Das Beispielbuch ist von
1958/59. DANKSAGUNG:
Vielen Dank an Michael Heep, der mir die ersten Informationen zukommen
ließ und an Stefan Marniok, der gut ergänzen konnte,
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HIRUNDO-Bücher
Buchformat:
Oktav (14,3 x 20,7 cm)
Ab
der
Mitte der 50er Jahre, konkret von 1955 bis 1961, wurden in der Reihe
der HIRUNDO-Bücher sechs Bände von Jules Verne
aufgelegt, die durch teilweise vorhandene Doppelausgaben insgesamt neun
Verne-Romane beinhalteten. Ausgestattet waren die Bücher mit modernen,
gefälligen Zeichnungen, wie im linken Bildbeispiel von von H.J. Tripp.
Diese
kleine Serie bestand aus den nachfolgenden Werken: Bd. 4 - Die
Reise zum Mittelpunkt der Erde; Bd. 6 – In 80 Tagen
um die Welt; Bd. 16 – Der Kurier des Zaren;
Bd. 29 - Fünf Wochen im Ballon; Bd. 46 – 20.000
Meilen unter dem Meer und Bd. 66 – Die Reise zum
Mond und um den Mond als Doppelausgabe. Die Bücher wurden
jeweils von Kurt Lorenz bearbeitet. Die Seitenzahlen schwanken zwischen
160 bis 317 Seiten. Der Druck erfolgte in Kleins Druck- und
Verlagsanstalt GmbH in Lengerich (Westf.)
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Beispielbuch: Der
Donaulotse;
Bd. 80 von 1964; CF/8701/
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Verlag
Neues Leben: Kompass-Bücherei
Buchformat:
TB, klein-Oktav (11 x 17,5 cm)
Diese
DDR-Taschenbuchreihe des Verlag Neues Leben Berlin
legte in der Zeit von 1962 bis 1983 insgesamt zwölf Bücher von Jules
Verne auf. Die Taschenbuch-Serie selbst war angelegt als eine Sammlung
von Abenteuerliteratur, die das Spektrum: Klassiker der
Abenteuerliteratur, Reise-, Kriminal- und Sciencefiction-Romane
umfasste. Durch diese Streuung der Thematik sprach man eine breite
jugendliche Leserschaft an. Das Erscheinungsbild über all die Jahre war
außen im Kopfbereich stets der Namenszug der Reihe: KOMPASS mit
unterschiedlicher Gestaltung und Farbgebung. Alle Taschenbücher waren
laufend nummeriert. Der Schriftzug im inneren der Bücher differierte.
Mal ist von „Kompass-Bücherei Band xx“ zu lesen, manchmal auch von
„Kompass-Bücherei Band xx“. Bei WEB-Recherchen sollte an beide
Schreibweisen berücksichtigen.
Von
Jules Verne wurden unter anderem aufgelegt: Band 58, Band 65, Band 80,
Band 120 usw. - eben immer mit großen Lücken, also keine Verne-Edition
im engeren Sinne. Den Lizenznummern der Ausgaben, die später durch ISBN
ersetzt wurden, ist zu entnehmen, dass sie in einem Fall die Basis der
späteren großen Leinenausgaben (siehe weitere Details dazu weiter
unten: Jules Verne – Neues Leben) des gleichen
Verlages dienten. Eine bebilderte Übersicht aller Ausgabe ist hier zu
finden:
Verne
als KOMPASS-TB
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Beispielbuch: Bd. 20 Die
Gebrüder Kip /
Das Land der Diamanten, 1968; CF/5001/
DANKSAGUNG: Vielen Dank für
die ergänzenden
Hinweise und für das Bildmaterial an Oliver Wurl
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Verlag
Bärmeier & Nikel: Die große Jules Verne Ausgabe in 20
Bänden
Buchformat:
klein-Oktav (11 x 18 cm)
Diese
Reihe des Verlags Bärmeier & Nikel,
Frankfurt/M (B&N), erschien in den Jahren 1966 bis 1968 mit 20
Bänden, obwohl in ersten Anzeigen eine Ankündigung einer Edition von
geplanten 22 Bänden erfolgte. Siehe dazu weiter unten das
Beispiel-Impressum einer früheren Ausgabe. Die Bücher waren im
Taschenbuchformat gehalten, aber solide in schwarzes Leinen gebunden.
Verwendet wurde holzfreies Papier mit dem Nachdruck von jeweils 40 bis
50 Holzstichen der alten Originale. Jedes Buch hatte einen
Schutzumschlag. Je zwei Romane bildeten ein Buch, welche zu Beginn der
Edition einzeln verkauft wurden. Dabei wurde jedes Buch für 10,- DM
angeboten, was aufgrund der Verarbeitung ein moderater Preis war. Die
Alternative von DIOGENES, siehe weiter unten, kostete damals pro Band
bis zu 12,- DM. Die höheren Bände der ersten original
B&N-Ausgaben hatten auf der hinteren Umschlagklappe einen Bon.
Für sechs Bons erhielt man ein Jules-Verne-Plakat. Man konnte aus vier
Motive im Format DIN A1 eine Auswahl treffen. Sieh dazu das Bild
rechts. Allen Ausgaben und Varianten ist eigen, dass der ursprüngliche
Text Vernes stark bearbeitet wurde. Der Umstand, dass zwei Romane in
ein kleinformatiges Buch passen, sollte den Leser schon stutzig machen.
Der Verlag B&N druckte schon bei den ersten Büchern die Aussage
ein: „Für diese Ausgaben wurden die Texte neu übersetzt und
eingerichtet. Copyright und alle Rechte an dieser neuen Textgestaltung
liegen beim Verlag ....“. Damit ist wenigstens die Schuldfrage für den
gewissenlosen Umgang mit dem Originaltexten geklärt. Eine der Ursachen
der damals als zeitgemäß bezeichneten Übersetzungen, war die Förderung
des damaligen „Jungautors“ Wolf Wondratschek durch den Mitherausgeber
Hans A. Nikel.
![BÄRMEIER & NIKEL](Bilder/B_u_N_Impressum_original.jpg)
Etwas
später wurde die Edition unter dem Verlag R. Löwit in Lizenz
herausgegeben, eine Variante die heute unter Sammlern als die
populärere dieser Ausgaben gilt. Zu erkennen sind diese Ausgaben an den
Vermerken im Impressum: Entweder „Lizenzausgabe R. Löwit – Wiebaden;
Gesamtherstellung Mladinska Knjiga, Ljubljana Jugoslawien“ oder
„Lizenzausgabe R. Löwit – Wiebaden; Papier, Druck und Bindung:
Salzer-Ueberreuter, Wien“. Der Herausgeber Löwit wertete die Serie im
Vergleich zu B&N nochmals optisch auf: Die originalen
B&N Bücher hatten auf dem Leinenrücken noch einen gelben
Aufdruck Verne und die Bandzählnummer. Unter Löwit
wurde der Schriftzug in Gold gestaltet. Gleichzeitig bot man die 20
Bände in Schubern, auch Kassetten genannt, an. Wie schon bei den
B&N Originalen waren je zwei Romane in einem Band – aber jetzt
bildeten je vier der Bände eine Kassette. Diese war mit römischen
Zahlen von I bis V versehen. Weitere Details kann man der Listung des
weiter unten stehende Links „Verlag Bärmeier & Nikel ...“
entnehmen.
Trotz
der Kürzungen war diese Reihe sehr beliebt, vor allem da sie auch
unbekanntere Werke Vernes publizierte. Das nach vielen Jahrzehnten auch
endlich wieder ein Teil der Originalillustrationen, wenn auch in meist
in nicht so guter Qualität, angeboten wurde, trug ebenfalls zur
Beliebtheit der Bücher bei. Eine Listung der Bücher habe ich hier auf
meiner Seite:
Verlag
Bärmeier & Nikel Frankfurt/M: Die große Jules Verne Ausgabe in
20 Bänden (1966 bis 1968) vorgenommen. Da
zeitgleich mit dem
Erscheinen bei B&N bei DIOGENES die nachfolgend vorgestellte
Reihe von Verne-Büchern herauskam, schrieb DIE ZEIT „... der Leser hat
tatsachlich eine Wahl: Bärmeier & Nikel hat seinen Verne
beträchtlich gekürzt, um ihn als Action-Autor vorzustellen, Diogenes
läßt den seinen vollständig. Wer vor allem „Handlung" will, wird zu den
knallgelben B & N -Bänden greifen; wer lieber selber
entscheidet, welche Partien eines Buches ihm nicht gefallen, zu der
dezenteren Diogenes-Ausgabe. Beide Editionen aber haben einander
genützt: Erst die doppelte Werbung hat das Interesse des Publikums in
diesem Maß geweckt, ja, das Kuriosum der Verdoppelung an sich schon hat
sich als werbewirksam erwiesen.“ (Zitat: „Wenn Zwei das Gleiche machen“
DIE ZEIT, 30.09.1966 Nr. 40 - 30. September 1966)
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Beispielbücher: Links oben:
Schutzumschlag des
Buches Das Karpathenschloß von 1973 und rechts oben
der Schutzumschlag von Die Leiden eines Chinesen ...
von 1967. ücher unten: Zwei Jahre Ferien; Diogenes
Verlag AG Zürich; 1973 ISBN 3-257 00932 6; CF /3213/ und Das
erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac; dto. 1978; ISBN
3-257 00966 6; CF /9003/
DANKSAGUNG: Vielen Dank an
Matthias Markmann, der
mir das Bildmaterial der Schutzumschläge und weitere Informationen
zukommen ließ. Vielen Dank auch für die Ergänzenden Hinweise an Oliver
Wurl. Bei Matthias Claus bedanke ich mich für die Schenkung des unten
zu sehenden Buches Zwei Jahre Ferien.
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DIOGENES:
Sammlung klassischer Abenteuer
Buchformat:
klein-Oktav (11 x 18 cm)
![DIOGENES](Bilder/Diogenes_SKA_BSP1.jpg) Im
Rahmen des Zyklus' Sammlung klassischer Abenteuer
beim Diogenes Verlag Zürich, in dem u.a. die
Autoren Leblanc, Haggart und Le Fanu erschienen, wurden im Zeitraum von
1966 bis 1973 insgesamt 19 Bände von Jules Verne herausgebracht. Vom
Erscheinungsbild handelt es sich um braune Leinenbände im
Klein-Oktav-Format, die jeweils unterschiedlich gestaltete
Schutzumschläge hatten. Eine Ausnahme bildet das 1969 erschienene Buch Reise
um den Mond. Der damals aktuellen Mondlandung geschuldet
erschien es in einem silberfarbenen Schutzumschlag, der unter Sammlern
als „Space-Umschlag“ getitelt wird. Auch die 3. Auflage von Von
der Erde zum Mond hatte diesen Umschlag. Zusätzlich wurde bei
beiden Bänden auf dem Schmutztitel ein silberfarbener Hinweis
eingeklebt: "Im Jahr des Mondes 1969 folgten die Astronauten Armstrong,
Collins und Aldrin Jules Vernes ersten Mondfahrern Ardan, Nicholl und
Barbicane". In der Verlagszeitschrift Das Tintenfass
erschien dazu 1969 eine Sondernummer, von der unten links die
Titelzeile der Seite 1 zu sehen ist. Insgesamt hatte die Ausgabe 6
Seiten.
Die
Ausgaben hatten keine Zähl- oder Editionsnummern und der Umfang der
Bücher beschränkte sich auf insgesamt 19 Bände, obwohl, wie aus
Werbehinweisen in den Büchern hervorgeht, weitere Titel geplant waren.
So wurde u.a. noch ... Hatteras beworben. Noch 1969
wurde von insgesamt 50 Bänden geschrieben. Die Bücher die auf
sorgfältig übersetzten Manuskripten aufbauten, bildeten später die
Grundlage der Taschenbuch-Edition des gleichen Verlages. Details dazu
siehe weiter unten. Eine Listung der Bücher habe ich auf meiner Seite: Diogenes
Verlag Zürich: Jules Verne, Sammlung klassischer Abenteuer (Ausgaben
von 1966 bis 1973) vorgenommen.
![Logo](Bilder/Diogenes_Lunartintenfass_titel.jpg)
Nach
den oben genannten Ausgaben gab es noch eine
Art Ergänzung. Im Zeitraum von 1973 bis 1978 erschienen als so genannte
Diogenes Sonderbände die
Ausgaben: Zwei Jahre Ferien, Die großen
Seefahrer und Entdecker (als Die großen Seefahrer
des 18. und 19. Jahrhunderts vorangekündigt) und Das
erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac. Die Gestaltung
erfolgte durch unterschiedlich gefärbte Leinenbände und individuellen
Schutzumschlägen, wie unten in den Beispielen zu sehen ist. Dadurch
wurde die Attaktivität der Ausgaben erheblich erhöht. Das
Buchformat hatte abweichend von der Grund-Edition die Größe: 13 x 20 cm.
![DIOGENES Sonder](Bilder2/diogenes_sonder_barsac.jpg)
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Beispielbuch: Die
500 Millionen der Begum;
Bd. 10, 1969; CF /1801/
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Fischer Taschenbuch Verlag: Jules-Verne-Werke
in 20 Bänden
Buchformat:
TB, klein-Oktav (10,5 x 18 cm)
Der
Fischer Taschenbuch Verlag
Frankfurt/M verlegte im Zeitraum von 1968 bis 1971insgesamt 20 Romane
Jules
Vernes. Dabei handelt es sich um die schon weiter oben kritisierten
stark gekürzten Ausgaben des Verlages Bärmeier & Nikel. Wenn
man die jeweils als ein Taschenbuch aufgelegten dünnen Heftchen vor
sich hat, dann merkt man auch als Laie wie dürftig das Ergebnis ist.
Wer es zum Beispiel schafft Keraban der Starrkopf,
in den unterschiedlichsten Leinenausgaben um die 350 Seiten stark, in
ein Taschenbuch von zirka 150 Seiten zu zwängen, der muss schon eine
gewisse Kaltblütigkeit gegenüber dem Urheber des Werkes zeigen. Ein
kleines Trostpflaster sind eventuell noch die spärlichen, im Text
eingebauten Reproduktionen alter französischer Holzschnitte. Trotz der
aufgezeigten Mängel schaffte es diese Edition, durch die kleinen Preise
und der hohen Auflage das Werk Jules Vernes den jugendlichen Lesern
nahezubringen. Daher ist diese Ausgabe durchaus als prägend für das
Leseverhalten im Zeitraum der Endsechsiger im westlichen Teil
Deutschlands anzusehen. Die gleiche Wirkung hatte im Ostteil
Deutschland die nachfolgende Edition des Verlages Neues Leben.
Vom
Erscheinungsbild sind die Bücher ziemlich
markant: An der oberen Kante haben sie einen gelben Streifen mit der
Verlagsbezeichnung. Alle Titel sind mit einer Fotocollage, die dem
damaligen Zeitgeschmack geschuldet etwas grell ist, versehen. Eine
Listung der Bücher habe ich auf meiner Seite: Fischer
Taschenbuch Verlag Frankfurt/M: Jules Verne – Werke in 20 Bänden (1968
bis 1971) vorgenommen.
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Verlag
Neues Leben Berlin: Jules Verne (großformatige
Reihe)
Buchformat:
groß-Oktav (17 x 23,5
cm)
![NL groß Spannend Erzählt - Komplettansicht](insel_buch1965_kl.jpg) Der Verlag
Neues Leben (auch
NL genannt), Berlin (DDR) brachte im Zeitraum von 1971 bis 1990 eine
Reihe von 28 Jules Verne Bände erstmalig in einem einheitlichen
Gestaltungsbild heraus. Da diese teilweise in Doppelbänden erschienen,
z.B. Von der Erde zum Mond / Reise um den Mond oder
Robur der Sieger / Der Herr der Welt konnte
man insgesamt 33 Romane Jules Vernes in dieser Reihe erwerben. Eine
bebilderte Listung der Bücher habe ich auf meiner Seite: Verlag
Neues Leben Berlin: Jules Verne (Groß-Oktav-Ausgaben 1971 bis 1990)
vorgenommen. Die
Entstehungsgeschichte der Bücher lässt sich über einen längeren
Zeitraum verfolgen. Auf Grundlage der damaligen Lizenznummern, die der
Registratur und wahrscheinlich auch der Freigabe zu Druck der Bücher
dienten, aber auch an den Auflagen-Nummern kann man erkennen, dass
einige Vorlagen der Reihe bereits aus den 50er Jahren stammten. Selbst
zwei Vorläufer aus der Taschenbuchreihe KOMPASS sind inhaltlich und
gestalterisch in die Reihe eingeflossen. Die ersten Bücher in der neuen
Gestaltungsform ab 1971 basierten auf Ausgaben der Jugendbuchserie SPANNEND
ERZÄHLT. Unter diesem Label wurden Abenteuerbücher aus aller
Welt, ergänzt durch nationale Autoren herausgegeben. Am Beispiel des
Buches Die geheimnisvolle Insel möchte ich kurz die
„Evolution“ des Buches erläutern. Oben links ist die Ausgabe von
1965/66, der 1. und 2. Auflage zu sehen. Sie wurde als Band 61 der
Reihe SPANNEND ERZÄHLT gestaltet, in Leinen mit
Schutzumschlag (CF/1207/). Ab der 3. Auflage 1971 entfiel der
Schutzumschlag und die Ausgabe gab es in Halbleinen oder starkem
Karton. (Bild rechts; CF/1208/) aber mit gleicher Gestaltung. Ab
Mitte der 70er Jahre wurde die Ausgabe mit identischem Inhalt
und gleichen Illustrationen in die Reihe Jules Verne
des Verlages aufgenommen. Dabei erhielt sie das neue, jetzt
einheitliche Layout der Serie. Zu erkennen an dem meist, aber nicht
immer, dunklen Körper der Bücher, dem markanten Schriftzug Jules
Verne und auf der Rückseite stets einheitlich mit dem
Portrait Vernes und einer Kurzbiographie. Siehe dazu ein Beispielbuch
unten links: 5. Auflage 1979; CF/1209/, übrigens ein Buch was auch in
späteren Auflagen in anderen Farbgebungen aufgelegt wurde.
![NL groß](geheimnisvolle_insel_2.jpg) Was wäre noch zu bemerken? Nur wenige Bücher basieren auf eine extra für
den Verlag Neues Leben angefertigte Übersetzung. Daher hat diese Edition einen
markanten Mangel: Es sind meist gekürzte Ausgaben von
unterschiedlichsten Bearbeitern oder Überarbeitungen alter, aber nicht
so optimaler Übersetzungen aus dem Weichert-Verlag und nur wenigen,
aber besseren Vorlagen von A. Hartleben's Verlag. Meist
wurden die alte Übersetzungen stilistisch modifiziert und generell
wurden sie der damaligen modernen Rechtschreibung angepasst. Wenn ab
den 80er Jahren der Vermerk „nach einer alten Übersetzung bearbeitet
von Manfred Hoffmann“ erscheint, dann ist dies kein Übersetzer, sondern
das ist der „Beschaffer“ von Originalvorlagen, der diese sogar von
Privatsammlern auslieh, um sie so dem Verlag als Vorlage zur
Bearbeitung zur Verfügung zu stellen.
Die
Bände besitzen keine Zählnummern und einige Romane wurden in späteren
Auflagen gekürzt. Dies ging meist mit neuer Titelgestaltung oder einer
anderen Farbgebung des Buch-Korpus’ einher. Bücher dieser Reihe waren,
auch aufgrund fehlender Alternativen, die beliebtesten Verne-Ausgaben
auf dem Gebiet der damaligen DDR.
Zur
künstlerischen Gestaltung: Die
Illustrationen wurden stets von unterschiedlichen, aber regionalen
Künstlern ausgeführt. Reproduktionen alter Stiche der Hetzel- oder
Hartlebenausgaben kamen nie zum Einsatz. Wenn ältere Ausgaben des
Verlags NL, die ursprünglich noch nicht in der neuen Reihe integriert
waren, Illustrationen beinhalteten, dann wurde dieser Buchschmuck
übernommen. Die Illustratoren gestalteten auch die Bildtafeln des
Titels. Leider hatte man aus meiner Sicht auch Gestaltern eine Chance
gegeben, die sich in das Werk Vernes nicht hineinversetzen konnten. So
gibt es Bücher, die recht skuril und fast pop-artig illustriert
wirkten, was den Büchern vielleicht nicht immer gut tat.
Eine
weitere Besonderheit im Erscheinungsbild irritiert heutzutage auch
einige Sammler: Einen Teil der Serie gibt es mit dem Aufdruck buchclub
65. Was hatte es damit auf sich? Der buchclub 65
war, wie der Name es schon sagte, eine Buchgemeinschaft in der DDR -
die Einzige! Sie wurde 1965 gegründet. Mitglieder kauften die Bücher
nicht wie heute in Filialen, sondern nur über den Versandhandel im
Direktbezug. Als Abonnent erhielt man jeden Monat ein Buch zu
ermäßigten Preisen. Dazu gab es immer für ein Jahr im vor aus einen
Vorschlag mit 12 Büchern. Da die nicht immer gefielen, gab es noch eine
Liste mit 12 Alternativen, so genannten Austauschbänden, zur Auswahl.
Da die Bücher preiswerter als regulär einzeln gekaufte Bücher waren,
nahm man die schon bestehenden Druckstöcke/-vorlagen um diese mit
geringfügigen Modifikationen erneut zu nutzen. Die Veränderungen waren
die Aufdrucken buchclub 65 auf der Titelei und auf
dem Buchrücken. Also Buchfreunde: Keine gesonderte Edition!
Beginnend kurz
vor den 80er Jahren und verstärkt in
diesen, gab es nochmals ein neues Erscheinungsbild. Wahrscheinlich aus
Einsparungsgründen wurden die Bände als Paperback in gleicher Größe,
aber mit nicht strapazierbarem dünnen Pappeinband angeboten. Anfang als
etwas preiswertere Alternative für den Käufer gedacht, wurde ab Mitte
der 80er Jahre diese Gestaltungsform bei Nachauflagen fast zum
Standard. Siehe dazu beispielhaft etwas weiter oben rechts den
Doppelband Die Reise um die Erde in 80 Jahren und Die
Reise zum Mittelpunkt der Erde in der 8. Aufl. 1984
(CF/0307/). Die Titelgestaltung wurde dazu nochmals überarbeitet. Im
Ergebnis entstanden ziemlich spartanisch aussehende Bücher, die
heutzutage auf dem Trödelmarkt verramscht werden. Die großformatige
Serie Jules Verne des Verlages endete mit dem Buch Die
seltsamen Leiden des Herren Kin-Fo.
Das Schicksal dieses
Buches wollte es, dass das Erscheinen in Zeiten der Währungsunion 1990
stattfand. Viele DDR-Bürger sahen andere Sachen als Verne-Bücher, die
sie jetzt für D-Mark erwerben wollten. Hatten vorherige Ausgabe einen
Preis von 7,50 bis 10,50 Mark der DDR, kostete dieses Buch beim
Erscheinen über 14 DM. Aus diesem Grunde wurde nicht mal
die Hälfte der
Auflage verkauft. Die Restexemplare wurden an den Verlag
zurückgegeben und später dann recycelt. Dies ist der Grund dafür, dass
dieses Buch relativ schwer auf dem antiquarischen Büchermarkt
beschaffbar ist. Inzwischen ist es ein Spekulationsobjekt geworden.
Geforderte Preise widerspieglen meist nicht den realen Handelswert.
Schon
vor dem Erscheinen des
letzten Bandes dieser Ausgabe, wurde im gleichen Verlag die
kleinformatigere „marmorierte“ Ausgabe herausgegeben. Die
Groß-Oktav-Bände bildeten meist die Grundlage für die ab 1986 neu
aufgelegte Reihe. Siehe dazu weiter unten: Verlag Neues Leben Jules
Verne – Ausgewählte Werke in Einzelausgaben
|
Beispielbuch: Die
Leiden eines Chinesen
in China 1972; CF/1903/
|
Edito
Service Genf: Freizeit - Bibliothek
(17 Bände)
Jules-Verne-Reise-und-Abenteuer-Romane
(1971-1973)
Buchformat:
Oktav (12 x 19,5 cm)
So wie
gerade beim Verlag Neues
Leben beschrieben, haben auch Ausgaben anderer Verlage einen langen und
nicht enden wollenden Weg. Die Reihe des Diogenes Verlages Sammlung
klassische Abenteuer wurde als Nachdruck in ansprechender
Bindung von Edito im Zeitraum von 1971 bis 1973 nochmals aufgelegt. Die
Entscheidung war richtig, da dadurch die sorgfältigen und ungekürzten
neuen Übersetzungen von Diogenes übernommen wurden. Die Auswahl der
aufgelegten Werke ist nicht nachvollziehbar, da sie willkürlich
erscheint . Siehe dazu die Listung der Bücher im nachfolgenden Link.
Der Umfang dieser Edition ist nicht identisch mit dem Umfang der
Vorlage. Die Bücher sind in einer attraktiven blauen Kunstlederbindung
erschienen, die durch einem aufgesetzten, in Gold geprägten Kopf Vernes
ergänzt wurde. Einige Bände sind mit umfangreichen Vorworten versehen.
Generell sind alle mit den Bildern der französischen Alt-Ausgaben
gestaltet worden.
Eine Listung der Bücher habe ich auf meiner Seite: Edito Service
Genf: Freizeit-Bibliothek
(1971 bis 1973) vorgenommen.
|
Beispielbücher von links:
detebe 64/XVII: Die
Gestrandeten, 1977; CF/8801/; Mitte: detebe-Klassiker 21243: Die
Insel der Milliardäre, 1985; CF/4101/; Rechts:
detebe-Klassiker 21237: Das erstaunliche Abenteuer der
Expedition Barsac, 1984 (Ausgabe 1995); CF/9001/
|
Diogenes
Verlag: Jules Verne (Diogenes Taschenbuch)
Buchformat:
TB, klein-Oktav (11,5 x 18 cm)
![Diogenes](barsac.jpg)
Der Diogenes
Verlag Zürich gibt seit 1974 im Rahmen seiner breit
angelegten Taschenbuchreihe die unterschiedlichsten Werke Vernes
heraus. Dabei wandelten sich im Laufe der Zeit die Erscheinungsbilder
und leider auch die Systematiken der Buchnummerierung, also die
Bandnummern. So ist es schwer eine Übersicht aller Bände zu geben,
zumal dieser Verlag sein Sortiment noch ständig erweitert. Einheitlich
kann man den Herausgebern bescheinigen, dass sie sehr sorgsam mit dem
Textmaterial der Originale umgingen. Basis dazu waren wohl anfangs die
oben genannten Bücher der Sammlung klassische Abenteuer,
die dann zunehmend durch andere Werke ergänzt wurden. Die Gestaltung
der Bücher erfolgte auf Grundlage der alten Holzschnitte der
französischen Erstauflagen. Eine Listung der Bücher habe ich auf meiner
Seite:
Diogenes
Verlag Zürich: Jules Verne (detebe, Ausgaben von 1974 bis heute)
vorgenommen.
|
Beispielbücher: Oben – Clovis
Dardentor;
Bd. 71 Pawlak, 1984; CF/4301/; Unten: Zwanzigtausend Meilen
unter dem Meer; Lizenzausgabe von 1984 der Buchclubs; CF/0606/
|
Pawlak:
Collection Jules Verne
Buchformat:
TB, klein-Oktav (11,5 x 18 cm)
So wie
links im Buchbeispiel zu sehen ist, wurde diese Reihe einheitlich
gestaltet. Die Taschenbuchreihe des Manfred Pawlak Verlages Berlin /
Herrsching ist mit 100 Bänden die im deutschsprachigen Raum wohl
vollständigste Edition. Alle Copyright beziehen sich auf 1984 in jeder
Ausgabe. Basis der Reihe war die alte Hartleben Edition, die noch
ergänzt wurde. Auf Grund der Vollständigkeit der Werke zählt die Reihe
zu den preiswerten und gern gesammelten Büchern, wenn man einen
möglichst großen Fundus von Verne-Ausgaben besitzen möchte. Alle im
Bücherschrank stehenden Exemplare sehen gleich stark aus, was man durch
eine geschickte Aufteilung der Seitenformate geschafft hat. Vielleicht
war das auch der Grund, warum auch diese Reihe einen kleinen
Wermutstropfen hat: Wahrscheinlich aufgrund der Restriktionen des
Taschenbuchformates wurde einige Ausgaben umfangreicher gekürzt. Ein
weiterer Knackpunkt: Vielleicht um die magische Zahl 100 zu erreichen,
hat man einen Band der Hartlebenvorlage den Lesern vorenthalten. So
sind die Bände 96 und 97 identisch mit den Teilen 1 und 2 des Buches Die
Schiffbrüchigen des Jonathan. Aber der im Original noch
vorhandene Teil 3, komplett ab Kapitel 5 des Romans fehlt.
Das
Erscheinungsbild ist stets
einheitlich blau. Auf dem Titel sind Bildzitate alter Stiche
französischer Altauflagen zu erkennen, die aber nicht immer zum Inhalt
gehören müssen. Der Buchrücken ist an der Oberseite mit der Nummer
innerhalb der Collection und einem markanten Bildnis von Jules Verne
und am unteren Buchrücken mit dem Pawlak-Logo geschmückt. Eine Listung
der Collection ist in der Anlage jedes Buches vorhanden, so dass man
sich einen guten Überblick verschaffen kann. Hier folgend die Listung
der Bücher auf meiner Seite: Pawlak
Taschenbuch Verlag Berlin, Herrsching: Collection Jules Verne (1984)
Die
Betreuung der Reihe oblag Thomas Ostwald. Dieser veröffentlichte 1978
das Buch Jules Verne – Leben und Werk. Dieses Buch
wurde in einer Neuauflage, eben für diese Edition, gestalterisch der
Pawlak-Serie angeglichen. Dadurch galt sie als offizielles Begleitbuch
der Serie. Siehe dazu
Quelle
/5504/ meiner Seite: Hintergrundinformationen...,
dort sind ergänzende Details zu
„erlesen“ und beide Varianten als Bildbeispiele zu sehen.
Bertelsmann Buchclub und andere: Collection
Jules Verne
(Buchbeispiel
rechts) Es sieht aus wie eine optische Täuschung, aber es ist eine
andere Edition: Mehrere Ausgaben der Pawlak-Reihe wurden für den
Bertelsmann Buchclub, der Deutschen Buchgemeinschaft und für die
Buchgemeinschaft Donauland (Wien) in einem rotem Erscheinungsbild
nachgedruckt. Unterscheidungsmerkmale sind die Farbgebung, das fehlende
Pawlak-Logo, der Wegfall der Zählnummer des Bandes (auch innen) und das
Fehlen der Gesamtübersicht der Ausgaben im Anhang des Buches.
|
Links: Faltblatt des
Bertelsmann Buchclubs 1992;
Buchbeispiel: Mathias Sandorf 1979 Deutscher
Bücherbund GmbH & Co. Stuttgart München. Nachdruck mit
freundlicher Genehmigung des Verlages A. Hartleben. Inh. Dr. Walter
Rob, Wien 1; mit den Originalillustrationen von L. Benett; CF/2703/)
|
Bertelsmann
Buchclub und andere: Bekannte und unbekannte Welten.
Abenteuerliche Reisen
Buchformat:
groß-Oktav (17 x 24,5 cm)
![Buchclub Flyer](edition_reprint_dbb.jpg) Ein
interessantes Projekt realisierte der Deutsche Bücherbund Stuttgart /
München und die angeschlossenen Buchgemeinschaften ab ca. 1978 bis 1985
(in den jeweiligen Clubs unterschiedlich) und dann Anfang der Neunziger
nochmals: Eine Wiederauferstehung der alten Hartleben'schen Ausgaben,
umgangssprachlich meist als „Reprint“ getitelt, was aber inhaltlich
falsch ist. Es sind weder die Texte der Altausgaben noch eine Übernahme
des Originalsatzes in Schrift und Bild. Daher sind die Bücher auch
deutlich am modernen Satz der Texte zu erkennen. Da in den
verschiedenen Buchgemeinschaften eine unterschiedliche Anzahl von
Büchern aufgelegt wurde, (teilweise auch neue Zusammenstellungen, die
es so bei Hartleben nicht gab, kann ich eine genaue Anzahl der Bände
pro Buchclub nicht angeben. Sie schwanken je nach Gemeinschaft zwischen
29 und 35 Bände.
Diese
Bücher sind aufwendig ausgestattet und schön gestaltet. Man erkennt an
ihnen genau, warum ein Buchbinder eben Buchbinder heißt. In optischen
Gestaltung des Buchrückens und der Deckel hat man versucht, das
Original nachzuempfinden. Im Innenleben sind die Reproduktionen der
ganzseitigen Stiche gut gelungen. Das Beste was es bis dato nach
Hartleben auf dem deutschsprachigem Buchmarkt gab.
Da ich regelmäßig Rückfragen
zu
diesen Editionen hatte, habe ich eine Sonderseite mit allen Details der
alten Originale und die der nachempfundenen Ausgaben der
Buchclubeditionen zusammengetragen. Zu finden sind die Informationen
auf der Seite:
Die
Hartleben-Prachtausgaben: Die Originale und die Buchclubeditionen im
Vergleich.
Durch die Herausgeber wurden
zwei
optisch unterschiedliche Varianten verlegt: Es gibt Ausgaben, die eine
reliefgeprägte Halbleinen - Einbandgestaltung haben, auf denen auch die
im Original vorhandenen Goldprägungen nachempfunden worden sind.
Spätere Varianten kommen ohne Relief und ohne Goldprägung aus, denn
dort wurde die Prägung weg gelassen und das Gold in gelblicher Farbe
einfach aufgedruckt. Weitere Details sind in der oben angesprochenen
Detailseite zu finden. Den Versuch einer Listung der Bücher vom
Bertelsmann Buchclub habe ich auf meiner Seite: Neugestaltet:
Bekannte und unbekannte Welten ... 1992 – 1994
gemacht.
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Beispielbuch: Mrs.
Branican;
Bd. 14 von 1991; CF/3601/
|
Verlag
Neues Leben Berlin: Jules Verne - Ausgewählte Werke in
Einzelausgaben (kleinformatige Reihe)
Buchformat: Oktav (12 x 19,5 cm)
Wie
schon oben in der Jules Verne
- Reihe des Verlags Neues Leben Berlin angesprochen, begann der Verlag
ab 1986 eine neue Jules Verne Reihe herauszugeben. Bis 1989 wurde diese
Reihe in hoher Auflagenzahl verlegt. Als 1990 aus dem damaligen
VEB-Verlag durch Umstrukturierung eine GmbH wurde, hatte sich die
Marktsituation grundlegend geändert. Zwar hatte die Edition bis dahin
schon den Umfang von zehn Bänden erreicht, danach waren die
Auflagenstärken aber bedeutend geringer. Dies ist der Grund dafür, dass
von den Bänden eins bis ca. neun der Gebrauchtmarkt überschwemmt ist,
die Folgebände aber rarer sind. Zur Gestaltung: Die alten 24 cm hohen
Bücher wurden auf 19 cm „Normalgröße“ gebracht und mit einem neuen
einheitlichen Layout versehen. So wie links dargestellt sehen alle
Bücher aus: Basis ist ein weißer Kartoneinband mit blauer Schrift,
eingehüllt wie dargestellt mit einem stets marmorierten Schutzumschlag
und einem zu den Innen-Illustrationen passenden Titelbild. Die ersten
Bücher wurden vom Satz her übernommen, wobei der Umfang der
Illustrationen gekürzt wurde. Genau wie die großformatige Serie hat
auch diese Edition einen markanten Mangel: Es sind wieder die meist
gekürzten Ausgaben von unterschiedlichsten Bearbeitern oder
Überarbeitungen alter, nicht so werksgetreuer Übersetzungen aus dem
Weichert-Verlag. Selten wurden die besseren Vorlagen von Hartleben
genutzt und nur vereinzelt eine eigene Übersetzung. Bot man anfangs
auch recht voluminöse Einzel-Bände wie z.B. Kinder des
Kapitän Grant an, wurden später umfangreichere Romane in zwei
Bände aufgeteilt.
Neu war die jetzt vorhandene
durchgehende Bandzählung der Edition. Die Reihe wurde mit dem
wirtschaftlichen Ende des Verlages gegen Ende der 90er Jahre
eingestellt, Restexemplare wurden bis 2001 im Handel angeboten. Die
kurz nach dem Einstellen der Serie geforderten Preise von Wiederverkäufern für
die letzten Jahrgänge, entsprechen nicht der Qualität der Übersetzungen
und des materiellen Wertes der Bücher. Oft sind die Preise rein
spekulativ, sie sollten von Lesern nicht akzeptiert werden. Eine
Listung der Bücher habe ich auf meiner Seite: Verlag
Neues Leben Berlin: Jules Verne - Ausgewählte Werke in Einzelausgaben
(Oktav-Ausgaben, von 1986 bis 2001) vorgenommen. Eine Wandlung
der
alten Ausgabe in eine neue Reihe ist bildlich gut an diesem Buch
erkennbar:
Abenteuer
dreier Russen und dreier Engländer in Südafrika
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Beispielbuch oben: Der
Archipel in Flammen;
ISBN 3-596-28930-0 Fischer Taschenbuchverlag Frankfurt am Main, Juni
1987, Neu übersetzt und eingerichtet von Martin Doehlemann und
Hans-Jürgen Wagener. 144 S. mit ganzseitigen Illustrationen
Beispielbuch unten: Der
Herr der Welt ...
ISBN 3-89350-627-6 Genehmigte Lizenzausgabe für
Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1994 © by B & N Bücher &
Nachrichten (Bärmeier & Nikel) Verlags-GmbH & Co KG
Frankfurt am Main; CF/5302/
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Fischer
Taschenbuch Verlag: Die große Jules-Verne-Ausgabe in 33 Bänden
Buchformat:
TB, klein-Oktav (10,5 x 18 cm)
Anknüpfend an seine
20-bändige
Reihe von 1968 bis 1971 startete der Fischer Taschenbuch
Verlag, Frankfurt / M 1987 eine Neuauflage, die dann auf 33
Bände erweitert wurde. Sie basiert wieder auf die Bärmeier &
Nikel Lizenzen, die schon 1968 bis 1971 Basis der Fischer-Taschenbücher
waren. Diese Edition ist mit den gleichen Einschränkungen zu sehen, die
ich schon oben gegeben habe. In der Regel kann man davon ausgehen, dass
der Inhalt um ca. 30 % zusammengekürzt wurde und viele
Verne-untypische, modische Redewendungen eingefügt wurden. Es ist
schade, dass gerade diese verstümmelten Versionen solch eine
Verbreitung gefunden haben. Auch diese Ausgaben sind wieder sehr
auffällig in der Farbgebung gestaltet. Eine Listung der Bücher habe ich
auf meiner Seite:
Fischer
Taschenbuch Verlag Frankfurt/M: Jules Verne – Werke in 33 Bänden (ab
1987)
vorgenommen.
Der
Edition erging es dann so ähnlich wie den weiter oben vorgestellten
Pawlak -Taschenbüchern. Im fast gleichem Gewand kamen sie nur ein paar
Jahre später wieder auf den Buchmarkt. Die offensichtlich nicht tot zu
kriegenden Textvorlagen erlebten nochmals 1994 eine Renaissance. Der
Weltbildverlag Augsburg legte die Taschenbücher wieder auf, ebenfalls
wieder auf Basis der Bärmeier und Nikel-Lizenzen. Rein optisch handelt
es sich um die gleichen Ausgaben wie die der vorgenannte
Fischer-Edition, nur mit kleinen Abweichungen in der Erscheinung: Das
Fischer-Logo ist vom Titel verschwunden und auf dem Buchrücken ist im
unterem Teil Weltbild Verlag eingedruckt. Auf der
Rückseite ist wie bei Fischer der körperlose Jules Verne am Ballon
hängend dargestellt. Die Bände haben keine Zählnummern. Beide Varianten
der Taschenbücher werden heutzutage auf dem Bücher-Gebrauchtmarkt
verschleudert. Meine Empfehlung: Trotz des Billigangebotes sollte man
auf bessere Übersetzungen zurückgreifen um ungetrübten Lesespaß zu
haben.
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Bemerkung: Die Version des
Bd. 11849 scheint noch
nicht ganz dem Original zu entsprechen, da sie auf einer Übersetzung
und „Einrichtung“ der 6/1970er Ausgabe durch Wolf Wondraschek
entspricht. Beipielbuch links: Zwanzigtausend Meilen unter
den Meeren (CF/0603/): ISBN 3-596-13376-9, 1997, 3. Auflage
2000; Rechts: Ausgabe März 2003; ISBN 3-596-15714-5)
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Fischer
Taschenbuch Verlag: Bibliothek der klassischen Abenteuerromane
(Neuübersetzungen)
Buchformat: TB,
Oktav (12,5 x 19 cm)
![FISCHER neu](20000meilen_3.jpg) Und jetzt kommt die Rehabilitation des Fischer
Taschenbuch Verlages. Mit den neuen Ausgaben im Rahmen der
BIBLIOTHEK DER KLASSISCHEN ABENTEUERROMANE machte Fischer einen großen
Schritt nach vorn: Mit ungekürzten Übersetzungen und mit sämtlichen (!)
Illustrationen der französischen Hetzel-Ausgaben erhalten die
Verne-Freunde Bücher, die dem Original weitestgehend entsprechen. Aus
meiner Sicht das Beste, was ein Taschenbuch bieten kann. Zirka ab dem
Jahr 2000 handelt es sich nach Angaben des Verlages um ungekürzte
Neuübersetzungen.
Die Titel dieser
überarbeiteten
Taschenbuch-Edition habe ich auf meiner Seite: Fischer
Taschenbuchverlag Frankfurt/M: Jules Verne – Neuübersetzungen (ab 1992
bis heute) gelistet. Diese Reihe wird noch
fortgesetzt. 2002 wurden die Ausgaben im Titelbild überarbeitet, das
markante Fischer-Logo sollte als Orientierung dienen. Links ist das
Erscheinungsbild der Bücher zu sehen die durch Restbeständen bis 2002
verkauft wurden. Rechts ist der gleiche Roman in der jetzt
gebräuchlichen optischen Form, hier aus dem Jahre 2003, zu sehen. Wie
mir eine Mitarbeiterin des Verlages schrieb, sind die Bandzählnummern
identisch mit der 5-er Gruppe der ISBN-Nummer, die wie folgt aufgebaut
ist: Länderkennziffer, Verlagskennziffer = 596 für Fischer,
Titelkennziffer, bei Fischer gleich Bandnummer und einer Prüfziffer
ohne Bedeutung. Also links Band 13376 und rechts Band 15714.
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Beispielbuch
links: Die Reise zum
Mittelpunkt der Erde;
Patmos Verlag GmbH & Co KG Artemis & Winkler Verlag
Düsseldorf
und Zürich; 2005; 424 Seiten; ISBN 3-538-06972-7; (CF /0311/) - im Bild
rechts: Der Schuber mit den 5 Romanen mit insgesamt 2276
Seiten,
herausgegeben 2008, unter ISBN 3-538-06361-3
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WWL
Winkler Weltliteratur: Die Klassiker von Jules Verne
(Neuübersetzungen)
Buchformat: TB, Oktav (12 x 19,5 cm)
![Beispiel WWL Artemis Verne](Bilder2/wwl_mittelpunkt.jpg) In
der PATMOS Verlagsgruppe, zu der Artemis und Winkler gehören,
erschienen in der Blauen
Reihe der Winkler
Weltliteratur (WWL) fünf Ausgaben von Jules Verne, die im
Gesamtangebot als Die
Klassiker von Jules Verne
bezeichnet wurden. Es handelt sich durchweg um sehr sorgfältige
Neuübersetzungen die von Volker Dehs, Sabine Hübner und Claudia
Kalscheuer angefertigt wurden. Die Bücher erschienen im Zeitraum von 2003 bis 2008.
Die im gängigen Leseformat Oktav gehaltenen Bücher sind mit sämtlichen
Illustrationen der französischen Originale ausgestattet. Ein weiteres
Ausstattungsmerkmal neben den guten Übersetzungen sind die in
jeden Buch beigefügten Nachworte, Zeittafeln und Ergänzungsmaterialien,
wie z.B. begleitende Zeitdokumente und Fremdtexte.
Die kleine Reihe umfasst: die fünf
Romane: Reise zum Mittelpunkt der Erde, In
80 Tagen um die Welt, Von der Erde zum Mond, Reise um den Mond und 20000 Meilen unter dem Meer.
Nachtrag:
So sehr ich mich über die wriklich gute Qualität der Bücher gefreut
habe, so richtig glücklich war ich mit der Titelauswahl des Projektes
nicht. Wenn schon aufwändige Neuübersetzungen angefertigt werden, warum
dann zum vielleicht zwanzigsten Male (in den letzen Dekaden)
eine
weitere Auflage der schon allseits bekannten "Klassiker"? Es
gibt
so viele zu unrecht fast vergessene Romane von Verne, die bestimmt
begeisterter von den Lesern aufgenommen worden wären. Schade ....
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Beispielbuch: Von
der Erde zum Mond,
Band Nr. 1 – 2005; Er konnte als Werbeexemplar zum Versandpreis
erworben werden. Dies ist der Grund, warum dieser Band am häufigsten
auf dem Gebrauchtmarkt vorhanden ist. (CF/0407/)
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Weltbild
Sammler-Edition JULES VERNE Buchformat: groß-Oktav (17 x 24,5
cm)
2005,
im Jahr des 100. Todestages von Jules Verne,
begann die Verlagsgruppe Weltbild Augsburg eine speziell für Sammler
geschaffene Verne-Edition aufzulegen. Die Ausführung oblag dem Melzer
Verlag Neu Isenburg. Durch Druck und buchbinderische Verarbeitung in
Slowenien konnten der Leserschaft hochwertig verarbeitete Bücher zum
moderaten Preis angeboten werden. Die Gestaltung der Ausgaben ist
bewusst altertümlich gehalten, ohne aber die berühmten Vorbilder
nachzuahmen. Man versuchte solide Übersetzungen zu verwenden, nutzte
aber meist schon vorhandene preiswerte rechtefreie Übersetzungen, die
nicht immer so optimal waren. Der Kompromiss ist aber für den Leser
noch akzeptabel. Zur Illustration wurden die Stiche alter
Hetzel-Ausgaben genutzt. Diese wurden nachträglich koloriert, um die
Darstellung attraktiver zu machen. Leider ging dabei manchmal der
antike Charme der Vorlagen durch eine etwas zu grelle Farbgebung
verloren. Durch hochwertiges Papier und einer scharfen Wiedergabe der
Stiche heben sich die Illustrationen aber merklich von vielen anderen
Publikationen mit Nachnutzung der Holzstiche positiv ab. Die
Reihenfolge der Ausgaben ist nicht mit der chronologisch geschaffenen
Reihung oder anderen bekannten Editionen vergleichbar. Die
Zusammenfassung von mehrteiligen Bänden zu einem Buch, bzw. die
Aufteilung auf mehrteilige Bücher, erscheint willkürlich.
Eine Listung der Bücher habe
ich
auf meiner Seite:
Weltbild
Sammler-Edition JULES VERNE (2005 bis 2007) vorgenommen.
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Beispielbücher
rechts stehend: Der Leuchturm am Ende der Welt,
Abenteuer des Kapitän Hatteras - Band 1 und Eine
Idee des Dr. Ox |
Die Reihe Jules Verne vom
Salzwasser Verlag
Buchformat: Oktav (14,8 x 21 cm)
![Salzwasser Beispiele](Bilder2/Salzwasser_D1.jpg) Als im
Jahre 2011 vom Salzwasser Verlag
Paderborn angekündigt wurde, dass eine Neuauflage der Verne-Romane
herausgegeben werden sollte, war die Erwartungshaltung der Verne-Leser
sehr
hoch. Leider wurden sie auf
ganzer Breite enttäuscht. Völlig konzeptionslos in
der Gestaltung – fehlende Bandzählnummern, fehlendes Editionslayout,
teilweise
schlechte Qualität der Titelbilder – und nicht überragend in der
Textqualität,
wurden die Bücher völlig überteuert an den Markt gebracht. Als
Grundlage der
Texte dienten leicht modifizierte Hartleben-Vorlagen und teilweise
wurden
Weichert-Texte nachgenutzt – neue Übersetzungen sucht man vergebens.
Diese
hätten ggf. noch als Argument für die Preisgestaltung herhalten können.
Aber
rechtefreie Texte ohne Illustrationen in kartonierten
Paperback-Ausgaben die an
BoD erinnern zwischen 25 bis 70 Euro anzubieten, dies erschütterte die
Lesegemeinde.
Dazu kommt noch, dass die Kurzgeschichten Vernes, die im Original als
Anhang einiger
Romane verlegt wurden, jetzt separat in einer Buchstärke von 40 oder 80
Seiten
auch völlig überteuert erhältlich sind.
Noch
ein Wort zur äußeren Gestaltung
der Bände: Wie in meiner Bildmontage links zu sehen ist, sind die
Titelillustrationen
eine bunt zusammengewürfelte Mischung aus Frontispizen alter
französischer
Ausgaben, Titel französischer Hetzel-Ausgaben oder die Nutzung von
willkürlich
ausgesuchten Innen-Illustrationen Hetzels. Gerade die Nachnutzung der
Ispize
mit französischen Titeleindrucken hat offenbar viele
Internet-Buchverkäufer
inspiriert, die Bücher auch noch mit dem Zusatz: „in Französisch“ zu
versehen, was zusätzlich bestimmt einige französische Leser
geärgert haben wird.
Obwohl
Ende 2011 bereits 54 Titel,
dabei auch mehrbändig gesplittete Romane erhältlich waren, empfehle ich
diese
Edition nicht. Erst wenn die Fantasiepreise der Romane erheblich (!)
reduziert
werden, sollte man über den Erwerb der Ausgaben nachdenken.
|
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Die Reihe Jules Verne vom
NIKOL Verlag
Buchformat: Oktav (13,2 x 19,2 cm)
![NIKOL Verlag](Bilder3/Nikol_Montage_.jpg) Im Jahre 2013 begannn der
Hamburger Verlag NIKOL eine kleine Reihe von
Jules Verne Ausgaben aufzulegen. Gestalterisch gab man sich einige
Mühe: Fest gebunden, eine ansprechende Einbandgestaltung und eine an
den
Originalstichen angelehnte Illustrierung. Das Ganze wurde zu
einem fairen Preis angeboten und die Lesegemeinde freute sich
über
das neue Projekt.
Doch der anfänglichen Freude über
das Erscheinen einer neuen Jules Verne Reihe, folgte die schon oft
einsetztende Ernüchterung. Nach einigen Romanen war schon wieder
Schluß. Auch Rückfragen beim Verlag halfen nicht. Vielleicht
lag
es am Konzept der Titelauswahl: Schon wieder eine Reihe die mit den
meistpublizierten Büchern Vernes begann: Von der Erde zum Mond,
Reise um den Mond, Reise um die Erde in 80 Tagen,
Fünf Wochen im
Ballon, 20.000
Meilen unter dem Meer und die Reise zum Mittelpunkt der Erde.
Eine Ausnahme machte nur der Titel: Das Karpatenschloss.
Es gab zwar noch einen Versuch in einem Dreifachband mit den Werken: Reise zum Mittelpunkt der Erde,
Reise um die Erde
in 80 Tagen und Das
Karpatenschloss
- aber damit kann man nicht den Markt gewinnen. Ich vermute das die
Grundlage dieser Entscheidungen die rechtefrei verfügbaren Texte waren.
Dabei wurden leicht modifizierte Hartleben-Vorlagen genutzt. Nicht die
schlechteste Entscheidung in Sachen Textqualität, aber diese Bücher
überschwemmten schon in anderen Varianten den Buchmarkt. Und die
Bilder? Diese sind in der Wiedergabequlität nicht sehr befriedigend,
denn sie sind zu dunkel und die Details sind unscharf. Durch mehrere
Vernianer wurde daher vermutet, dass eventuell die farbigen Vorlagen
eines weiter oben genannten Verlages in Schwarz-Weiß umgesetzt wurden.
Leider fehlte den Bildern auch noch die Zurodnung zum laufenden Text.
Im Jahre 2015 wurde die kleine Reihe nochmals um die Titel Der Kurier des Zaren, Die 500
Millionen der Begum und
Der Leuchtturm am Ende der Welt erweitert. Sollte es doch
noch eine größere Edition werden? Diskussionen dazu sind im Gange .... Was auf jeden Fall
bleibt, ist ein akzeptables Preis-Leistungsverhältnis und damit die
Möglichkeit die nächste Lesegeneration an Jules Verne heranzuführen.
Die Älteren sind ja bereits anderweitig versorgt ...
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Hier kann man mehr über das Programm des Verlages nachlesen: Edition Dornbrunnen
Beispielbuch rechts außen: Jules Verne / Michel Verne: Die Welt der Messieurs Verne. Edition Dornbrunnen, Berlin 2018; CF /K0220/ | Dornbrunnen Taschenschmöker Buchformat: TB,
Oktav (12,0 x 19 cm)
Das
Verlagsprogramm umfasst Unterhaltungsliteratur der verschiedenen
Genres, schwerpunktmäßig ältere Werke der Abenteuerliteratur. Hier an
dieser Stelle sollen nur die Verne-Ausgaben thematisiert
werden. Die Verne-Raritäten die der kleine Verlag wieder oder neu
aufnahm, basieren auf alten deutschsprachigen Ursprungsversionen, neuen
Übersetzungen oder Erstübersetzungen von unbekannteren Romanen
und kleineren Werken Jules Vernes und dessen Sohns Michel.
Zu
bemerken ist, dass selbst die deutschsprachigen "alten
Ursprungsversionen" noch einmal mit den französischen Originalen
verglichen worden sind und das bei Abweichungen die deutsche
Variante korrigiert oder ergänzt wurde.
Die
ersten Ausgaben erschienen 2011, wobei der Umfang der Publikationen
laufend erweitert wird. Aus meiner Sicht schließen diese Ausgaben die
Lücken großer Editionen, da diese meist nicht auf die weniger bekannten
Kurzgeschichten oder nicht so oft verlegten Romane eingehen. Den
Büchern im Taschenbuchformat ist es eigen,
dass sie die alten Originalstiche oder -zeichnungen beinhalten, oder
wenn es
diese nicht gab, dass damalige zeitgenössische alternative
Illustrationen als Buchschmuck verwendet wurde. Meist sind erläuternde
Fußnoten oder Ergänzungen zum Inhalt
oder zur Entstehungsgeschichte des Werkes als Nachwort vorhanden. Eine Listung der Bücher habe
ich
auf meiner Seite: Dornbrunnen Taschenschmöker Ausgaben VERNE (2011 bis heute) vorgenommen. |