt 94 Vorführungen hatte, kann man es durchaus als erfolgreich einschätzen, zumindest war es kein Verlustgeschäft für den Veranstalter. Im Februar 1889 wurde das Stück nochmals im Theater von Amiens aufgeführt, weitere Wiederholungen in dieser Zeit und Region gab es nicht.

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