Collection Fehrmann Jules Vernes „Voyages extraordinaires*"Jules Verne - Short Stories (* Dieser Band ist nicht offizieller Bestandteil der VE) |
Bsp. unten: Aus der Reihe Abenteuer aus weiter Welt das Heft 11 / 1956; Verlag Neues Leben Berlin; Umschlagzeichnungen und Illustrationen von Eberhard Binder-Staßfurt; 66 Seiten; CF /K1504/ Quellen: /1/ Musée des Familles; Sammelband 1854 – 1855 (CF /6719/) /2/ Fakten und Zitat aus: Dr. J. Wiese Entdeckungsreisen am Nord- und Südpol; Neuer Allgemeiner Verlag Berlin; ca. 1910 /3/ Fakten und Zitat aus: Karen Farrington Atlas der der Expeditionen; Tosa Wien 2001 /4/ Quelle /1/ Bildzitat von Seite 161 /5/ ebenda, Seite 209 /6/ Bild rechts unten im Text: „Ein zertrümmertes Eisfeld im Polarmeer“ Die Mannschaft der im Eise eingeschlossenen Schiffe erkundet mit einer Schlittengruppe das Umfeld. (Quelle: Dr. Karl W. Braun Der Erdball, seine Entdecker und seine Wunder, URANUS-Verlag Berlin 1905) /7/ Verne: Le Docteur Ox, Hetzel & Cie Paris 1875; Les Voyages Extraordinaires; mit 212 Seiten CF /K0205/; Bildzitat von Seite 177 /8/ Aus meiner Sammlung historischer Postkarten; CF /21116/ Alle Quellen aus Collection Fehrmann |
Eine Überwinterung im Eis (1855), auch Eine Überwinterung im Eise, Ein Winter im Eis, Eine Winterkampagne im Eis oder Eine Winterkampagne im Eise Diese Kurzgeschichte unter dem Titel: Un hivernage dans les glaces in zwei Teilen, nämlich im April 1855 (Vol. 22 Nr. 6 ) und im Mai 1855 (Nr. 7) in der Zeitschrift Musée des Familles /1/ erstveröffentlicht. Erläuterungen zu dieser Zeitschrift sind unter Jules Vernes Werk in Periodika zu finden. Bild links: Die Erstausgabe enthalten in: Pitre-Chevalier: Musée des Familles, Paris – Bureaux de l'Administration rue Saint-Roch 29, Sammelband 1854 – 1855. Bild links der Titel der Sammelausgabe /1/ und daraus der Beginn des Teils 1 - rechte Darstellung, Details dazu siehe weiter unten in der Bilderläuterung. 1874 wurde die Geschichte dann durch die Sammlung von Erzählungen Le Docteur Ox nochmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei erhielt sie eine stilistische Überarbeitung, ist also nicht mehr identisch mit der Erstveröffentlichung. Diese Kurzgeschichte ist in der Complete Jules Verne Bibliography by Volker Dehs, Zvi Har'El & Jean Michel Margot unter II, 2. Short Stories Nr. 5 erfasst. Die
damalige Zeit hatte ihre Helden, die offensichtlich Verne zu dieser
Erzählung inspirierten. „Keine Frage beschäftigte die
wissenschaftlichen Kreise mehr als die, wo der Nordpol zu suchen und
wie die Verhältnisse am Nordpol seien. Um diese Frage zu lösen, wurde
besonders der Weg an der Westküste von Grönland entlang von den
Amerikanern und Engländern gewählt um zum Pol vorzudringen...“ In aller
Munde war die Expedition Sir John Franklins und seiner Männer, der am
18. Mai 1845 von Greehithe bei London mit seinem Schiff Terror und
der Erebus
zum Pol startete. (Quelle /2/). Er galt ab 1847 als verschollen, aber
diverse Such- Expeditionen folgten ihm. „Die Rettungstrupps wurden von
Franklin's zweiter Frau Jane finanziert. 1850 stieß man auf man auf
drei Gräber, ein Hinweis auf die von Franklin gewählte Route....“. Erst
1857 stieß man auf verlässliche Informationen: Franklin war am 11. Juni
1847 gestorben (Quelle /3/). Ein Teil der Fakten finden wir als Ideen
in der Geschichte wieder: Bilder: Ganz oben rechts - Titel des Teil 1, dargestellt ist Marie Cornbutte /4/ und rechts Teil 2, dargestellt ist Marie auf dem Hundeschlitten /5/. Zum Vergleich dazu eine spätere Abbildung aus den Voyages Extraordinaires-Ausgaben oben im Text mit der Seitenüberschrift: Marie bei ihrem Vater /7/ Die Hafenstadt Dünkirchen (Franz.: Dunkerque - Foto links: Die Hafeneinfahrt ca. 1900 /8/ - alle Ortsangaben finden sich in der ganz unten abgebildeten Karte wieder) bildet den Hintergrund des Beginns unserer Geschichte. Der Pfarrer wird von der Messe abgehalten, denn der alte Schiffer Johann Cornbutte will eine Abmachung einhalten: Wenn sein Schiff „Jeune-Hardie“ aus dem Nordmeer zurückkommt, dann soll Trauung zwischen seinem Sohn Ludwig und seiner Nichte Marie sein. Während der Pfarrer die Messe durch seinen Vikar halten lässt, eilt er mit der inzwischen in Brautkleidern erschienenen Marie zum Hafen. Doch das einfahrende Schiff zeigt die Trauerflagge: Ludwig Cornbutte ist nicht mehr an Bord! Der Obersteuermann André Vasling berichtet dem entsetzten Publikum was sich zugetragen hatte. In der Nähe des Maëlstrom (den wir später als Ort des Verschwindens der Nautilus in Zwanzigtausend Meilen unter den Meeren nochmals kennen lernen) bemerkte die Besatzung der „Jeune-Hardie“ Notsignale. Der Kapitän und zwei seiner Matrosen ließen sich mit der Schaluppe aussetzen um dem Schiff zu Hilfe zu eilen (dies ist der unlogischste Punkt der Erzählung: Entweder die Brigg hätte sich dem in Not geratenen Schiff weiter genähert, oder der Kapitän hätte eine Suchmannschaft unter einem Offizier oder Bootsmann zusammengestellt). Ergebnis: Die Drei tauchten nicht wieder aus Sturm und Nebel auf, so dass sie als verschollen und später als tot erklärt wurden. Der Vater des Kapitäns will sich damit nicht abfinden. So stellt er eine Suchmannschaft für seinen Sohn und seine Kameraden zusammen. Mit dabei ist auch Marie, die sich an Bord einfordert. (Bemerkung: Es gibt noch eine anderes Buch Vernes, in dem die Frau eines Seemannes nach dem Verbleib ihres Ehemanns forscht: Mistress Branican). Als letzter Teilnehmer der Such-Expedition meldet sich der Obersteuermann Vasling. Dieser kommt dem Leser schnell verdächtig vor, buhlt er doch offensichtlich um das Wohlwollen von Marie. Eine mühsame Suche beginnt. Man verfolgt die gesamte Route, um dann in einer Bucht südlich der Insel Shannon zu überwintern. Dabei werden mit hohem Sachverstand die widrigen Umgebungsbedingungen und die Maßnahmen zum Schutz vor Schnee und Eis geschildert (Bild rechts /6/) Eine Suchgruppe, die auf dem Eise in Richtung Norden nach den Vermissten sucht, wird nach vielen Widrigkeiten fündig. Der junge Kapitän wird, zusammen mit einem Kameraden und zwei düsteren Matrosen des havarierten Norwegers, gefunden. Zurück am im Eise eingeschlossenen Schiff, beginnt das eigentliche Drama. Vasling verbündet sich mit den raubeinigen Norwegern, um den jungen Cornbutte und seinen Anhang auszuschalten. Ziel ist es, die wenigen Vorräte für sich zu haben, seinen Widersacher Ludwig auszuschalten und Marie für sich zu beanspruchen. Eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod beginnt...... Das Thema Schnee und Eis an den Polen beschäftigt Verne mehrmals in seinen Büchern: Dazu zählen: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras, das schon oben im Text erwähnte Buch Zwanzigtausend Meilen unter den Meeren; Das Land der Pelze und Die Eisspinx. |
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Hinweis: Beschrieben werden nur in meiner Sammlung befindliche Bücher und Verfilmungen. Dargestellte Bücher sind Beispiele daraus. |
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© fehrmann 11/02, letzte Aktualisierung 11. November 2020