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Die Welt der Technik Jules Vernes: U-Boote – Die Namensvetter der Nautilus

(Vehicles: Submarines, namesakes of the NAUTILUS)


Ein NautilusMit seinem Roman 20.000 Meilen unter den Meeren hat Jules Verne für die Popularität eines bestimmten Schiffs-Namens gesorgt: NAUTILUS. Pate stand für diese Namensgebung offensichtlich der Tintenfisch Nautilus (=Perlboot), der im Indo-Pazifik lebt. Diese urtümliche Tier mit seinem spiralförmig eingerolltem, gekammerten Gehäuse, in dessen äußerer Kammer das eigentliche Tier lebt, war und ist oft als Namensgeber in der Schifffahrt aufgetreten. An dieser Stelle möchte ich nur die von mir gefundenen U-Boote vorstellen, sozusagen alle Namensvetter der Nautilus Jules Vernes. Wobei es interessanter Weise auch vor dem Roman schon ein Unterseeboot Namens Nautilus gab. Beginnen wir also chronologisch ....
Hinweis zur Schreibweise: Ich schließe mich der deutschsprachigen Geflogenheit an, Schiffe in der weiblichen Form zu benennen, daher also immer "die Nautilus".



Quellenangaben zu Bild- und Textzitaten sind stets neben dem jeweiligen Boot zu finden

/1/ T. L. Francis: Das große U-Boot Buch - Die Geschichte von 1620 bis heute; © 1998 by Heel Verlag GmbH Wintermühlenhof / Königswinter; ISBN 3-89365-645-6; Bildzitat und Text: Seite 16


Nautilus 1798Die erste Nautilus, von Robert Fulton: 1798

Eine der frühesten Konstruktionen unterseeischer Boote überhaupt, war Robert Fulton's (1765 – 1815) Nautilus, die er dem interessierten Napoleon als Entwurf vorlegte. Dieses, für drei Mann Besatzung ausgelegte Boot, soll nach widersprüchlichen Angaben zwischen 1798 und 1800 konstruiert und gebaut worden sein. Sie „erinnerte an eine Zigarre, hatte ein Segel für die Navigation über Wasser und eine handbetriebene Schraube für den Tauchbetrieb. Wie Bushnells Turtle war aber auch die Nautilus sehr langsam, daher verloren die Franzosen ihr Interesse an dem Projekt.“/1/ Fulton besticht bei seiner Entwicklung mit Detaillösungen, die auch später Bestand haben sollen: Die zylindrische Grundform, dem Kommandoturm und die Heckschraube.


/9/ L'Illustration, Journal Universel, Paris,  20. Nov. 1858, Nummer 821, Seite 336, CF /6852/, Bild Nummer CF /21173/

/10/ Le Monde Illustre, 1858; keine weiteren Angaben vorhanden, da es sich um ein Einzelbild meiner Sammlung handelt; CF /21174/
Die Taucherglocke Nautilus, von M. Payerne: 1857/58

Eine weitere Spur der Nautilus zeichnet die Taucherglocke (cloche a plongeur) gleichen Namens im Jahre 1858. Die Zeitschrift  L'Illustration /9/  berichtete aktuell, dass erste Erfahrungen beim Tauchen in Paris zwischen der Pont Royal und der Concorde-Brücke gesammelt wurden. Siehe dazu Bild links. Es war die gleiche Glocke, die man bereits nach Amerika gesendet hatte, nun aber erheblich verbessert und vereinfacht. Im gleichen Jahr berichtete auch die Zeitschrift Le Monde Illustre /10/ vom Einsatz der Nautilus. Dabei ist das technischer Verfahren, inklusive der benötigten Hilfseinrichtungen gut erkennbar. Siehe dazu das Bild rechts.
Taucherglocke NAUTILUS  Die Glocke im Einsatz
/2/ Der Weltverkehr und seine Mittel, diverse Autoren, Leipzig 1901, Verlag von Otto Spamer; Bildzitat von S. 579, Text ff. (Collection Fehrmann)

Nautilus 1886Fletcher Son & Farwell: Nautilus 1886

So fand Mitte Dezember des Jahres 1886 in den Tilbury Docks bei London eine Versuchsfahrt mit dem von Fletcher Son & Farwell erbauten unterseeischem Boote Nautilus (Abb. 571) statt. Dasselbe ist 18,3 m lang, hat 2,4 m Durchmesser, ist zylindrisch mit spitzen Enden und für den Druck von 15 m Wassersäule gebaut. Die Änderung des Tiefgangs wird auch hierbei durch Änderung des Eigenvolumens bewirkt. Indessen sind statt des beweglichen Bodens an jeder Seite vier in Stopfbüchsen laufende Kolben angebracht, welche von Hand oder durch Maschinenkraft aus- oder eingeschoben werden können. Die bewegende Kraft, vier Pferdestärken, welche durch 140 galvanische Elemente geliefert werden, treibt durch Vermittlung einer Dynamomaschine zwei Schrauben. Das Boot ist für die gewöhnliche Fahrt bis zur Linie A B versenkt und erhält sich in derselben leicht durch ein Flachsteuer (in der Abbildung nicht angegeben). Es ragt alsdann nur der Kommandoturm hervor. Die Besatzung besteht aus sechs Mann, welche nach den bisherigen Versuchen mit der vorhandenen Luft zwei Stunden lang ausreichen.“ /2/

/3/ Die taktisch-technischen Angaben der unter dieser Quelle angegebenen Informationen basieren auf unterschiedliche Publikationen, die sich alle auf das UNITED STATES NAVAL SUBMARINE FORCE INFORMATION BOOK von J. Christley berufen

Meine Umrechnung auf metrische Größen mit: 1 yard = 3 feet = 91,44 cm; 1 foot = 12 inches = 30,48 cm; 1 inch = 2,54 cm

Nautilus 1913USS Nautilus H-2 (SS-29): 1913

Die Nautilus von 1913 wurde für die Pazifikflotte der USA für Operationen entlang der Westküste gebaut. Die Kiellegung erfolgte bei der Firma Union Iron Works, San Francisco CA am 23. März 1911; Stapellauf am 4. Juni 1913; Indienstnahme am 1. Dezember 1913 unter dem Kommando von Ens. Howard H. J. Benson. Außer Dienst gegangen am 23. Oktober 1922; Verschrottet am 1. September 1931. Technische Daten: Verdrängung aufgetaucht 358 amerikanische Tonnen, 467 im getauchten Zustand; Länge ca. 45 Meter; Breite ca. 4,9 Meter; Geschwindigkeit aufgetaucht 14 Knoten, getaucht 10,5 Knoten; Tauchtiefe: ca. 60 Meter; Besatzung 2+23 /3/

Bemerkung zum Bezeichnungssystem der amerikanischen U-Boote: Die US Boote waren neben ihrer Klassifizierungsnummer (in diesem Fall Klasse H, Nummer 2) mit einer sogenannten hull number (Rumpf-Nummer) versehen. So war die H-2 gleichzeitig unter der hull number SS-29 registriert.

/9/ This picture has been made available by courtesy of © British Submarines, 'Nautilus' Class. Details waren früher auch auf der ehemaligen Domain BRITSUB.NET einzusehen

/10/ Robert Jackson: Unterseeboote Lizenzausgabe für GONDROM Verlag GmbH Bindlach 2001 © Amber Books Ltd., 2000; ISBN 3-8121-1874-3; Textzitat von Seite 174 (Collection Fehrmann)

Nautilus 1917H. M. Submarine Nautilus (N1): 1917

Die(se) Nautilus (Bild /9/) wurde auf den Wunsch der britischen Admiralität nach einem 1.000-t-U-Boot mit einer Oberflächengeschwindigkeit von 20 Knoten gebaut. Sie sollte Einheiten der Flotte begleiten und bei Bedarf beschützen. Berechnungen zeigten aber, dass die erreichte Geschwindigkeit bei 17 Knoten lag und die Wasserverdrängung dann bei 1.270 t. Die Konstrukteure von Vickers beauftragten FIAT, aber die italienische Firma konnte mit ihren neuen 12-Zylinder-Dieselmotoren nicht die nötigen 1.850 PS garantieren. Trotzdem wurde die Nautilus 1913 auf Stapel gelegt und die großen Motoren eingebaut. Sie diente nie in Einsätzen, wurde aber bei Portmouth als Depotschiff stationiert. Trotz allem war die Nautilus ein großer Schritt nach vorne, vor allem hinsichtlich der Größe und der Einergieversorgung. Sie wurde 1922 verschrottet.“ /10/.

Hier noch weitere Angaben zum Boot, die teilweise widersprüchlich in den Quellen sind: Stapellauf 12/1914 nach /10/, aber 1917 bei Vickers, Barrow-in-Furness laut /9/; Besatzung 35 Mann nach /10/ oder 42 Mann nach /9/; Wasserverdrängung aufgetaucht 1.441 t; Größe (LxBxH): 78,8 x 7,9 x 5,4 m; Geschwindigkeit 17 Knoten aufgetaucht und 10 Knoten getaucht. Maschine: Vickers 12 Zylinder Diesel, 3.700 PS /9/

Bemerkung zur Bezeichnung: Klasse O, Nummer 12 mit der hull number SS-73.

/4/ © 2000 American Philosophical Society by J.J. Ahern. Die bis ca. 2010 verfügbare WEB-Seite ist derzeit nicht mehr auffindbar.

/5/ The Simon Lake Submarine Web Site  NAUTILUS

Nautilus 1911USS Nautilus O-12 (SS-73): 1917

Nautilus 1911Die Nautilus von 1917 (Bild links von /4/) hat eine wechselvolle, aber interessante Geschichte. Zuerst aber wieder die Fakten zum Boot: Die Kiellegung erfolgte bei der Firma Lake Torpedo Boat Co., Bridgeport CT am 6. März 1916; Stapellauf war am 29. Sept. 1917; Indienstnahme am 19. Oktober 1918 unter dem Kommando von Lcdr Joseph E. Austin.

Außer Dienst gegangen am 17. Juni 1924; Gestrichen von der Navy List am 29. Juli 1930. Technische Daten: Verdrängung aufgetaucht 485 amerikanische Tonnen, 566 im getauchten Zustand; Länge ca. 53,4 Meter; Breite ca. 5,06 Meter; Geschwindigkeit aufgetaucht 14 Knoten, getaucht 11 Knoten; Tauchtiefe: ca. 60 Meter; Besatzung 2+27 (Angaben wieder aus /3/) Während der Zeit des Militäreinsatzes wurde das Boot nicht unter dem Namen Nautilus geführt.

Die O-12 war die meiste Zeit im Einsatz in der US Submarine Division 1 mit Basis in der Panama-Kanalzone. Aber nach der „Karriere“ als Kriegsschiff, schloss sich ein interessanter Nachfolgeeinsatz an. Die Werft, die die O-12 unter Federführung von Simon Lake, einem Pionier des Schiffbaus, gebaut hatte, übernahm nach Außerdienststellung 1924 wieder das Schiff. Sie firmierte inzwischen unter dem Namen Lake & Danenhower Inc. Hier wurde das Boot für den arktischen Einsatz modifiziert und dann auf den Namen Nautilus umgetauft. Als Forschungsschiff sollte es die Arktis erkunden. Fakten aus /5/.

Die Geschichte dieser Nautilus ist eines der interessantesten maritimen Abenteuer um 1930. Da es auch mehrere Bezüge zu Jules Verne und dessen Enkel Jean-Jules Verne gab, hab ich dem Boot eine gesonderte Seite gewidmet: Die Nautilus erobert die Arktis

/11/ Postkarte: Enjoy Rainbow Springs, Floridas Attraction on U.S. Highway 41. Beschriftung: O13 - Underwater Boat at Beautiful Rainbow Springs; Herausgegeben von Hicks News Agency Inc., Ocala, Fla.; CF /21181/Halbtaucher in FloridaEine halbtauchende Nautilus: Um 1920

Nachdem auch die amerikanische FIlmindustrie Vernes Werk entdeckte und es eine spektakuläre Umsetzung des Romanes 20.000 Meilen unter dem Meere durch  Stuart Paton 1916 gab, scheint der Name Nautilus das Synonym für tauchende Fahrzeuge aller Art geworden zu sein. So fand ich diese alte Postkarte aus den USA  /11/, die ein halbtauchendes Gefährt zum Bestaunen der Unterwasserwelt im Rainbow Springs Ressort anbot. Die Route führte durch sogenannte Unterwassergärten und zeigte die maritime Welt der Region. Der Name Nautilus ist deutlich am Bug zu sehen.



/6/ Originalfotographie im Postkartenformat: SS168 an einem Kai, Fotograf unbekannt; Die Rückseite des Fotos trägt den Stempel "1938" und eine italienische Beschriftung einer Registratur, Fotopapier: Ferrania Italien; CF /21241/

/7/ Bild rechts ist ein Bildausschnitt aus Quelle /1/ Seite 58

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SS 168 im Jahre 1938USS Nautilus (SS-168, ex V6) – 1930

Auch die nächste Nautilus hat als Boot der US Navy wieder rein militärischen Charakter. Fakten zum Boot: Die Kiellegung erfolgte bei der Firma Electric Boat Company, Groton CT am 2. August 1927; Stapellauf war am 13. März 1930; Indienstnahme am 1. Juli 1930 unter dem Kommando von Lcdr Thomas J. Doyle, Jr. Außer Dienst gegangen am 30. Juni 1945; Gestrichen von der Navy List am 25. Juli 1945; Verschrottung im gleichen Jahr. Technische Daten: Verdrängung aufgetaucht 3128 amerikanische Tonnen, 4023 im getauchten Zustand; Länge ca. 113 Meter; Breite ca. 10,1 Meter; Geschwindigkeit aufgetaucht 17,4 Knoten, getaucht 8 Knoten; Tauchtiefe: ca. 92 Meter; Besatzung 8+80 (Bild  links /6/ im Jahre 1938; technische Details und Angaben wieder aus /3/)

Nautilus 1930Das Boot wurde zuerst unter dem Namen V6 (SS-168) in Dienst genommen. 1931 wurde es auf Nautilus SS-168 umbenannt und war dann von Pearl Harbour aus operierend, im Pazifik aktiv. Von dort aus wurde es vor allem als Aufklärer eingesetzt. Kennzeichnend für diese Klasse von Booten waren die Antennen für große Reichweite (vom Bug über den Mast zum Heck, im rechten Bild andeutungsweise zu sehen), große Tanks, große Bevorratung und großzügig bemessene Aufenthaltsräume für Mannschaften, die über einen Monat auf See sein sollten. Die Geschwindigkeit bei Unterwasserfahrt war sekundär. Das typische Konzept eines Bootes für einen großen Aktionsradius. (Bild rechts unten aus /7/) 

/12/ Postkarte Frankreich um 1935 von H. Emery / Toulon. CF /21175/.

 Bemerkung: SM 
français = Sous marines  français
Nautilus FrankreichSM français H1-204 Nautilus (Hull-Number: Q152) – 1930 

Diese in Frankreich aufgelegte Nautilus gehörte zur Saphire-Klasse der französischen Marine. Das Boot war als U-Boot-Minenleger konzipiert, d.h. an der Außenhülle waren diverse Aufnahme-Halterungen für die kugelförmigen Seeminen angebracht. Das Boot  hatte eine Länge von 65,9 Metern und eine Breite von 7,12 Metern. Die Tonnage war mit 761 Tonnen angegeben, mit einer Verdrängung von 925 Tonnen. Der Antrieb erfolgte durch Normand Vickers Diesel mit 1.300 PS, die die Basis für 1.100 PS elektrische Leistung waren. Die Geschwindigkeit betrug aufgetaucht 8,5 und getaucht 12 Knoten.

Baubeginn war offiziell der 1. März 1926, mit einer Kiellegung am 8 August des gleichen Jahres. Am 21. März 1930 erfolgte der Stapellauf und die Inbetriebnahme bereits am 15. Juli.  Das Boot war im 2. WK zum Minenlegen im Mitelmeerraum eingesetzt worden.  Nach Landung der Allierten in Italien wurde es 1942 bei einem Einsatz beschlagnahmt, sank aber kurz darauf durch Bombenangriffe. 1947 wurde es geborgen, wurde aber aus der Flottenliste gestrichen.
/16/ Zigarettensammelbild aus dem Sammelalbum Wunder der Technik in Gegenwart und Zukunft; Serie 25, Bild 146 "Nautilus". 1935 Aviatik Zigarettenfabrik G.m.b.H. Breslau V; Gartenstraße 7; CF /21297/Nautilus Aviatik 1935Nautilus – 1935

1935 gab die Firma Aviatik Zigarettenfabrik G.m.b.H. Breslau den Sammelband Wunder der Technik in Gegenwart und Zukunft heraus. Siehe dazu das Titelbild ganz links. In der Serie Unterwasserfahrzeuge ist unter der Registriernummer 146 auch eine Nautilus dargestellt (siehe Bild rechts). Der kurze Begleittext lautet: "Das U-Boot unter dem Eis. Taucher haben das Schiff verlassen, um Erkundungen und Messungen vorzunehmen. Durch die elektrisch geheizten Eisbohrer wird die Luftzufuhr ermöglicht." Ich vermute, dass es sich um eine reine Fantasiedarstellung handelt, angeregt durch die weiter oben angesprochene USS-Nautilus O-12, siehe dazu auch den Beitrag:  Die NAUTILUS erobert die Arktis . Beleg dafür könnte a) die versuchte Polunterquerung und b) der (mechanische) Eisbohrer dieser Nautilus sein.

/8/ Bild rechts im Text: Originalfotographie im Postkartenformat, Fotograf unbekannt ; Aufnahme zirka 1960; Rückseitiger Stempel: "Collezione Giorgio Arra",Fotopapier: Ferrania Italien; CF /21240/


 

SSN 571 ca. 1960USS Nautilus (SSN-571) – 1954

Den Höhepunkt der Entwicklung der U-Boote mit dem Namen Nautilus, stellt das erste von Kernkraft angetriebene U-Boot der Welt, die Nautilus SSN-571 dar. Dieses für die US Navy in der Zeit von 1952 bis 1954 gebaute Boot war mit 97,5 Meter Länge und 8,1 Meter Breite zwar nicht viel größer als damalige dieselelektrische Boote, überragte diese aber durch seine Schnelligkeit und der Fähigkeit, technisch fast unbegrenzt lange zu tauchen. Die Geschwindigkeit betrug aufgetaucht 22 Knoten und getaucht 25 Knoten; Tauchtiefe: ca. 214 Meter Die Mannschaft bestand aus 13 Offizieren und 92 weiteren Mitgliedern der Crew (13+92).

Hier noch weitere Angaben zum Boot: Die Kiellegung war bei Electric Boat Div., General Dynamics Corp., Groton am 14. Juni 1952, Stapellauf am 21. Januar 1954; Patin: Mrs. Dwight D. Eisenhower; Fertigstellung: 30. September 1954 unter dem Kommando von Cdr. P. Wilkinson; Außerdienst gegangen am 30. März 1980; Heute ist die USS Nautilus Museumsschiff. (Angaben wieder aus /3/)

Am 4. Februar 1957 stellte das Weiße Haus / Washington in einer Note fest, das an diesem Tag die berühmte 20.000 Meilen Marke durch die USS Nautilus erreicht wurde. Das amerikanische U-Boot hatte fast hundert Jahre nach dem Erscheinen des Romans von Jules Verne die dort „registrierte“ Wegstrecke in natura zurückgelegt.
/13/ Postkarte Frankreich ca. 1960: Le NAUTILUS X-Z-66 contructeur R. Burney, CF /21272/NAUTILUS X-Z-55Nautilus x-z-55 – um 1960

Eine absulut kreative Konstruktion ist dieses Amphibienfahrzeug des französischen Konstrukteurs R. Burnet aus Chalon-Sur-Saone. Das selbstfahrende Straßenfahrzeug kann Schwimmen und Tauchen (!). Es wird von einem Citroen D-38cv Motor angetrieben. Der Rumpf besteht aus verstärktem Stahlblech und hat ein Gewicht von einer Tonne bei einer Länge von 4,1 Meter und einer Breite von 1,2 Meter. Auf dem Wasser erreicht das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 12 Knoten und beim Tauchen von 6 Knoten. Diese Geschwindigkeit kann noch verdoppelt werden, wenn die Räder demontiert werden. Der Antrieb erfolgt wahlweise über eine Schraube oder eben über die Räder. Für den Tauchgang hat es einen Schnorchel (original deutsche Marineausführung). Bei Motorschaden taucht das Fahrzeug automatisch auf, wenn es sich Unterwasser befindet.

Der Konstruktuer arbeitete 3 Jahre an der Entwicklung. Die Nautilus wurde erstmals auf einer Bootsaustellung in Paris 1960 vorgestellt. Bei dieser Konstruktion war ich mir sicher: Einen Jules Verne hätte sie begeistert!
/14/ Postkarte gelaufen USA: Walt Disney World © Walt Disney Production; CF /21271/





DISNEYS NautilusDie Film-Nautilus von Walt Disney - 1971

Ich habe ein bisschen mit mir gerungen, ob ich diese Nautilus hier in dieser Vorstellung aufnehmen sollte. Aber da es neben der Filmversion auch diverse schwimmfähige Nachbauten gab, will ich es tun.

 Die 1954 Verfilmung des Romans 20.000 Meilen unter den Meeren von Walt Disney prägte wie keine andere Publikation unsere Vorstellung über das Aussehen der Vernschen Nautilus. Obwohl völlig von der Buch-Version abweichend (siehe dazu auch:  Jules Vernes NAUTILUS) - eroberte sie die Herzen der aberteuerlustigen Zuschauer und später die der Besucher der Disney-Parks. Die Film-Nautius mit der viktorianischen Ausstattung war eine Schöpfung des amerikanischen Künstlers Harper Goff (16. März 1911 bis 3. März 1993).
Durch die sehr poluläre Nautilus entschied man sich im Walt Disney World Resort in Florida den Besuchern eine "Unterwasserreise" anzubieten. Dies war von 1971 bis 1994 möglich. Der Tauchgang war allerdings eine Fiktion: Das eigentliche Boot blieb über Wasser, nur die Besucher schauten unter der Wasserlinie unter Wasser, wo ihnen Szenenbilder mit Tauchgängen aus dem Film angeboten wurden. Dabei fuhr das Fahrzeug auf Schienen durch die künstliche Landschaft. Das Bild links zeigt als Postkarte die gestaltete Ideallandschaft mit der Nautilus.
Der bei Disney in Paris angebotene Nachbau der Nautilus zeigt ein noch mehr verkleinertes Tauchboot, scheinbar auf dem Wasser schwimmend. Wenn man sie besuchen will, wird man nur fiktiv in das U-Boot geführt. Denn nach dem Einstieg geht es in Kellerräume unter den Besucherwegen. Dort wurde die Innenausstattung der Film-Nautilus nachgebildet.
/15/ Postkarte ungelaufen aus der CSSR (80er Jahre nicht näher datierbar) von der Firma Nakladatelstvi Svepomoc in Prag. Foto:  O. Saffek; CF /21276/


Nautile 1984Nautile – 1984

Diese Boot ist bekannter als man vielleicht beim ersten Ansehen des Bildes erahnt. Denn mit Hilfe dieses Tiefseetauchbootes wurde unter anderem das Wrack der RMS TITANIC erkundet.

Das bemannte U-Boot des französischen Forschungsinstituts für Meereskunde IFREMER kann bis zu 6.000 Mter tief tauchen. Es ist für drei Mann Besatzung konzipiert und es wurde größtenteils aus Titan gefertigt. Die technischen Daten werden durch IFREMER wie folgt angegeben: Gewicht 19,5 Tonnen bei einer Länge von 8 Metern, einer Breite von 2,7 und einer Höhe von 3,8 Metern. Das Akku-getriebene Boot hat unter Wasser einer Reichweite von bis zu 7,5 Kilometern, wobei die längste Einsatzdauer bei 5 bis 8 Stunden liegt. Eingebaute Notsysteme des Bootes ermöglichen im Havariefalle einen Aufenthalt der Besatzung von zusätzlichen120 Stunden. Die Ausrüstung wurde durch äußere Roboterarme mit Saugnäpfen und Greifschaufeln ergänzt. Durch ferngesteuerte selbstbewegende Videokameras kann der Einsatz zu kompliziertesten Suchen am Meeresboden oder im Inneren von Wracks ermöglicht werden. Das Boot wird von Begleitschiffen ausgesetzt und es kann dann Aufgaben für die Wissenschaft, für Bergbaufirmen oder zur Wracksuche erfüllen. Links eine Aufnahme aus dem neuen technischen Museum in Paris aus den 80er Jahren /15/.

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Copyright © Andreas Fehrmann – 11/2003, letzte Aktualisierung 16. Jan. 2019