FILM 3


Oben:
US-DVD Version aus den 90er Jahren ©
Landmarks.
UNTEN BEISPIEL-DVD:
Dieser Film war ab 2010 in verschiedenen DVD-Produktionen enthalten. Hier als Beispiel die Ausgabe von der © MIG Film
GmbH:
JULES VERNE BOX 3
- Box mit 2 DVD
und folgenden FIlmen: DVD 1: Das
Geheimnis der Burg in den Karpaten (CSSR 1981,
basierend auf Das
Karpatenschloss);
Als Bonusfilm mit dem 1902 von Altmeister Melies geschaffenen Stummfilm
Die Reise zum Mond (Le
Voyage
Dans La Lune
- wie rechts vorgestellt). DVD 2: Mathias
Sandorf
(FR/IT/SPA 1962, auch unter dem Verleihertitel Die
Zitadelle von San Marco bekannt) und
20.000
Meilen unter dem Meer (USA 1916)

|
Von der Erde zum Mond:
Verfilmung
Frankreich 1902
Originaltitel: Le Voyage
Dans La Lune (A Trip To The Moon); Regie: Georges
Méliès; Kamera:
Michaut; Darsteller: Georges Melies, Victor Andre, Bleinette Bernon
u.a.; Produktion: Star Film Paris, Originallänge 260 Meter / 825 Fuß
(je nach Version 14 bis 16 Minuten)
Mit diesem frühen Film
zählt Méliès
zu den Begründern des Scifi-Film-Genres. Die filmische Umsetzung
erinnert stark an ein Bühnenstück, zumal man auch deren Tricks nutzte.
Dazu zählen Falltüren, an Leinen schwebende Darsteller und diverse, in
mehreren Ebenen platzierte Attrappen. Kombiniert wird das ganze durch
filmische Tricks wie Stop-Motion-Animation und Doppelbelichtungen. Der
universelle Méliès schrieb das Buch, spielte die Hauptrolle, entwarf
die Sets und die Kostüme, übernahm die Regie und die Produktion.
 Der Film beginnt mit
einem
Kongress der französischen Astronomischen Gesellschaft. Der
Chef-Astronom Professor Barbenfouillis (imposant und weiß-bärtig, von
Méliès selbst gespielt) erklärt den Mitgliedern seinen Plan zur Reise
zum Mond. Dem damaligen Filmverständnis geschuldet passiert dies in
einer wild gestrikulierenden und durcheinander wirbelnden Menge von
Akteuren. Nach Beschlussfassung beginnt der Bau des Geschosses. Die
fünf Mitakteure des geplanten Fluges (Nostadamus, Alcofrisbas, Omega,
Miromegas und Parafaragamus) besuchen die Fertigungstätten. Um sich
einen Überblick zu verschaffen erklimmen sie auf einer Leiter das Dach
eines Gebäudes, um so die Werkstätten mit den rauchenden Schornsteinen
(alles qualmende Attrappen) und die Weltraumkanone besser sehen zu
können. Nachdem in Folge noch die
Fertigung des Geschosses beobachtet wird (Segmentbauweise!) erfolgt
dann die eigentliche Startvorbereitung. Der Kanonier wird dabei von
attraktiven Damen unterstützt, die aber sichtlich nur dekorativen
Zwecken dienen. Das Geschoss wird in die Kanone wie bei einem
Hinterlader eingeführt und nach Sicherung abgeschossen. Bei einer
Umblende sehen wir dann in einer Art Animationsfilm den Mond mit einem
überdimensionalem Gesicht. Dass Geschoss nähert sich ihm und trifft ihn
im rechtem Auge (siehe dazu weiter unten: „Filmversionen“).
 Nach einem
Filmschnitt
sehen wir das Geschoss aufgeschlagen auf einer wilden Mondlandschaft.
Im Hintergrund im All tummeln sich engelsgleiche „Lebewesen“ anderer
Planeten. Als sich die Reisenden zur Ruhe legen, schließt sich eine
Traumszene an, in der sich liebliche Wesen (u.a. die Sängerin Bernon)
tummeln. Durch Kälte unsanft
aufgeweckt, suchen die Männer Schutz in einem Krater. Durch diesen
steigen sie in die Mond-Unterwelt ein. In einer Grotte mit riesigen
Pilzen (was mich gleich an die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“
erinnerte) beginnen die Überraschungen. Nachdem ein Reisender
seinen Regenschirm (!) in den Boden stieß, verwandelte sich dieser
ebenfalls in ein Riesenpilz. Offenbar ein zusätzlicher Film-Gag, denn
zum Verständnis trägt die Sequenz nicht bei. Jetzt lernen die Reisenden
die ersten Mondbewohner kennen: Die Seleniten. Diese überwältigen die
Reisenden und bringen sie zu ihrem Herrscher. In einem riesigem Gewühl
und Gewimmel, ausgeschmückt mit Explosionen und Raucheffekten, gelingt
die Rückkehr zum Geschoss.
 Wie
kann man aber ohne
Geschütz wieder vom Mond zurück kommen? Ganz einfach: Man schiebt das
Geschoss an den Rand eines Abgrunds, um es dann nach unten, idealer
Weise in die totale Leere, also zurück zur Erde fallen zu lassen!
Gesagt – getan, und das Geschoss fällt in den Atlantik. Auf den Boden
sinkend kann man bei der Gelegenheit auch die Unterwasserwelt
beobachten. Nach dem das Geschoss aufgetaucht ist, wird es von einem
Dampfer in Schlepp genommen und gelangt so in einen französischen
Hafen. Begeistert werden die Reisenden empfangen und als Helden verehrt.
Filmversionen:
Eigentlich dachte ich, mehrere Versionen des
Filmes zu haben und zu kennen. So hatte ich eine Variante, die
offensichtliche Originalfassung, in der das Geschoss wie oben
beschrieben das rechte Auge des Mondgesichtes trifft. Sieh dazu
das linke
Bild, welches das wohl bekannteste Szenenbild des FIlmes zeigt: Die
symbolische
Mondlandung. Dann hatte ich da noch eine Variante, in der das
Geschoss in den geöffneten Mund des Mondes eintritt - so
wie rechts im Bild zu sehen-, und das waren noch
nicht alle Abweichungen. Was hatte es damit
auf sich? Die Lösung des Rätsels zeige ich auf meiner Seite VOYAGE
AU PLANETE JUPITER auf.
|