Collection Fehrmann Jules Vernes Voyages extraordinaires*Jules Verne – Short Stories (* Dieser Band ist nicht offizieller Bestandteil der VE) |
Quellenangaben und Hinweise zu den Illustrationen: /1/ Das Original: Musée des Familles, Vol. 33; Jahrgang 1865; Bildzitat im Text von Seite 17. Der zweigeteilte Text ist auf den Seiten 17 bis 27 (Ausgabe Vol. 33 Nr. 1 vom Oktober 1865) und den Seiten 35 bis 47 (Vol. 33 Nr. 2 vom November) abgedruckt (CF /6729/). Die Illustrationen aus dem Musée des Familles sind nicht identisch mit den späteren Bildern aus den Voyages Extraordinaires. Im Musée wurden sie von Morel-Fatio, Bérard, Fréderic Lixe und V. Foulquier angefertigt. /2/ J. Verne Doppelband: Une ville flottante suivi des Forceurs de blocus und Aventures de trois Russes et de trois Anglais dans l'Afrique australe Pierre-Jules Hetzel - Bibliotheque D'Education et de Recreation Paris, Ausgabe 1887; Bildzitat von Seite 147; Die 17 Illustrationen wurden von Férat angefertigt. (CF /0802/) /3/ Bild links unten im Text: Eine der wenigen Publikationen, in denen die Kurzgeschichte separat abgedruckt wurrde: Der Blockadebrecher, Verlag Neues Leben Berlin 1956; Aus der Reihe Das Neue Abenteuer Band 101, Umschlag und Textillustrationen Werner Kulle; 32 Seiten |
Die Blockadebrecher (1865, in Buchform verlegt 1871) Diese Kurzgeschichte wurde bereits im Oktober 1865 unter dem Titel Études de moeurs contemporaines. Les forceurs de blocus in der Periodika Musée des Familles erstveröffentlicht (Bild links /1/). In Buchform erschien die Kurzgeschichte als Anhang der VE 8 mit dem Buch Eine schwimmende Stadt Une ville flottante. Aus diesem Grunde wird meist 1871 als Erst-Erscheinungsdatum angegeben. Diese Werk ist in der Complete Jules Verne Bibliography by Volker Dehs, Zvi Har'El & Jean Michel Margot unter II, 2. Short Stories Nr. 7 erfasst. 1865
scheint der Beginn einer „Meeres-Periode“ gewesen zu sein. Er war
gerade
frisch in die Hafenstadt Le Crotoy umgezogen. Siehe dazu
vertiefen meine Ausführungen im Beitrag Zu
Hause bei Jules Verne in Le Crotoy. In dieser Umgebung lässt sich
Verne zu allerlei
maritimen Werken verführen: Er beginnt seinen Kapitän Hatteras, Eine schwimmende Stadt
und in Folge die Kinder
des Kapitän Grant und 20.000 Meilen unter den Meeren,
startet aber mit der Kurzgeschichte Der Blockadebrecher.
Technikbegeistert wie Verne war, beschreibt er die Entstehungsgeschichte des modernen Dampfschiffes „Delphin“. Dieses wurde auf Rechnung der Südstaatler in Glasgow gebaut. Und hier wird dem Leser der eigentliche geschichtliche Hintergrund erläutert. Im Sezessionskrieg der ehemaligen britischen Kolonien in Amerika kam es zur Seeblockade vor der Südstaatenküste. Das brachte natürlich den Baumwollhandel fast zum Erliegen. Die „Delphin“ soll in der Zeit der Blockade Baumwolle aus Charleston herausschmuggeln. Im Austausch dafür transportiert sie Waffen zu den Südstaatlern. In diese Geschichte ist geschickt die kleine Liebesromanze zwischen James Playfair (Sohn des Reeders Vincent Plaifair aus Glasgow, der das Schiff bauen ließ) und Mrs Jenny Halliburtt (Bild im Text rechts /2/) eingewoben. Da Jenny positiven Einfluss auf James hat, kann sie der Zielstellung der Schiffsaktivitäten eine neue Richtung geben. Bemerkungen: Eine Liebesgeschichte ist eine bei
Verne nicht oft zu beobachtende
Stilistik.... tat er sich doch immer schwer, Gefühle von Liebenden
auszudrücken. Was aber in der Kurzgeschichte noch mehr auffällt, ist
die tiefgründige Analyse der politischen Verhältnisse des
amerikanischen Bürgerkrieges, einer schwierigen Phase der damals noch
jungen Nation in der Zeit von 1861 bis 1865. Die hier 1865 erstmals
aufgegriffene Thematik wird in den Romanen Die geheimnisvolle Insel
(VE12, 1874 und 1875) und Nord
gegen Süd (VE30, 1887) noch mehr
vertieft. Bild links /3/
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Filme. Die dargestellten Bücher sind Beispiele daraus. |
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© Fehrmann 05/01, letzte Aktualisierung 11. November 2020